Ladenburg

Logistikzentrum soll im Herbst 2021 fertiggestellt sein

Auf dem ehemaligen Reckitt-Gelände entstehen in drei Lagerhallen 54.000 Quadratmeter Logistikfläche - Verträge mit Nachbarfirmen

28.07.2020 UPDATE: 29.07.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden
Die 100 000 Quadratmeter große Fläche im Westen Ladenburgs wird derzeit verdichtet und für den Hallenbau vorbereitet. Fotos: Sturm

Ladenburg. (stu) Etwas Kritik gen Genehmigungsträger für das Logistik-Zentrum auf dem ehemalige Reckitt-Gelände im Westen Ladenburgs gab es vom Chef der Entwicklungsfirma Panattoni noch vor dem Spatenstich am Montag. "An anderen Standorten dauert das Genehmigungsverfahren zwei bis drei Monate – in Ladenburg wurden zwölf Monate benötigt", sagte Stefan Bohn in Richtung Bürgermeister Stefan Schmutz. Dieser zitierte später eine Aussage seines Amtsvorgängers Rainer Ziegler, der meinte: "In Ladenburg kommt alles – es dauert nur etwas länger."

Schmutz erläuterte den Managern der am Bau beteiligten Firmen, dass Ladenburg ein Wirtschaftsstandort mit Tradition sei. Die Stadt habe eine hohe Aufenthalts- und Lebensqualität, und ein Bauvorhaben in der Speditionsbranche in dieser Größenordnung müsse den Menschen vermittelt werden. Auch der Gemeinderat war anfangs skeptisch wegen der hohen Flächenversiegelung. So forderten die Entscheidungsträger als Ausgleichsmaßnahme eine Dachbegrünung für die drei Hallen auf dem 100.000 Quadratmeter großen Gelände ein. Letztendlich einigte man sich mit dem Grundstückseigentümer, dass die Dachfläche zur Stromerzeugung mittels Fotovoltaik-Modulen genutzt werden soll. Der dort produzierte Strom wird von der Spedition genutzt, aber auch ins öffentliche Netz eingespeist.

"Es stimmt, wir in Ladenburg waren anfangs zurückhaltend", sagte Schmutz. Er betonte aber auch, dass die Baubeteiligten mit einem nachhaltigen Nutzungskonzept überzeugt hätten. Schmutz zeigte sich letztendlich dankbar, dass das ehemalige Reckitt-Gelände, auf dem im Oktober 2015 die Produktion eingestellt wurde, wieder genutzt werden kann. Wenn am Wirtschaftsstandort Ladenburg investiert werde, dann sei dies eine gute Nachricht. Schlechte Botschaften gab es jüngst genug – zuletzt die Schließung des Ladenburger ABB-Standorts, was die Stadt sehr schmerzen würde, sagte der Bürgermeister.

Jörg Strohmeier (Goldbeck), Stefan Bohn (Panattoni), Stefan Hütten (Neska), BM Stefan Schmutz, Alexander Haunschild (BCE) und Alen Petrosic (Neska, v.l.). Foto: Sturm

Zuvor betonte Panattoni-Chef Bohn, dass vor dem Kauf des Grundstücks 10.000 Dokumente zu prüfen waren. "Wir mussten den gewachsenen Standort erst verstehen", meinte Bohn, der mit den Nachbarfirmen Calvatis und BK-Giulini einen nachbarschaftlichen Vertrag abschloss, dem sich aber nicht alle Firmen im Industriegebiet angeschlossen hätten. Der Firma Calvatis wurden 20.000 Quadratmeter Grund überlassen, damit deren Produktionsanlagen erweitert werden können. "Calvatis kann also weiter wachsen, und das ist sicherlich eine Standortsicherungsmaßnahme", so Bohn.

Auf dem 100.000 Quadratmeter großen Panattoni-Gelände werden drei Hallen mit einer Gesamtkapazität von 54.000 Quadratmetern gebaut. Außerdem entstehen Büro- und Nutzflächen mit je 3000 Quadratmetern. Errichtet werden auf dem Gelände außerdem 150 Pkw-Stellplätze und 24 Lkw-Stellplätze.

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Vermietet wurde das moderne Logistikzentrum an den Logistikdienstleister Neska, der die Immobilie als Lager- und Distributionszentrum für seine Kunden in der Region nutzen wird. Die Neska-Sprecher Alen Petrosic und Stefan Hütten drücken jetzt die Daumen, dass die Mitarbeiter des Logistikzentrums im Herbst 2021 die Arbeit aufnehmen können. In der Endausbaustufe sollen rund 140 Arbeitnehmer in Ladenburg arbeiten. Die Mietzeit für die Gebäude beläuft sich auf 30 Jahre. "Wir freuen uns auf die Eröffnung, denn die Infrastruktur am Standort Ladenburg ist topp", sagten Petrosic und Hütten. Sie bedankten sich auch für die konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung.

Schlüsselfertig gebaut werden die Hallen von der Firma Goldbeck, deren Sprecher Jörg Strohmeier zuversichtlich ist, dass der ehrgeizige Fertigstellungsplan eingehalten wird. Noch sind die Bauarbeiter mit der Befestigung der Fläche beschäftigt. Aber schon in zwei Wochen sollen die ersten der insgesamt 530 Stützen in den Untergrund gerammt werden. Die Hallen haben eine Höhe von gut zwölf Metern. Strohmeier ist der Meinung, dass sich die Logistik-Hallen gut in die Umgebung einpassen werden.

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