Hoffenheim gegen Gladbach

Seitenhiebe von Nagelsmann

Hoffenheims Trainer vor dem heutigen Spiel gegen Borussia Mönchengladbach über angebliche Krisenzeiten im Kraichgau

27.10.2017 UPDATE: 28.10.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden

Auf geht’s: Julian Nagelsmann will mit der TSG die imposante Heimserie weiter ausbauen. Foto: APF

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Julian Nagelsmann wirkte am gestrigen Freitag genervt. "Die Fußballwelt wünscht sich so sehr, dass wir in eine Krise rutschen. Das liest man in der Zeitung immer wieder. Zumindest in der regionalen Presse, überregional interessiert das ja keinen", sagte Hoffenheims Trainer vorm heutigen Duell gegen Borussia Mönchengladbacher in der Rhein-Neckar-Arena (15.30 Uhr/live auf Sky).

Nach dem Pokal-Aus in Bremen und nur einem Sieg aus den vergangen sechs Pflichtspielen in Bundesliga, DFB-Pokal und Europa-League nutzte der 30-Jährige die Pressekonferenz, um Klartext zu sprechen. "Man sollte die Erwartungshaltung überdenken. Wir haben zwei wichtige Spieler verloren (Anm. d. Redaktion: Sebastian Rudy und Niklas Süle) und integrieren junge Spieler. Es ist ein Entwicklungsprozess, indem wir uns befinden und es ist nicht selbstverständlich, dass wir als TSG Hoffenheim mit unserem Etat unter den ersten Vier spielen." Ein bisschen Ironie hatte Nagelsmnann ebenfalls parat. "Eigentlich wollen wir Meister werden. Aber da müssen wir uns sputen."

Hintergrund

Arena wieder ausverkauft

Die Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena ist heute mit 30.150 Zuschauern wieder ausverkauft.

Gute Bilanz

Bisher traf "Hoffe" 18-mal auf die Borussia. Sieben Spiele entschied die TSG für sich, sechsmal

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Arena wieder ausverkauft

Die Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena ist heute mit 30.150 Zuschauern wieder ausverkauft.

Gute Bilanz

Bisher traf "Hoffe" 18-mal auf die Borussia. Sieben Spiele entschied die TSG für sich, sechsmal trennten sich beide Teams mit einem Remis und fünf Erfolge feierte der VfL. In Sinsheim gewann Gladbach erst einmal.

Es sagte ...

"Hoffenhein macht es trotz der Dreifachbelastung sehr gut. Es zeichnet sie aus, dass sie mittlerweile 18,19 gleichwertige Spieler haben und viel wechseln können." - Gladbachs Trainer Dieter Hecking über den TSG-Kader.

So könnten sie beginnen

1899 Hoffenheim: Baumann - Akpoguma, Vogt, Schulz - Kaderabek, Geiger, Zuber - Demirbay, Amiri - Wagner, Uth.

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Jantschke, Ginter, Elvedi, Wendt - Zakaria, Cuisance - Hazard, Traoré - Stindl, Raffael.

Schiedsrichter: Osmers (Hannover). awi

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Mit den "Fohlen" vom Niederrhein reist eine Team nach Sinsheim an, dass immerhin bereits fünfmal den nationalen Titel feiern durfte. Doch lang ist’s her. Vor 40 Jahren, 1977 war es, als der Rautenklub letztmals alle Konkurrenten hinter sich ließ.

Doch trotz zuletzt durchwachsener sportlicher Bilanz - unter anderem verlor die Borussia mit 1:6 in Dortmund und mit 1:5 zu Hause gegen Bayer Leverkusen - ist Hoffenheims Coach den Gladbachern zugetan. "Sie ist mit meine Lieblingsmannschaft geblieben, von der Art und Weise Fußball zu spielen", gab Nagelsmann zu. Die Borussia spiele im letzten Drittel einen tollen Fußball und habe viele Zocker in ihren Reihen. Dann schickte er schickte gleich noch ein paar nette Worte an seinen in die Kritik geratenen Kollegen hinterher. "Dieter Hecking ist ein toller Mensch und toller Trainer."

Kann seine TSG - im eigenen Stadion seit stolzen 22 Begegnungen ungeschlagen - dem VfL die nächste Niederlage zufügen, könnte es allerdings eng für Hecking werden. Doch: Die Gladbacher haben als Tabellenachter (14 Punkte) sogar die Möglichkeit, mit einem Erfolg ihrerseits an 1899 (16) vorbei zu ziehen.

Im Vergleich zum missglückten Auftritt an der Weser wird am Nachmittag Sandro Wagner wieder mit dabei sein. Der Stoßstürmer wurde beim Anrennen gegen die Bremer Mauerkünstler doch arg vermisst. Und Nagelsmann ist zuversichtlich, dass der VfL mehr Interesse an einem Fußballspiel zeigt, als es die limitierten Norddeutschen in ihrer Not erfolgreich zelebriert hatten. "Ich denke nicht, dass sie mit sechs Außenverteidigern spielen werden", meinte Nagelsmann mit einem gequälten Lächeln.

Wagner kehrt also auf den Rasen zurück, dafür ist Innenverteidiger Benjamin Hübner gelb-gesperrt. Auf den Defensivpositionen wird die Personaldecke dünn beim Rangvierten, doch Nagelsmann sieht das wenig problematisch. "Wir haben gute junge Spieler, die hinten dran stehen. Einer dieser guten Jungen wird auflaufen", kündigte er an. Das war auf den 22-jährigen Kevin Akpoguma, der seine Aufgabe zuletzt ordentlich erfüllte, gemünzt.

Mit einem Erfolg könnte "Hoffe" - eine Niederlage der Leipziger in München vorausgesetzt - am Brauseklub vorbei auf Platz drei rutschen - und die Krisensehnsucht der regionalen Presse bliebe unbefriedigt.

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