Dreharbeiten in Heidelberg

Das ist der Porsche-Werbespot auf der Alten Brücke (Update)

Für einen Werbefilm rasten Porsche über die Brücke - Rettungswagen steckte im Stau fest

14.11.2019 UPDATE: 26.01.2020 12:30 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden
Foto: Thomas Frenzel

Von Sophia Stoye

Heidelberg. Lautes Motorengeheule ist selten in der Altstadt, erst recht, wenn es von sieben Sportwagen der Marke Porsche stammt. Am Donnerstag erregten die Luxusautos in Heidelberg viel Aufsehen, denn für einen Werbefilm der Produktionsfirma Zauberberg rasten sie mit hoher Geschwindigkeit über die Alte Brücke. Ein weiterer Porsche-SUV fuhr im gleichen Tempo hinterher und filmte mit einem aufwendigen Kameragestell. (Update: Der weiter unten zu sehende fertige Werbespot wurde nachträglich in den Artikel eingefügt.)

Nebenher flog in der Luft eine nicht weniger auffällige Drohne, um die Sportwagen in der malerischen Kulisse am Neckar in Szene zu setzen. "Ihr habt einfach die schönste Brücke in Deutschland, deswegen haben wir uns Heidelberg ausgesucht", sagte ein Sprecher des Filmteams. Damit kein Passant das Werbevideo ungewollt durchkreuzt oder von den rasenden Autos gefährdet wird, blieb die Alte Brücke heute von 11 bis 16 Uhr gesperrt. Alle 15 Minuten wurden Passanten durchgelassen.

"Heidelberg passt mit seiner Architektur gut in die Geschichte des Spots", berichtete Tanja Deutschenbaur, Pressesprecherin von Porsche. Denn die sieben Sportwagenmodelle sollen die Historie der 1931 gegründeten Kultmarke abbilden. Angefangen mit dem Neunelfer, der als Inbegriff der Marke gilt, über den Porsche GT2 RS, der seit 1995 auf dem Markt ist, bis hin zum neuen Taycan Turbo S – egal ob von 1963 oder 2019, die Modelle sorgten auf der Brücke für bewundernde Ausrufe. Manche der Wagen stammten sogar aus dem Porsche-Museum in Stuttgart und wurden eigens für den Dreh nach Heidelberg gebracht.

Grund für diesen Aufwand ist das erste rein elektrische Auto, das von Porsche jemals hergestellt wurde: Seit September dieses Jahres kann man den Taycan bestellen, die ersten Wagen werden dann Ende 2019 in die USA und Anfang 2020 nach Deutschland geliefert.

Heidelberg ist nicht die einzige Stadt, die in dem 60-sekündigen Werbespot die Entwicklung bis hin zur Elektromobilität aufzeigt. Es werden auch noch weitere Orte im Südwesten Deutschlands zu sehen sein. "Die Schönheit Heidelbergs dient als Sinnbild für die Marke", so Deutschenbaur. "Der Werbespot erscheint im ersten Quartal nächsten Jahres, dann darf sich Heidelberg freuen."

Doch nicht alle sind wirklich glücklich. Dieter Teufel vom Umwelt-Prognose Institut schrieb am heutigen Donnerstag eine erboste Mail an Verkehrsmanager Alexander Thewalt und Oberbürgermeister Eckart Würzner: "Kann man bessere Werbung für Posing und Rasen in verkehrsberuhigten Bereichen machen?" Und er fragte: "Hat die Verkehrsbehörde das tatsächlich genehmigt?"

Direkt nach den Dreharbeiten kam es zu einem Stau auf der Neuenheimer und Ziegelhäuser Landstraße - und zwar in beiden Richtungen. Leser berichteten der RNZ, dass ein Rettungswagen im Einsatz trotz Blaulicht nicht in Richtung Ziegelhausen durchkam. Ein Lkw habe die Straße komplett blockiert. Wie sich mittlerweile herausstellte, wurde der Stau aber nicht durch das Filmteam verursacht. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurde von einer Mitarbeiterin beobachtet, dass ein anderer Lkw aus einer privaten Einfahrt herauskam und sich am Bordstein verkantet hatte. Hierdurch sei der Stau und die Blockade des Rettungswagens zwischen 16 und 16.30 Uhr am Donnerstagnachmittag entstanden.

Der Sprecher aus dem Heidelberger Rathaus betonte, dass sich das Filmteam an die genehmigten Zeiten bis 16 Uhr gehalten habe. Am Vormittag seien Mitarbeiter der Stadtverwaltung vor Ort gewesen, um die Genehmigungen und die Einhaltung der Halteverbote zu kontrollieren.

Die Polizei teilte auf Anfrage mit, dass sie nicht über den Stau in Kenntnis gesetzt wurde. Würde aber eine solche Blockade der Straße, die einen Rettungswagen behindert, absichtlich herbeigeführt, wäre das eine Sache für strafrechtliche Ermittlungen.

Update: 25. Januar 2020, 23.40 Uhr

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