Hoffenheimer Nachwuchs

Junioren und Marcel Rapp - Eine 1899-Erfolgsgeschichte

U 19 noch mit allen Möglichkeiten in Liga und Pokal - "Jungs fußballerisch und mental weiterentwickeln"

15.01.2018 UPDATE: 21.01.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 33 Sekunden

Gibt lächelnd den Weg zum Erfolg vor: Marcel Rapp hofft auf einen Titelgewinn. Foto: Uwe Grün

Sinsheim. (jag) Den ersten Erfolg der gerade erst zur Hälfte absolvierten Spielzeit durfte Marcel Rapp bereits in der Winterpause feiern. Denn mit David Otto hat es einer seiner Hoffenheimer U 19-Junioren bereits frühzeitig in den Profikader geschafft und trainiert bis auf Weiteres dort mit. "Das freut uns natürlich sehr, denn erstens hat es sich David aufgrund seiner Leistungen absolut verdient und zweitens sind solche Beförderungen ja auch das eigentliche Ziel unserer Arbeit in der TSG-Akademie", sagt Rapp, der seit einem knappen Jahr für die A-Junioren-Bundesligamannschaft als Cheftrainer verantwortlich ist.

Im März 2017 übernahm der gebürtige Pforzheimer die U 19 der TSG, nachdem sein Vorgänger Domenico Tedesco (heute Schalke 04) in die Zweite Bundesliga zu Erzgebirge Aue gewechselt war. Die Hoffenheimer A-Junioren und der Cheftrainer Marcel Rapp - das war seitdem eine Erfolgsgeschichte.

Zum Start gab es gleich einmal einen 4:0-Erfolg im prestigeträchtigen Landesderby beim VfB Stuttgart. Insgesamt gingen unter der Regie des 38-Jährigen von 23 Pflichtspielen nur zwei verloren. Zudem schafften es im Sommer mit Robin Hack und Meris Skenderovic zwei U 19-Talente direkt in den Profikader - und nach 19 Toren in 13 Ligaspielen ist mit David Otto nun das nächste große Talent auf dem Sprung.

"Natürlich ist es für mich als Trainer und für uns als Team seit März ordentlich gelaufen. Aber ich habe es hier ja auch mit richtig guten Jungs zu tun und kann mich glücklich schätzen, mit einem hervorragenden Trainer- und Funktionsteam zusammenzuarbeiten", so Rapp, der im Juni in Hennef seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer beginnen möchte.

Gleichbedeutend damit, dass der frühere U 21-Nationalspieler möglichst schnell den Sprung auf die ganz große Fußballbühne schaffen will, ist Rapps Streben nach der höchsten Trainerlizenz jedoch nicht. "Ich fühle mich im Jugendbereich der TSG sehr wohl. Wir arbeiten hier fast unter Profibedingungen und es macht mir viel Spaß, die Jungs unmittelbar vor dem Übergang in den Herrenbereich zu trainieren."

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Zu dem Spaß kommt auch noch der Erfolg hinzu. Schließlich ist die U 19 der TSG vor dem FC Bayern München Tabellenführer der Süd/Südwest-Staffel und steht nach einem überzeugenden Viertelfinalsieg gegen den stets starken Nachwuchs von Schalke 04 zudem im Halbfinale des DFB-Pokals der Junioren. "Die Mischung im Team passt in dieser Saison hervorragend. Wir haben in allen Mannschaftsteilen exzellente Fußballer und noch dazu richtig gute Typen", erklärt Rapp.

Und so scheint es, als ob für die Kraichgauer Junioren einiges drin wäre in dieser Saison 2017/18. Das Rennen um die Süddeutsche Meisterschaft, also den ersten Platz in der Bundesliga Süd/Südwest, wird wohl nur zwischen den Bayern und der TSG ausgemacht.

Das erweiterte Verfolgerfeld um den Nachwuchs aus Mainz, Freiburg und Stuttgart hat nämlich bereits einen deutlichen Rückstand auf das Führungsduo. Zudem ist für die Rapp-Truppe noch das DFB-Pokal-Endspiel drin, das am Finalwochenende der Profis ebenfalls in Berlin über die Bühne geht.

"Natürlich wollen wir möglichst viel gewinnen und wir wissen, dass wir noch in allen Wettbewerben gut dabei sind", so Rapp. "Das Wichtigste ist und bleibt aber, dass sich die Jungs fußballerisch und mental so weiterentwickeln, dass sie den Schritt in den Herrenfußball machen können und im besten Fall eben ein Thema für unsere Profis werden."

Darüber hinaus haben viele auch noch die Doppelbelastung Leistungsfußball und Schule zu bewältigen. "Das ist nicht zu unterschätzen. Schließlich trainieren die Jungs schon im Rhythmus einer Profimannschaft und machen zeitgleich ihren Abschluss", sagt Rapp.

Ihm ist anzumerken, dass er großen Respekt davor hat, was seine Schützlinge leisten - und dass ihn und seinen Co-Trainer Jens Schuster etwas mit den beiden aktuellen A-Jugend-Jahrgängen verbindet. Den 99er-, also den älteren A-Jugendjahrgang, haben sie bereits 2014/15 in der U 16 und 2015/16 in der U 17 trainiert, die 2000er hatte er in der darauffolgenden Saison in der U 17.

"Die Jungs sind uns im Laufe der Zeit natürlich ans Herz gewachsen", gibt Rapp unumwunden zu. Für den U 19-Chefcoach und seine Mannschaft wäre ein Titelgewinn zum Saisonende ganz bestimmt der würdige Abschluss einer erfolgreichen gemeinsamen Zeit in der TSG Akademie.

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