Ladenburg

Stefan Baust ist seit heute neuer Leiter der Merian-Realschule

Er will Bewegung in die Schule bringen - Bewährtes beibehalten und punktuell weiterentwickeln

30.07.2019 UPDATE: 01.08.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 15 Sekunden

"Mir ist wichtig, dass die Schule als Realschule erhalten und gestärkt wird", betont Stefan Baust, bisher Konrektor und nun Leiter der Merian-Realschule. Foto: Beckmann

Von Silke Beckmann

Ladenburg. "Wichtig ist das Motto ,Gemeinsamkeit macht Schule’, das ich in sechs Jahren gelebt habe im Team mit Frau Ditter-Stolz und auch weiter leben werde": Das sagt Stefan Baust. Sechs Jahre lang war er Konrektor der Merian-Realschule (MRS), seit dem heutigen Donnerstag hat er die Schulleitung inne. "Er war unser Wunschkandidat", hatte seine Vorgängerin Edeltrud Ditter-Stolz bei ihrer Verabschiedungsfeier in den Ruhestand erwähnt.

Begonnen hat der 41-Jährige, der Englisch, Geschichte und Gemeinschaftskunde unterrichtet, seinen Schuldienst im Jahr 2005. Bereits vier Jahre später arbeitete er in leitender Funktion. Von 2009 an war er stellvertretender Schulleiter einer Realschule in Pfinztal Berghausen, bevor er 2013 als Konrektor an die MRS kam. Hier fühlte sich Baust auch gleich zu Hause, zumal es ihm an jeder seiner bisherigen Stationen ein Anliegen war, das Fach Soziales Lernen (SL) nach dem Rastatter Modell einzuführen: "Ich war froh, dass SL hier schon so im Fokus stand", sagt Baust. Mittlerweile wurde erfolgreich das Olweus-Programm gegen Mobbing eingeführt, das entsprechende Zertifikat erhielt die MRS vor Kurzem als siebte Schule landesweit.

Der von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägte Umgang miteinander, insofern die Schaffung eines Lebensraums, ist Baust wichtig, der etwa von einem zweiwöchigen Aufenthalt mit einer sechsten Klasse auf einem Schulbauernhof erzählt. Da wurden die Lebensmittel selbst produziert, packte vom Kühemelken bis zur Feldarbeit jeder mit an: "Das war sehr lehrreich, auch, weil man Schüler in einem anderen Kontext kennenlernt." Wichtig sei, dass Beziehungen und ein ehrlicher Umgang miteinander gepflegt würden.

Großen Wert legt der Schulleiter darauf, "dass die Schule als Realschule erhalten und gestärkt wird" und die Schüler hier einen angesehenen Abschluss machen. Erfahrungsgemäß besucht ein Großteil der MRS-Schüler im Anschluss ein berufliches Gymnasium, das nach weiteren drei Jahren zum Abitur führt.

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Was das Schulprofil betrifft, wird Baust an Gutem und Bewährtem festhalten "und punktuell gucken, wo man sich verbessern und sich weiterentwickeln kann". Ebenso wie das Sozialprofil sei auch das Musikprofil ein "herausragendes Merkmal", das weiter Bestand haben soll. Daneben beschäftigt ihn jedoch die Frage, wie man mehr Bewegung in die Schule bringen kann.

Ein Gedanke, der nicht etwa in die Richtung eines Sportprofils führen soll, sondern eher dahin, entsprechende Elemente in den Schulalltag zu integrieren - zum Beispiel das im Rahmen des Ausnahmeprojekts "Infoclimb" begonnene Klettern beziehungsweise Bouldern: "Baut man das aus, vielleicht im Ergänzungsbereich?", fragt Baust. Auch das Kollegium, darunter studierte wie auch in Vereinen aktive begeisterte Sportler, hätten den Wunsch dahingehend geäußert. Baust selbst geht mit gutem Beispiel voran, denn der Vater zweier kleiner Kinder wohnt mit seiner Familie in Plankstadt und legt den Schulweg nach Möglichkeit per Fahrrad zurück.

In Bewegung bringen die Schule nach wie vor Kooperationen mit Vereinen und Nachbarschulen, der Stundenplan trägt mit vier Wochenstunden Sport für die Stufen fünf und sechs dazu bei, und dank einer Kooperation mit der Gemeinde Edingen-Neckarhausen kann im nächsten Schuljahr zudem Schwimmunterricht für die Sechstklässler angeboten werden. Auch der Campus könne einbezogen werden, etwa durch den Aufbau von Sportgeräten. Zugrunde liegt aufgrund des offenen Schulgeländes der Gedanke einer gemeinsamen Gestaltung und letztlich Nutzung der Schulen, was auch der Jugendgemeinderat im Gespräch mit den Schulleitern bereits angeregt habe. Baust bewertet den Vorschlag positiv, zumal man ja auch einige Räume und Hallen gemeinsam nutze.

Neben all diesen Vorhaben steht mittelfristig auch noch ein ausgesprochen großes und umfangreiches Projekt an, nämlich die Sanierung des Altbaus. Da ist es wünschenswert, dass dem neuen Schulleiter bald ein Stellvertreter zur Seite steht. Noch ist das Amt des Konrektors vakant, "aber ich bin zuversichtlich, dass die Stelle zeitnah ausgeschrieben wird", ist Baust optimistisch.

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