Stuttgart

Strobl verzichtet auf Spitzenkandidatur und lässt Eisenmann Vortritt

Nach der Wahlschlappe weicht der umstrittene Landeschef Thomas Strobl dem innerparteilichen Druck. Susanne Eisenmann soll für die Partei bei der Landtagswahl 2021 ins Rennen gehen.

27.05.2019 UPDATE: 27.05.2019 16:10 Uhr 51 Sekunden
Innenminister Thomas Strobl (CDU). Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Stuttgart. (dpa/lsw) Nach dem Wahldebakel bei der Europa- und Kommunalwahl verzichtet CDU-Landeschef Thomas Strobl auf die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2021. Das berichtete die "Stuttgarter Zeitung" (Online) am Montag. Stattdessen soll Kultusministerin Susanne Eisenmann für die CDU antreten. Das bestätigten Kreise auch der Deutschen Presse-Agentur. Am Abend will Strobl demnach die Parteigremien in Stuttgart über seine Entscheidung informieren.

Bis zur Europa- und Kommunalwahl hatten CDU-Politiker die Frage der Spitzenkandidatur nur hinter vorgehaltener Hand diskutiert, um das Wahlergebnis nicht zu gefährden. Das Wahldebakel vom Sonntag setzte Strobl zusätzlich unter Druck. Er lässt Eisenmann nun den Vortritt und vermeidet einen innerparteilichen Machtkampf. Viele in der Partei schreiben Eisenmann bessere Chancen gegen Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zu, falls der 2021 noch einmal kandidiert.

Neben der SPD hatte die CDU herbe Verluste bei der Europawahl eingefahren, während die Grünen deutlich zulegten. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis im Südwesten kommt die CDU auf 30,8 Prozent - 8,5 Prozentpunkte weniger als 2014. Die SPD kommt auf 13,3 Prozent, was einem Verlust von 9,7 Punkten entspricht.

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Die Grünen legen um 10,1 Punkte zu und kommen auf 23,3 Prozent. Die AfD verzeichnet 10 Prozent (plus 2,1 Punkte), die FDP 6,8 Prozent (plus 2,7 Punkte). Die Linke steht bei 3,1 Prozent (minus 0,5 Punkte). Aus Baden-Württemberg ziehen insgesamt zwölf Abgeordnete ins Europäische Parlament ein. Zudem sind die Grünen nach ersten Zahlen stärkste Kraft in den Gemeinderäten in Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe.

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