Weinheim

OB Just macht bei der Zukunftswerkstatt ernst

Verwaltung und CDU streiten über ideale Radverbindung nach Westen - Ausschuss tagt am Mittwoch

01.10.2019 UPDATE: 02.10.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden

Manuel Just. Foto: Bernhard Kreutzer

Weinheim. (web) Manuel Just hatte es im Frühjahr 2018 versprochen: Er hatte im OB-Wahlkampf angekündigt, sich für eine breit angelegte Zukunftswerkstatt einzusetzen, in der Themen wie Wohnen, Arbeiten, Freiraum oder Mobilität Eingang finden könnten.

Jetzt ist Just Oberbürgermeister - und macht ernst. Wenn die Mitglieder des Ausschusses für Technik, Umwelt und Stadtentwicklung (ATUS) am Mittwoch zusammentreten, liegt ihnen ein Fahrplan zur Vorberatung vor. Der skizziert, wie die zwei Jahre dauernde Zukunftswerkstatt ablaufen könnte.

Die bindende Entscheidung über dieses Grobkonzept fällt bereits eine Woche später, am 9. Oktober, im Gemeinderat. Dann soll das Gremium auch die Verwaltung beauftragen, externe Dienstleister zur Prozessmoderation zu kontaktieren. Übergeordnetes Ziel der Zukunftswerkstatt ist, "Leitlinien für die zukünftige Entwicklung Weinheims sowie einen städtebaulichen Rahmenplan" zu entwickeln.

Laut Beschlussvorlage haben die Mitarbeiter den Ablauf ähnlicher Prozesse in anderen Städten beobachtet. Letztlich haben sie ein siebenstufiges Prozedere für Weinheim entwickelt.

Dieses würde folgendermaßen ablaufen: Zunächst würde eine Wanderausstellung den Bürgern die Thematik nahebringen. Die Auftaktveranstaltung würde dann Experten von Außen einbeziehen. Sobald sich die Zukunftswerkstatt in Arbeitsgruppen aufgeteilt hat, wären die Bürger zur aktiven Mitwirkung aufgerufen, ehe die Zwischenergebnisse Gegenstand eines öffentlichen Forums würden.

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Dann würden weitere Arbeitsgruppen - dieses mal per Zufallsprinzip besetzt - weiterdiskutieren. Die Ergebnisse würden zu einem Entwurf aufbereitet, der "konkrete Aussagen zur räumlichen Verortung der Ziele und Handlungsfelder" beinhaltet. Nach einer weiteren Öffentlichkeitsveranstaltung sowie einer Offenlage würde im letzten Schritt der Gemeinderat entscheiden.

Die endgültige Entscheidung für oder gegen ein konkretes Konzept gibt es allerdings wohl erst Anfang 2020, der eigentliche Startschuss für die Zukunftswerkstatt könnte im Frühjahr fallen.

Neben diesen grundlegenden Fragestellungen berät der ATUS heute über erste Schritte, die die Einrichtung einer Radschnellverbindung über Viernheim nach Mannheim zum Ziel haben. Die Stadt rechnet mit (anteiligen) Planungskosten in Höhe von 300.000 Euro, Baukosten von 1,5 Millionen Euro und Fördermitteln von 600.000 Euro. Koordinator wäre der Verband Region Rhein-Neckar, der auch die zugrunde liegende Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben hat.

Während die Verwaltung für eine Radlinie wirbt, die an der OEG entlangführt, will die CDU die stillgelegte "Wormser Bahn" zum Radschnellweg ausbauen und diesen an eine Verbindung bis Ludwigshafen andocken. Probleme mit der Deutschen Bahn sowie Artenschutz und Flächenversiegelung dürften dieser Chance nicht im Wege stehen.

Ort des Geschehens

Info: Die öffentliche Sitzung beginnt heute um 17.30 Uhr im Schloss.

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