Poller im Wieblinger Weg

Ochsenkopf-Bewohner wollen den Schleichverkehr stoppen (plus Video)

Am Dienstag demonstrierten rund 70 Bewohner der Ochsenkopf-Siedlung für die Reaktivierung der Sperre. Das Thema wird am heutigen Donnerstag im Gemeinderat.

28.02.2018 UPDATE: 01.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden

Bis zur Kreuzung von Ludwig-Guttmann-Straße und Gutachweg zogen die Demonstranten aus dem Ochsenkopf, um gegen den Schleichverkehr der SRH-Studenten, die durch ihre Siedlungen fahren, aufmerksam zu machen. Foto: Philipp Rothe

Von Timo Teufert

Heidelberg. "Ochsenkopf den Anwohnern" und "Stoppt den Schleichverkehr" skandieren die rund 70 Anwohner der Ochsenkopf-Siedlung, als sich am Dienstag ihr Demonstrationszug zu den Schulen im Heinsteinwerk und anschließend in Richtung SRH-Campus bewegt. Täglich fahren trotz Verbots Tausende Autos durch die kleine Siedlung zwischen dem ehemaligen Bahnbetriebswerk und der B 37 zu eben diesen Zielen.

Vor der Gemeinderatssitzung am heutigen Donnerstag (ab 16.30 Uhr im Großen Rathaussaal, Marktplatz 10) wollten die Anwohner noch einmal auf ihre Probleme aufmerksam machen. Denn um den Schleichverkehr zu stoppen, hatten die Grünen beantragt, den Poller im Wieblinger Weg, der 2007 ganze 47 Tage in Betrieb war und so die Zufahrt vom Rittel zur SRH und zum Heinsteinwerk unterbunden hat, wieder in Betrieb zu nehmen. Doch Oberbürgermeister Eckart Würzner will die Sperre nicht wieder aktivieren.

Bis zur Kreuzung von Ludwig-Guttmann-Straße und Gutachweg zogen die Demonstranten aus dem Ochsenkopf, um gegen den Schleichverkehr der SRH-Studenten, die durch ihre Siedlungen fahren, aufmerksam zu machen. Foto: Philipp Rothe

Bereits im Oktober gab es im morgendlichen Berufsverkehr eine erste Demonstration, mit der sich die Anwohner gegen den "rücksichtslosen Schleichverkehr, das Parkchaos und die Gefährdung von Kindern" in ihrer Siedlung zur Wehr setzten. "Wir machen weiter, damit sich auch endlich der Oberbürgermeister in der Verantwortung sieht", heißt es im Aufruf des Aktionsbündnisses "Anliegergebiet Ochsenkopf".

"Der Ochsenkopf ist ein Anliegergebiet, das zum Schutz der Anwohner eingerichtet wurde, das aber von den Autofahrern ignoriert und von der Stadt nicht kontrolliert wird", ärgert sich Christina Kreckel-Arslan vom Aktionsbündnis. Sie erwartet von der Verwaltung, dass die Stadt handelt und die Anwohner vor dem Schleichverkehr schützt. "Wir sind der Meinung, dass dieser Poller uns helfen würde, den Schleichverkehr aus der Siedlung herauszuhalten", sagt Kreckel-Arslan.

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Ähnlich sieht das auch die Siedlungsgemeinschaft Ochsenkopf, die seit Jahren für die Wiederinbetriebnahme kämpft: "Der OB sollte sich endlich mal auf unsere Seite stellen und nicht auf die Seite der SRH", sagt Rolf Freymüller, der Vorsitzende der Siedlungsgemeinschaft. Den Poller wieder in Betrieb zu nehmen, sei die einzig sinnvolle Lösung. Das habe die Verwaltung 2007 auch erkannt, als der Poller installiert wurde. "Das was die Verwaltung vor zehn Jahren gesagt hat, kann heute doch nicht falsch sein", meint Freymüller.

Vor allem wundern sich die Anwohner über die Aussage des OB, im Ochsenkopf sei die Situation zu komplex, um den Poller wieder zu aktivieren. "In der Altstadt und in Ziegelhausen sind auch Poller geplant. Es ist nicht verständlich, warum das im Ochsenkopf nicht gehen soll", sagt SPD-Stadträtin Monika Meißner, die bei der Demo dabei war.

Die Sozialstruktur im Ochsenkopf habe sich in den letzten Jahren sehr verändert. "Dort leben jetzt sehr viele junge Familien, die wegen des vielen Verkehrs Angst um ihre Kinder haben", weiß Meißner. Die Stadt müsse sich etwas einfallen lassen, sie selbst hatte im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss für eine Einbahnstraßenregelung auf dem Wieblinger Weg in Richtung Rittel geworben. "Der OB wollte das prüfen", sagt Meißner.