TSG Hoffenheim

Sturmtrio nach Corona-Infektionen kein Thema für Augsburg (Update)

Nach den internationalen Erfolgen soll es endlich auch in der Liga Aufwind geben. Dabei stehen der TSG im Dezember noch drei hochkarätige Gegner bevor.

04.12.2020 UPDATE: 06.12.2020 14:30 Uhr 3 Minuten, 5 Sekunden
„Endlich wieder einen Dreier“, fordert Sebastian Rudy in der Bundesliga. Foto: APF

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Sebastian Hoeneß bereitet seine Mannschaft selbstverständlich wie alle Trainer-Kollegen akribisch auf jeden einzelnen Gegner vor. Und natürlich ist auch der Hoffenheimer Coach selbst bestens vorbereitet und gebrieft, wenn die Fragerunde mit den Medienleuten auf dem Programm steht, die in der Corona-Zeit auf virtuellem Weg stattfindet.

"In der Europa League ist das Glas ziemlich voll, in der Bundesliga halb leer", beantwortete er am Sonntag die RNZ-Frage, wie seine Zwischenbilanz nach vier Monaten bei den Kraichgauern aussieht. Wohl war, denn mit vier Siegen und dem torlosen Remis am vergangenen Donnerstag bei Roter Stern Belgrad hat die TSG international erstmals eine Gruppenphase überstanden und sich dabei sogar den ersten Rang gesichert. Mit Platz 13 nach sieben sieglosen Spielen in der Liga vor dem Montagskick (20.30 Uhr/DAZN) gegen den FC Augsburg kann Hoeneß nicht zufrieden sein. "Die Leistungen waren besser, als es die Punkte hergeben", sagte der Münchner dennoch tapfer und wusste auch, warum die Partie gegen den FCA die Wende bringen wird: "Weil wir das Spiel gewinnen."

Um nachher nicht nach den Gründen für das Scheitern bei diesem Unternehmen befragt zu werden, soll sein Team zwei Dinge beherzigen. "Wir wollen endlich mal in Führung gehen und ein Spiel zu Null gestalten", forderte Hoeneß eine forsche Herangehensweise unter gleichzeitiger strikter Beachtung defensiver Sorgfaltspflichten. Mit "kühlem Kopf" sollen seine Schützlinge den von ihm und seinen Assistenten erarbeiteten Matchplan umsetzen gegen einen "unangenehmen" und "gefährlichen" Gegner.

Hoeneß liegt mit seiner Wertschätzung für den kommenden Gegner nicht ganz falsch, denn die oft unterschätzten Puppenspieler ziehen gerade in dieser Spielzeit bisher erfolgreich an den Strippen. Die Männer von FCA-Trainer Heiko Herrlich haben mit zwölf Punkten drei Zähler mehr auf dem Konto als der Dorfklub, der mit einem Sieg allerdings vorbeiziehen könnten.

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"Die Hoffenheimer wollen ihre Negativserie gegen uns natürlich beenden. Aber wir werden alles dagegen setzen", kündigte Herrlich schon einmal eine kampfbereite Augsburger Mannschaft an, auch wenn ihm mit André Hahn, der positiv auf Corona getestet worden ist, ein wichtiger Spieler nicht zur Verfügung steht.

Diese Problematik kennt Sebastian Hoeneß leider nur allzu gut, er kann die zwischenzeitlich am Virus erkrankten Jacob Bruun Larsen, Ishak Belfodil und Sargis Adamyan noch nicht wieder einsetzen. Aus Verletzungsgründen sind Kapitän Benjamin Hübner, Pavel Kaderabek, Ermin Bicakcic und Konstantinos Stayfilidis nicht in der Lage, ihren Kollegen auf dem Rasen zu helfen. Dennis Geiger wurde nach seiner Roten Karte in Mainz vom DFB-Sportgericht für drei Begegnungen gesperrt.

Der verbliebene Rest besitzt zweifellos hohe fußballerische Qualität – und muss dafür sorgen, dass das Glas auch in der Liga "ziemlich voll" für die TSG Hoffenheim ist.

Update: Sonntag, 6. Dezember 2020, 17.59 Uhr


Gruppensieg in der Euro-League soll gegen Augsburg beflügeln

Von Achim Wittich

Belgrad/Sinsheim. Das Europa-League-Spiel am Donnerstagabend bei Roter Stern Belgrad war schnell abgehakt, Sebastian Rudy richtete nach dem torlosen Remis den Blick flugs auf die Aufgabe am Montag (20.30 Uhr) gegen den FC Augsburg. "Für die Liga müssen wir die positiven Erlebnisse des Gruppensiegs mitnehmen, das muss Aufwind geben, jetzt muss endlich wieder ein Dreier her", sagte der ehemalige Nationalspieler.

Mit vier Siegen und dem Punkt bei den Serben ist "Hoffe" bisher souverän gegen die unterlegene Konkurrenz zu Werke gegangen, hat dafür aber im Ligaalltag seit dem furiosen 4:1 am zweiten Spieltag gegen die Bayern nicht mehr gewonnen. Ein Sieg gegen die "Puppenspieler" aus der Fuggerstadt ist auch deshalb so wichtig, weil anschließend mit den Auswärtspartien in Leverkusen (13.12.) und Gladbach (19.12.) sowie dem Heimspiel gegen Leipzig (16.12.) drei Hochkaräter auf die Kraichgauer warten.

Ein einziges Gegentor hat die TSG in den fünf Partien auf internationalem Parkett hinnehmen müssen. "Am Montag wollen wir unsere defensive Stabilität auch gegen Augsburg zeigen", kündigte Torwart Oliver Baumann an. Ganz so sicher wie den Tower of London bewachen seine Vorderleute allerdings das eigene Tor im Liga-Geschäft bisher nicht. In den neun Begegnungen musste 1899 bereits 16 Gegentreffer hinnehmen.

Immerhin: Die europäischen Erfolge machen sich für den Dorfklub auch finanziell äußerst positiv bemerkbar, was gerade in Corona-Zeiten besonders gut tut. Knapp sieben Millionen Euro wurden bisher in die Kasse gespült. Für einen Erfolg gibt’s nämlich vom Europäischen Fußball Verband (Uefa) stolze 570.000 Euro, immer noch 190.000 bei einer Punkteteilung. Die Teilnahme am Wettbewerb wird mit einer Startprämie von 2,9 Millionen Euro versüßt und als Gruppenerster kassiert "Hoffe" noch ein Milliönchen. Recht leicht verdientes Geld angesichts der zweitklassigen Gegnerschaft in der Gruppe L.

Sei’s drum, schließlich hat sich die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß die Auftritte auf internationalem Parkett mit dem sechsten Platz in der abgelaufenen Saison sportlich redlich verdient. "Prominentere Gegner", wie von Hoeneß vor der Gruppenauslosung gewünscht, wird es möglicherweise dann ab Februar 2021 geben. Bis dahin aber hat die TSG – wie bereits viele ihrer Vorgänger leidvoll erfahren mussten – damit zu kämpfen, europäischen Erfolgen keinen Liga-Kater folgen zu lassen. Geht es dort nicht weiter nach oben, wird es für den Bundesliga-Einsteiger Sebastian Hoeneß ungemütlich werden.

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