Hoffenheim gegen Schalke

Wenn sich die Wege kreuzen

Julian Nagelsmann und die TSG Hoffenheim am heutigen Samstagabend zu Gast bei Huub Stevens auf Schalke

19.04.2019 UPDATE: 20.04.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden

Daumen hoch: Julian Nagelsmann will mit "Hoffe" noch fünfmal siegen und in die Champions League stürmen. Foto: APF

Von Nikolas Beck

Zuzenhausen. In 20 Jahren will Julian Nagelsmann kein Fußballtrainer mehr sein, sagte er am Dienstag beim RNZ-Sportforum. Wann auch immer die Karriere enden wird, ihr Anfang ist auf ewig verbunden mit dem Namen Huub Stevens. Weil der Niederländer im Februar 2016 vorzeitig wegen Herzrhythmusstörungen von seinem Engagement bei der TSG Hoffenheim zurücktrat, wurde der damals 28-jährige Nagelsmann ein halbes Jahr früher als geplant zum Proficoach befördert - und eine dreijährige Erfolgsgeschichte nahm fortan ihren Lauf.

Fünf Spiele bevor auch Nagelsmann der TSG den Rücken kehrt, kreuzen sich die Wege der beiden Fußballlehrer erneut, wenn "Hoffe" am Karsamstag zur ungewöhnlichen Anstoßzeit um 20.30 Uhr auf Schalke antritt (Eurosport Player). Dies ist insofern bemerkenswert, als dass der Schalker "Jahrhunderttrainer" bei seinem Abschied aus Hoffenheim eigentlich ausgeschlossen hatte, noch einmal auf die Trainerbank zurückzukehren. Für Schalke folgte vor ein paar Wochen dann der Rücktritt vom Rücktritt. Überrascht habe ihn das nicht, sagte Nagelsmann am Donnerstag im Rahmen der Spieltags-Pressekonferenz.

"Schalke ist sein Herzensverein - er hätte sich wahrscheinlich auch eher eine andere Lösung gewünscht, aber die gab es wohl nicht." Das Wichtige sei, so Nagelsmann über seinen Vorgänger, "dass es ihm gut geht und er in der Lage ist, wieder Bundesliga-Trainer zu sein". In Hoffenheim sei der Austausch nicht allzu intensiv gewesen. An ein "ausgiebiges Frühstück in Sinsheim-Reihen, um über den Kader zu sprechen", erinnert sich Nagelsmann aber noch gut.

Beim heutigen Wiedersehen treffen sich der mittlerweile 31-Jährige und der 65 Jahre alte Stevens zum Duell zwischen dem aktuell jüngstem und dem ältestem Bundesligacoach. Dies allerdings sei "nichts, was mich total flasht", so Nagelsmann, der noch nie etwas auf sein Alter gegeben habe.

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Genauso wie auf die jüngsten Ergebnisse des kommenden Gegners: "Wir bereiten uns so vor, als hätte Schalke die vergangenen 25 Spiele alle gewonnen." Die Realität sieht freilich ganz anders aus. Auch unter Stevens kriselt der abgestürzte Vizemeister weiter vor sich hin, steht zwar sechs Zähler, aber nur einen Platz vor Relegationsrang 15. Und Stevens wurde zuletzt bereits häufiger wieder zum "Knurrer von Kerkrade", als der er auch zu seiner kurzen Zeit im Kraichgau (acht Punkte aus zehn Spielen) häufiger in Erscheinung getreten war. "Sie haben keinen guten Lauf, strotzen sicherlich nicht vor Selbstvertrauen", schätzt Nagelsmann: "Das birgt allerdings auch Gefahren - wenn Du mit dem Rücken zur Wand stehst, geht es eben nur noch vorwärts."

Wichtig sei vor allem, glaubt der Landsberger, "kein zu emotionales Spiel zuzulassen, um der Kulisse frühzeitig den Wind aus den Segeln zu nehmen". Dies könne gelingen, wenn seine Schützlinge "ähnlich dominant auftreten" wie in der vergangenen Auswärtsspielen, etwa beim 4:0 in Augsburg.

Auf dem Weg zum vierten Sieg in Serie hat die TSG keine weiteren Ausfälle zu beklagen. Nur Lukas Rupp, Dennis Geiger, Robin Hack und Joelinton fehlen weiter. 15 Zähler sind für Nagelsmann mit 1899 noch zu ergattern. "Wir tun gut daran, auch 15 Punkte holen zu wollen", sagt der künftige Coach von RB Leipzig - und setzt zum Angriff auf die Champions-League-Plätze an. Unbedingt will er zum Abschied zum dritten Mal in Folge unter die besten Vier kommen, ehe das Zepter bei der TSG erneut an einen Niederländer weitergereicht wird und Alfred Schreuder übernimmt. Schreuder, bis Januar 2018 Assistent von Nagelsmann, fand seinen Weg in den Kraichgau einst nicht zufällig. Als Co-Trainer geholt hatte ihn 2015 ein gewisser Huub Stevens.

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