Manchester/Zuzenhausen

Hoffenheim "in Europa platziert" - Neuling verabschiedet sich wehmütig

Julian Nagelsmann und die TSG Hoffenheim sind erstmal raus aus dem internationalen Geschäft.

13.12.2018 UPDATE: 13.12.2018 11:13 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Wehmütig
Die Hoffenheimer verabschiedeten sich aus der Champions League. Foto: Uwe Anspach

Manchester. (dpa) Die Hoffenheimer konnten sich kaum losreißen vom glanzvollen Etihad Stadium und der großen Fußball-Bühne rund um Manchester City. Irgendwann aber stiegen sie dann doch in den Bus und verabschiedeten sich für diese Saison endgültig aus der Champions League. Bye-Bye Europa und auch Europa League hieß es für den einstigen Dorfclub nach dem 1:2 (1:1) beim englischen Meister und vor der Rückreise in den Kraichgau. "Wir haben trotz der Ergebnisse die TSG Hoffenheim in Europa ein Stück weit platziert", betonte Sportchef Alexander Rosen nach dem Vorrunden-Aus als Tabellenletzter.

"Es ist schon der Stolz, der überwiegt. Mal völlig losgelöst vom Punktekonto haben wir als Neuling außergewöhnliche Spiele abgeliefert", sagte Trainer Julian Nagelsmann am Mittwochabend etwas wehmütig, bevor er einen letzten Plausch mit Star-Kollege Pep Guardiola hielt. In 14 Europacup-Spielen landete der 31-Jährige aber nur einen einzigen Sieg. "Es waren tolle Momente dabei für diesen Club, und ich hoffe, dass noch ein paar dazukommen. Ich finde, dass wir uns stark verbessert haben gegenüber den Europa-League-Auftritten im vergangenen Jahr", erklärte Nagelsmann.

Etwas Nachhilfeunterricht in Geografie haben die Hoffenheimer den Teams in der Königsklasse jedenfalls erteilt. Es sei jetzt bekannt, wo diese Mannschaft herkomme, so Rosen. Und es werde die Aufgabe der Zukunft sein, "in einer weiteren Kampagne auch irgendwann Ergebnisse zu bringen". Stürmischer Angriffsfußball, aber auch unglückliche Punktverluste und Abwehrschnitzer prägten die Gruppenspiele des Neulings. In Manchester freilich erkannten die Hoffenheimer, dass der internationale Spitzenfußball eben etwas anderes ist.

Vor allem Leroy Sané zeigte seine ganze Klasse gegen den Bundesligisten. "Ich habe ihm nach dem achten Konter oder so in der zweiten Halbzeit gesagt: Leroy, hör bitte auf jetzt! Wirklich. Der ist Wahnsinn!", berichtete Torhüter Oliver Baumann nach der Gala des deutschen Nationalspielers. In der Schlussphase erhoben sich die 50 411 Zuschauer schon erwartungsvoll, wenn Sané nur am Ball war.

Mit zwei Toren (45.+1/61.) und unzähligen Angriffsaktionen glänzte der 22-Jährige. Damit drehte Sané auch das Spiel. Andrej Kramaric hatte die TSG durch einen Foulelfmeter in Führung gebracht (16.). Als Tabellenletzter darf die TSG auch nicht in der Europa League überwintern - und kann sich jetzt voll auf den Bundesliga-Alltag konzentrieren. "Es war für uns alle geil. Am liebsten hätte ich solche Spiele jedes Jahr", meinte Baumann seufzend.

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Die Hoffenheimer wollen unbedingt wieder zurück in die Königsklasse, auch wenn Nagelsmann nächste Saison dann als neuer Trainer von RB Leipzig vielleicht international spielt. "Jetzt sind wir wieder auf Schlagdistanz und müssen einfach alles in die letzten drei Spiele dieses Jahr legen", forderte Rosen vor den Partien des Tabellensiebten am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach, danach bei Werder Bremen und gegen den FSV Mainz 05.

Zur Rückrunde soll dann der 30-Mann-Kader verkleinert werden. Justin Hoogma, Robin Hack und Stefan Posch sind Kandidaten für Ausleihgeschäfte. Nagelsmann hat nach der Verletzungsmisere wieder fast alle Profis zur Verfügung. In Manchester gaben die Langzeitausfälle Dennis Geiger, der sogar von Beginn an spielte, und Nadiem Amiri ihr Comeback. Nagelsmann wollte den beiden Toptalenten "ein Zuckerl hinwerfen". Schließlich hatten sie in der vergangenen Spielzeit auch ihren Anteil an der Champions-League-Qualifikation und gelten als Leistungsträger der Zukunft.

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