Bahn stellt sich stur

Bahnhof Eberbach-Lindach bleibt Mängelexemplar

Geringe Nutzung rechtfertige Kosten nicht - Reparaturen an Wegen angemahnt

02.04.2018 UPDATE: 03.04.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden

Soll endlich befestigt werden: der Anfang Januar oberhalb eines Hauses abgerutschte Feldweg. Foto: Wartner

Eberbach-Lindach. (ewa) Die vier Tagesordnungspunkte im Ortschaftsrat wären eigentlich in wenigen Minuten abgehakt gewesen. Aber es gab ja die Bürgerfragestunde. Anlass zur Klage gab wieder einmal der Bahnhofbereich. Im Wartebereich des bergseitigen Gleises war vor einiger Zeit eine Scheibe eingeschlagen, der Fahrplan heruntergerissen und zerfetzt worden. Beides wurde noch nicht wieder ersetzt.

Außerdem wurde abermals die seitens der Bahn demontierte und noch immer nicht ersetzte Abfahrtsrampe für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen moniert. Auf die Frage, ob sich da inzwischen etwas bewege, antwortete Ortsvorsteher Peter Schwarz: "Schlicht und einfach nichts." Die Bahn stelle sich "stur", wusste der Ortschaftsrat.

Die zu erwartende geringe Nutzung würde die Kosten nicht rechtfertigen, so das Argument der Bahnbehörde. Karl-Heinz Neureuther schlug Eigeninitiative vor. Vielleicht gelinge es, das notwendige Geld durch Spenden zu besorgen. Doch ob ein Bau dann genehmigt würde? Hilfreich wäre schon, wenn wenigstens schon eine Kostenrechnung durchgeführt würde, schlugen einige Ortschaftsräte vor.

Auch der seit Monaten defekte Monitor am bergseitigen Bahnsteig wurde kritisiert. Dafür muss nun Bahnpersonal vor Ort stehen und für den unfallfreien Ein- und Ausstieg sorgen. Es wurde bezweifelt, dass das billiger sei als der längst fällige geplante Umbau der Haltestelle.

Für Ärger sorgt seit Anfang Januar auch ein abgerutschter Feldweg, direkt oberhalb eines Hauses. Weil so etwas während des Winters nicht repariert werden kann, hatte das städtische Bauamt provisorisch Weg und Hang mit einer großen Plane und Sandsäcken gesichert. Nun wäre es aber an der Zeit, an die Ausbesserung zu gehen, damit nicht noch mehr passiert, wurde mehrfach gefordert.

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Moniert wurde von Bürgern auch der Zustand zweier Forstwege an Stellen oberhalb der Wohnbebauung. Durch ständig nachfließendes Bergwasser und intensive forstliche Nutzung seien die Wege inzwischen derart morastig, dass Fußgänger im Schlamm auszurutschen drohen.

Das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) unterstützt seit 1995 Maßnahmen in ländlichen Kommunen. Als förderungswürdig gilt die Erhaltung und Umnutzung alter Ortskerne. Im vergangenen Jahr wurde für das Programm 2018 eine Begehung von Gemeindevertreten und Baufachleuten in den Eberbacher Ortsteilen durchgeführt, um den Bedarf zu ermitteln. Dabei wurde festgestellt, dass auch im Ortskern Lindach alte Bauernhöfe aus dem Programm profitieren könnten, wusste Gemeinde- und Ortschaftsrat Lothar Jost. Leider sei von den Besitzern noch kein Bedarf angemeldet worden. Das, so der Ortschaftsrat, soll nun schleunigst nach Absprache mit den Eigentümern nachgeholt werden. Bis zum Herbst sei noch Zeit.

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