Den Gästen am Mühlbacher See mehr bieten

Freiterrasse soll Mühlbacher Naturbad aufwerten - Neue Kioskpächter mit Start zufrieden

07.09.2013 UPDATE: 07.09.2013 06:00 Uhr 2 Minuten, 19 Sekunden
Bei der Meckenheimer Eiche soll nach dem Willen der Ortschaftsräte eine Terrasse mit Seeblick gebaut werden.
Eppingen-Mühlbach. (guz) Noch ist die Wiese fast leer. Nur zwei Kinder stehen knietief im Wasser und spielen mit Eimern. Ein paar Handtücher liegen im Gras, die Sonne wird heute wohl erst gegen Mittag angenehm auf der Haut zu spüren sein. Wenige Meter neben der Liegewiese am Mühlbacher See kämpft Ursula Müller mit der Metallstange, die das Fenster des Kiosks sichert. Wie fast täglich, seit sie und ihr Bruder Theo zum Saisonstart am 1. Mai den Kiosk am Mühlbacher See geöffnet haben.

Als die bisherigen Pächter Rothraud und Horst Grünberg im vergangenen Jahr den Pachtvertrag mit der Stadt gekündigt und sich zum Ende der Saison zurückgezogen hatten, bewarben sich Ursula Müller und ihr Bruder um die Pacht. "Das war schon immer der Traum meines Bruders", sagt die alteingesessene Mühlbacherin.

Ein Traum, der in den ersten Wochen jedoch eher einem Albtraum glich, denn der nasskalte Mai und auch die ersten Juniwochen bescherten den neuen Kioskpächtern nicht eben ein Traumstart. Inzwischen aber sind die beiden recht zufrieden. Sie haben ihrer Kundschaft kennengelernt, und ihre Kundschaft sie. "Man muss halt erst mal reinschmecken, was die Gäste gerne möchten", sagt Ursula Müller. Wie bei den vorherigen Pächtern ist die Arbeit aber auch für die Müllers nicht alleine mit der Bewirtung der Gäste getan. Sie kontrollieren jeden Abend die angrenzende Liegewiese, klauben Abfall auf und achten auch darauf, dass das Hundeverbot auf der Wiese eingehalten wird.

Dass die Müllers im Ort eine Metzgerei betreiben, war sicher kein Nachteil beim Start. Fleisch- und Wurstwaren, aber auch die Kuchen am Wochenende stellen sie selbst her. Die Speisekarte kommt an: An heißen Tagen stehen die Badegäste dafür schon mal Schlange, und das macht die Müllers schon ein bisschen stolz. Was nicht heißt, dass die Karte nicht weiter an die Wünsche der Kunden angepasst wird: In der nächsten Saison soll auch Flammkuchen dazukommen.

Möglicherweise wird das dann aber die kleinste Neuerung am Kiosk sein. Denn auch die Gemeinde selbst will den See-gästen in Zukunft mehr bieten: Geht es nach dem Willen des Mühlbacher Ortschaftsrates, soll der Kiosk nicht nur baldmöglichst saniert werden, sondern dabei auch gleich eine große Terrasse mit Seeblick erhalten. Entsprechende Mittel hat der Ortschaftsrat bei der Stadt Eppingen für das Haushaltsjahr 2014 mit dem Vermerk "dringend notwendig" angemeldet.

"Mit 50 000 Euro kommen wir spielend über die Runden", schätzt Ortsvorsteher Frieder Fundis die erforderlichen Investitionen für ein neues Vordach, kleinere Renovierungsarbeiten, vor allem aber für die geplante Terrasse. Dabei waren die Pläne für das "in die Jahre gekommene Seehaus", das auch den Mühlbacher Fischern als Vereinsheim dient, ursprünglich andere: "Bisher sind wir vom Anbau einer Terrasse direkt neben dem Kiosk ausgegangen", so Fundis. Bei einem Vor-Ort-Termin des Ortschaftsrates sei dann aber die Idee entstanden, doch besser bei der Schatten spendenden Meckenheimer Eiche eine Holzterrasse für die Gäste und Besucher zu bauen. Womit diese auch gleich den doppelten Nutzen hätten: Zum einen kann man dort sein Bier gemütlich mit hübschem Seepanorama trinken, zum anderen wären auch die Dauermisere mit der Geräusch- und Geruchskulisse gelöst. Diese besteht momentan noch darin, dass die Sanitäranlagen direkt an den Kiosk angrenzen und die Toilettenfenster damit unerfreulich nahe an Theke und Sitzplätze grenzen. "Von Anfang an war der Sanitärteil auf der falschen Seite", beschreibt Fundis das Problem, das mit der geplanten Terrasse nun durchaus elegant gelöst werden soll. "Da könnte man wirklich was draus machen", meint auch Ursula Müller,

Ob der Stadtrat seinen Segen dazu gibt und die Mittel bewilligt, wird sich allerdings erst bei den kommenden Haushaltsberatungen zeigen, denn Begehrlichkeiten gibt es viele - und kostenintensive Großprojekte auch.

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