1899 Hoffenheim

Neues Jahr, altes Leid - Beste Chancen ausgelassen (plus Fotogalerie)

Trotzdem kann TSG-Coach Julian Nagelsmannmit dem 1:1 in Bremen gut leben - Baumann fordert Steigerung

14.01.2018 UPDATE: 14.01.2018 14:02 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden
Foto: dpa

Zuzenhausen. (dpa-lsw) Eigentlich hätte Julian Nagelsmann allen Grund dafür gehabt, erneut hart mit seiner Mannschaft ins Gericht zu gehen. Doch obwohl 1899 Hoffenheim auch beim Rückrunden-Auftakt in Bremen sehr fahrlässig mit einer Führung und den Torchancen umging, war der Coach der Kraichgauer am Samstag nach dem 1:1 (1:0) milde gestimmt. "Ich kann mit dem Unentschieden gut leben", sagte er. "Werder wird immer als nicht so stark eingeschätzt, aber ich finde sie sehr gut. Ich bin deutlich besser gestimmt als nach dem Pokalspiel."

Ende Oktober des vergangenen Jahres hatte Nagelsmann im Presseraum des Bremer Weserstadions gesessen und nach dem unglücklichen 0:1 geschimpft und gezetert. Trotz drückender Überlegenheit war sein Team in der zweiten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Nagelsmann missfiel besonders die destruktive Spielweise der Hanseaten, aber auch, dass seine Mannschaft keine Lösungen dagegen gefunden hatte, hatte den 30-Jährigen extrem verärgert.

Rund drei Monate später war seine Laune deutlich besser. Der 1899-Coach scherzte mit den Journalisten und forderte schelmisch ein Strafgeld, als während der Pressekonferenz ein Handy klingelte. Der eine Punkt, den der Europapokalanwärter zum Jahresauftakt geholt hatte, stimmte ihn zufrieden.

Dabei wäre deutlich mehr drin gewesen. In der ersten Halbzeit agierten die Gäste optisch deutlich überlegen, konnten aus diesem Übergewicht aber nur einmal Kapital schlagen. Benjamin Hübner köpfte in der 39. Minute nach einer Flanke des früheren Bremers Serge Gnabry zur Führung ein.

Nach dem Seitenwechsel wurde Bremen zwar stärker und kam durch Theodor Gebre Selassie in der 63. Minute zum Ausgleich. Doch nur zwei Minuten später hätte der eingewechselte Andrej Kramarić Hoffenheim wieder in Führung bringen müssen. Der Kroate scheiterte aber aus wenigen Metern freistehend an Werder-Torwart Jiri Pavlenka und knüpfte damit nahtlos an seine vielen vergebenen Großchancen in der Hinrunde an.

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"Acht von zehn Mal geht der rein", sagte Gnabry nach der Partie zum Fehlversuch seines Sturmkollegen. "Wenn er da trifft, sind wir wieder im Aufwind und geht das Spiel anders aus", sagte der Nationalspieler, der selbst an alter Wirkungsstätte weitgehend harmlos blieb.

Weil Kramarić sein Tief aus der ersten Saisonhälfte aber offenbar immer noch nicht überwunden hat, mussten die Gäste am Ende sogar noch um das Remis bangen. Werder hatte in der Schlussphase einige gute Chancen, die 1899-Torwart Oliver Baumann aber zunichte machen konnte. Weshalb der Torhüter seine Mitspieler mit Blick auf die Zukunft in die Pflicht nahm. "Wir wollen in der Tabelle oben dran bleiben, dafür brauchen wir in der Rückrunde bessere Spiele als heute. Wir müssen uns steigern", forderte Baumann und äußerte sich damit deutlich kritischer als sein Coach.

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