Liverpool im Check

Mit chaotischer Verteidigung nach Hoffenheim

Am ersten Spieltag der englischen Premier League triumphiert Aufsteiger Huddersfield und Liverpool kassiert 3:3 in der 94. Minute

13.08.2017 UPDATE: 14.08.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden

Die "Reds" des FC Liverpool offensivstark: Sadio Mané (19) traf in Watford. Foto: dpa

London/Watford. (dpa) Die rund 3000 mitgereisten Fans von Huddersfield Town sangen noch lange nach dem Abpfiff: "Wir sind die Spitze der Liga." Der Aufsteiger, der als Absteiger Nummer eins gehandelt wird, war am Samstag nach dem 3:0 bei Crystal Palace tatsächlich Tabellenführer. "Ob ich sowas erwartet habe? Nein!", sagte Huddersfield-Trainer David Wagner. "Aber ich habe gehofft, dass sowas passieren könnte. Das ist ein wunderbarer Nachmittag."

Vor der Saison hatte der ehemalige U23-Coach von Borussia Dortmund sein Team als "größten Underdog der Premier-League-Geschichte" bezeichnet. "90 Minuten Fußball später wird er kaum jemanden finden, der ihm zustimmt", schrieb die Zeitung Telegraph. Bei strahlendem Sonnenschein in Südlondon hatten ein Palace-Eigentor und zwei Tore von Neuzugang Steve Mounié die Fans in Euphorie versetzt. "Die einfachste Chance hat er liegen lassen", scherzte Wagner später über den Mann des Spiels.

"Egal, was in der Saison noch passiert, das ist ein Tag, an den sich die Terriers-Fans für den Rest ihres Lebens erinnern werden", meinte die BBC. Wagner lachte über die Tabellenführung und blieb realistisch: "Wir haben vieles sehr gut gemacht, aber wir haben auch ein bisschen Glück gehabt." Seine Spieler würden auf dem Boden bleiben, die Fans dürften gern träumen. Denn: "Diese Euphorie brauchen wir auch am Sonntag wieder von der Tribüne." Dann bestreitet Huddersfield gegen Nottingham sein erstes Heimspiel.

Wagners Kumpel Jürgen Klopp und seinem FC Liverpool fehlte dagegen weniger als eine Minute zum Sieg. 3:3 (1:2) hieß es am Ende in Watford, weil in der 94. Minute noch der Ausgleich fiel. "Liverpool hat wieder mal den Preis für eine chaotische Verteidigung bezahlt", kommentierte das Liverpool Echo. Ohne den wechselwilligen Philippe Coutinho, der mit Rückenproblemen fehlte, hatten die Reds das Spiel erst gedreht.

"Wir hätten gewinnen sollen", fand Klopp, der den Torschützen Miguel Britos im Abseits gesehen hatte und schimpfte: "Das war offensichtlich." Zeit zum Ärgern bleibt dem Coach nicht. Am Dienstag spielt Liverpool in der Champions-League-Qualifikation bei der TSG 1899 Hoffenheim.

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Besser lief es für Mesut Özil, dessen FC Arsenal mit 4:3 (2:2) spektakulär gegen Leicester City gewann. "Ein verrücktes Spiel. Voller Dramatik und was für ein Ende", twitterte Özil später. "Kein perfektes Match, aber wir nehmen drei Punkte mit."

Einen bitteren Liga-Einstand erlebte der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger mit Meister FC Chelsea. Zuhause beim 2:3 (0:3) gegen den FC Burnley flogen Gary Cahill und Cesc Fabregas vom Platz. "Eine Dampfwalze von einem Meisterteam wurde auf einen zerstreuten, umherirrenden Haufen reduziert", resümierte The Guardian.

Englands Rekordtorschütze Wayne Rooney feierte mit seinem Tor zum 1:0 (1:0) gegen Stoke City eine perfekte Rückkehr zum FC Everton. "Es war, als wären 13 Jahre in einem Augenblick vorbeigegangen", schrieb The Independent über den 32-Jährigen, der bei Manchester United nicht mehr gebraucht wurde.

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