1899 Hoffenheim

"Schalke war besser"

Nachwuchs verliert Halbfinale-Hinspiel um die Meisterschaft mit 0:1

10.05.2018 UPDATE: 11.05.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden

Der Kopfball von Tim Linsbichler war Hoffenheims beste Chance zum Ausgleich. Foto: Grün

Von Michael Wilkening

Sinsheim. Zwei Mal hatten die U19-Fußballer der TSG Hoffenheim den FC Schalke 04 in der laufenden Saison bereits bezwungen, zuletzt mit 2:0 im Viertelfinale des DFB-Pokals - die Aussichten vor dem Halbfinalduell des Süddeutschen gegen den Westdeutschen Meisters waren deshalb gut. Doch gestern blieb ungeklärt, wie die Kraichgauer die Knappen hatten schlagen können. Im Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft war das Team von Marcel Rapp nämlich deutlich unterlegen und hat nach dem 0:1 (0:0) vor dem Rückspiel am kommenden Dienstag jetzt die schlechteren Karten.

Gerne hätte Marcel Rapp nach dem Spiel einen anderen Satz gesagt, aber der Trainer musste ehrlich bleiben. "Wir sind mit dem Ergebnis gut bedient, weil Schalke besser war", sagte er nach 90 Minuten, in denen die Westdeutschen viel deutlicher überlegen waren als es das Ergebnis vermuten ließ. Im Grunde war das Resultat aus Hoffenheimer Sicht die beste Nachricht des Tages, denn mit mehr Effizienz hätten die Schalker schon im Hinspiel den Finaleinzug klar machen können.

Mit ihrer robusten Spielweise und der Stärke in den Zweikämpfen hatten sie schnell die Oberhand auf dem Spielfeld gewonnen und nach und nach große Chancen herausgespielt. TSG-Keeper Stefan Drljaca wurde zum besten Akteur seiner Mannschaft, was viel über die Kräfteverhältnisse aussagte. Mehrmals reagierte Drljaca glänzend und hatte darüber hinaus in der 28. Minute Glück, dass Münir Mercan den Ball haarscharf am Torwinkel vorbeizirkelte. Nach einer einseitigen ersten Hälfte rieben sich die 3510 Zuschauer im Dietmar-Hopp-Stadion verwundert die Augen, dass die Knappen ihre Dominanz nicht in einen Treffer umgemünzt hatten.

Mit dem Einbahnstraßenfußball ging es nach der Pause zunächst weiter und mit dem Auslassen der besten Gelegenheiten durch die Schalker auch. Domenico Alberico kratzte einen Kopfball von Niklas Wiemann von der Linie (52.) und kurz danach lenkte Drlajaca einen strammen Schuss von Ahmed Kutucu gerade noch an die Latte. Irgendwie war es grotesk, dass es weiterhin 0:0 stand. So langsam wartete man auf den einen Entlastungsangriff der TSG, der den Spielverlauf komplett auf den Kopf stellen würde, ehe doch noch das hochverdiente 1:0 für S04 fiel: Der starke Benjamin Goller hatte den Ball quergelegt und Nassim Boujellab aus kurzer Distanz eingeschoben (61.).

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Erst nach dem Rückstand schafften es die Hoffenheimer, sich etwas zu befreien, was auch daran lag, dass den Schalkern langsam die Luft ausging, nachdem sie knapp 70 Minuten lang ein exzellentes Pressing gespielt hatten. Eine große Chance hatten die Hoffenheimer deshalb noch, aber der eingewechselte Tim Linsbichler scheiterte mit einem Kopfball an Schalke-Keeper Timon Weiner (73.). "Im Rückspiel müssen wir es besser machen", forderte TSG-Stürmer Dirk Otto, der einen Profivertrag in der Tasche hat, aber gestern 90 Minuten lang blass blieb.

TSG Hoffenheim: Drljaca - Amade, Chana, Grimmer, Lässig - Lengle, Wöhrle - Baumgartner (75. Schorn) - Tubluk (65. Linsbichler), Otto, Alberico (78. Foshag).

FC Schalke 04: Weiner - Smolinski, Fleckstein, Wiemann, Czyborra - Kutucu, Kübler, Mercan - Goller, Krüger (90. Ahrend), Boujellab (79. Taitague).

Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang-Kirchensur); Zuschauer: 3510; Tor: 0:1 Boujellab (61.).

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