Tote in Rheinau entdeckt

Wurde junge Frau von Ex-Freund erstochen?

Der mutmaßliche Täter – ihr Ex-Freund – sprang danach aus dem fünften Stock und wurde dabei lebensgefährlich verletzt.

17.08.2019 UPDATE: 18.08.2019 14:00 Uhr 2 Minuten
Im fünften Stock des Hauses wurde die junge Frau erstochen. Ihr Ex-Freund sprang aus der Wohnung und wurde dabei lebensgefährlich verletzt. ​Foto: PR Video

Von Wolf H. Goldschmitt

Mannheim. Die junge Frau mit spanischen Wurzeln wollte nur noch ein letztes Gespräch. Doch der vermeintliche Ex-Freund rastete aus. Am Ende der Eskalation lag sie tot am Boden. Und der mutmaßliche Mörder sprang aus dem fünften Stockwerk des gelben Mehrfamilienhauses in der Neuhofer Straße 27. Er liegt zurzeit noch auf der Intensivstation des Mannheimer Uniklinikum im Koma.

Im fünften Stock des Hauses wurde die junge Frau erstochen. Ihr Ex-Freund sprang aus der Wohnung und wurde dabei lebensgefährlich verletzt. ​Foto: PR Video

Nach dem Schock an der Unfallstelle vor dem Haus mussten die Ordnungshüter beim Durchsuchen der Wohnung des jungen Deutschen ein zweites Mal Nerven beweisen. Denn das Bild, das sich im Haus bot, verschlug ihnen erneut den Atem. Blutüberströmt lag dort das grausam zugerichtete Opfer. Unzählige Mal hatte der Mann nach Informationen unserer Zeitung auf seine ehemalige Freundin eingestochen, selbst als sie schon leblos war. Genaueres soll die Obduktion der Leiche ergeben. Die Hintergründe der unfassbaren Tat sind ebenfalls noch nicht klar.

Im Polizeibericht steht, dass ein Einsatzwagen am Freitag gegen 18.30 Uhr nach Mannheim-Rheinau gerufen worden war. Eine Freundin des späteren Opfers hatte die Beamten alarmiert. Sie wusste, dass die Frau zu einem Trennungsgespräch in die Rheinauer Wohnung gefahren war. Weil sie aber seit Stunden nichts mehr von ihrer Bekannten gehört hatte, machte sie sich Sorgen.

Als die Polizei in die Straße einbog, war der Mann gerade aus dem Fenster gesprungen und lag lebensgefährlich verletzt auf dem Gehweg. Bei der anschließenden Überprüfung der Wohnung machten die Beamten den Fund. Die Polizei Mannheim sowie die Spurensicherung der Kriminalpolizei Heidelberg beschlagnahmten daraufhin den Leichnam der Getöteten und sicherten den Tatort.

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Zwei Mädchen aus dem hauptsächlich von Zuwanderern bewohnten Bezirk, 13 und 16 Jahre alt, waren Augenzeugen des Sprungs. Sie spazierten gerade durch die Neuhofer Straße, als der schreiende Mann vor ihnen auf der Straße aufschlug. Noch vor Ort brachen die unfreiwilligen Zeuginnen des Selbstmordversuchs zusammen. Sie mussten vorübergehend zur psychologischen Betreuung ins ZI gebracht werden. Wie die Polizei in einer ersten Pressemitteilung schrieb, sei mit weiteren Ermittlungsergebnissen nicht vor Mitte dieser Woche zu rechnen.

Update: Sonntag, 18. August, 19 Uhr  


Mannheim. (pol/rl) Eine erstochene Frau, ein aus dem 5. Stock gesprungener Ex-Freund und zwei Personen unter Schock. Das passierte am Freitagabend im Stadtteil Rheinau.

Was in der Wohnung im 5. Stock des Hauses in der Neuhofer Straße genau passierte, ist noch völlig unklar. Mit ersten Ermittlungsergebnissen sei nicht vor Mitte kommender Woche zu rechnen, hieß es vonseiten der Polizei.

Bekannt ist folgendes: Gegen 18.30 Uhr sehen zwei Zeugen, wie ein Mann aus einer Wohnung im 5. Obergeschoss springt und sich dabei lebensgefährlich verletzt. Rettungskräfte bringen den Verletzten in eine Klinik. Die beiden Zeugen erleiden einen Schock und werden danach psychologisch betreut.

Danach wird in der Wohnung nachgeschaut, aus der er gesprungen war. Hier finden die Beamten eine tote Frau. Offenbar wurde sie erstochen. Vermutlich von dem Mann, der aus dem Fenster gesprungen war und von dem sich herausstellt, dass es ihr Ex-Freund war. Der Mann gilt laut Polizei bisher als dringend tatverdächtig.

Ort des Geschehens

Der Leichnam und die Tatwohnung sind nun beschlagnahmt. Die Kriminaltechnik der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg sichert dort nun Spuren. Auch das Institut für Rechtsmedizin der Universität Heidelberg ist miteinbezogen worden. Um Näheres über die Hintergründe der Tat und den Tatablauf herauszufinden, soll die Leiche nun obduziert werden.