1899 Hoffenheim

Laszlo Benes prägt Gladbachs Kraftfußball

Laszlo Benes will mit seinem feinfüßigem und elegantem Spielstil auch gegen Hoffenheim glänzen - Gefühlt wie ein Neuzugang

27.09.2019 UPDATE: 28.09.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 21 Sekunden

Zum Zunge schnalzen: Laszlo Benes ist eine der positiven "Fohlen"-Überraschungen. F.: Im

Von Andreas Morbach

Mönchengladbach. Zwischen den beiden Trainingseinheiten am Mittwoch stand für die Gladbacher Profis neben diversen Interviews noch ein Termin beim Fotografen auf dem Programm. Eineinhalb Monate nach dem Saisonstart wurden Mannschaft und Übungsleiterteam frisch ins Bild gesetzt, um den jüngsten Ab- und Neuzugängen Rechnung zu tragen. Schon auf den Team-Fotos der vergangenen drei Jahre regelmäßig zu sehen gewesen war Laszlo Benes - und doch fühlt sich der freundliche Slowake in diesen Wochen am Borussia-Park fast wie ein Neuzugang.

Das liegt zum einen daran, dass Benes in der letzten Rückrunde an Zweitligist Holstein Kiel entliehen war. Aber in erheblichem Maß auch an seiner bisherigen Zeit am Niederrhein, die geprägt war von Warten und Hoffen, einem einsamen Highlight, diversen Muskelverletzungen, einem Mittelfußbruch - und erneut viel Warten und Hoffen. Im Sommer 2016 vom MSK Zilina geholt, glänzte Benes am 5. April 2017 bei seinem Startelf-Debüt für Gladbach nicht nur mit seinem Siegtreffer zum 1:0 über Hertha BSC.

Hintergrund

Ausbaufähiger Start

Gegen Gladbach geht es für die TSG Hoffenheim darum, den holprigen Saisonstart mit nur fünf Punkten aus fünf Spielen zu verbessern. Nur einmal in ihrer Bundesliga-Geschichte war die TSG schlechter in eine Runde gestartet: Zu Beginn

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Ausbaufähiger Start

Gegen Gladbach geht es für die TSG Hoffenheim darum, den holprigen Saisonstart mit nur fünf Punkten aus fünf Spielen zu verbessern. Nur einmal in ihrer Bundesliga-Geschichte war die TSG schlechter in eine Runde gestartet: Zu Beginn der Saison 2015/2016 stand unter dem damaligen Trainer Markus Gisdol nach fünf Spielen lediglich ein Zähler zu Buche. Damals übernahm im Februar Julian Nagelsmann und sicherte den Ligaverbleib.

Schmerzvolle Erinnerungen

Zwei der stärksten Auftritte legte "Hoffe" in der vergangenen Saison gegen die "Fohlen" hin. Sowohl auswärts als auch daheim dominierte der Dorfklub, gab insgesamt 53 Torschüsse ab (Gladbach nur 15) - und doch kam man zweimal nicht über ein Remis hinaus (0:0 in Sinsheim; 2:2 in Gladbach).

Langer Atem

Sieben Treffer erzielte die Borussia in dieser Spielzeit - fünf davon nach der 74. Minute. Die drei Joker-Tore des Teams von Trainer Marco Rose sind Ligabestwert. nb

So könnten sie beginnen

Hoffenheim: Baumann - Posch, Vogt, Hübner, Skov - Grillitsch, Rudy, Geiger - Kaderabek, Bebou - Belfodil.

Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini - Kramer, Zakaria, Benes - Embolo, Plea, Thuram

Schiedsrichter: Osmers (Hannover)

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Der damalige Borussen-Coach Dieter Hecking etwa attestierte ihm eine "herausragende" Leistung. 22 Monate später aber, bei Benes‘ Ausleihe nach Kiel, standen für den jungen Mann eben nur dieses eine Tor sowie spärliche elf Bundesligaeinsätze in den Statistiken.

Der Halbjahreseinsatz eine Spielklasse tiefer, fernab des bestens bestückten Borussen-Mittelfelds, brachten allen Beteiligten dann jedoch den erhofften Erfolg: An der Ostseeküste kam Benes zu den gewünschten Einsätzen - und kehrte in diesem Sommer entsprechend selbstbewusst aus Kiel zurück an die niederländische Grenze. Dann verletzten sich in den Wochen vor dem Ligastart gegen Schalke nacheinander noch die Mittelfeldkonkurrenten Christoph Kramer, Jonas Hofmann und Tobias Strobl. Zudem wechselte Michael Cuisance zu den Bayern - und schon stand Benes gegen Königsblau in der Anfangsformation des neuen Cheftrainers Marco Rose.

Die Gunst der Stunde hat der 22-Jährige seitdem entschlossen genutzt, speziell in den letzten beiden Partien: Beim schmachvollen 0:4 in der Europa League gegen Wolfsberg war er einer von zwei, maximal drei kleinen Lichtblicken der Gladbacher. Beim Derbysieg über Düsseldorf am Sonntag überzeugte er dann als leichtfüßige, stets anspielbereite und unternehmungslustige Führungskraft.

"Er hat schon in der Vorbereitung sehr gut gespielt", wusste Sportdirektor Max Eberl anschließend zu berichten, lobte den teaminternen Aufsteiger für seine überaus aktive Rolle auf dem Rasen und befand: "Die Entwicklung ist sehr erfreulich."

Hintergrund

So kommen Fans zum Fußballspiel

Vor dem Hintergrund der Bauarbeiten in der Hauptstraße wird am Samstag anlässlich des Bundesligaspiels der Verkehr umgeleitet: Für Verkehrsteilnehmer aus Richtung Waibstadt und Mosbach wird die Ausfahrt

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So kommen Fans zum Fußballspiel

Vor dem Hintergrund der Bauarbeiten in der Hauptstraße wird am Samstag anlässlich des Bundesligaspiels der Verkehr umgeleitet: Für Verkehrsteilnehmer aus Richtung Waibstadt und Mosbach wird die Ausfahrt L550/Sinsheim-Nord an der B292 ab 13 Uhr voll gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die Umgehungsstraße zur Anschlussstelle Sinsheim/L533 (Dührener Straße).

Zudem besteht die Möglichkeit, über die Anschlussstelle Sinsheim in Richtung Heilbronn auf die A6 auszuweichen und an der Anschlussstelle Sinsheim-Süd auf die Parkplätze der "PreZero-Arena" zu gelangen. Die Ausfahrt wird um 15.30 Uhr geöffnet.

Nach Ende des Fußballspiels kann der Verkehr in Richtung Waibstadt/Mosbach von den Arena-Parkplätzen nicht wie üblich über die L550 (Friedrichstraße) abfahren, da dies zu erheblichem Stau in der Innenstadt führen würde.

Um dies zu vermeiden, wird die L550 nach der Zufahrt zur Tank- und Rastanlage Kraichgau-Nord in Richtung Innenstadt gesperrt. Der Verkehr wird über die A6 zur Anschlussstelle Sinsheim und dann über die B292 in Richtung Waibstadt/Mosbach geleitet.

In Richtung der Sinsheimer Innenstadt wird nur der Zielverkehr Sinsheim-Süd und Innenstadt zugelassen. Diese Sperrung wird während der gesamten Abfahrtsphase aufrechterhalten.

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Benes selbst nimmt die positive Wendung in seiner Karriere in der für ihn typischen Art - extrem höflich und dabei sehr zurückhaltend - an. "Ich lebe meinen Traum, dafür habe ich drei Jahre gekämpft", erklärte er nach dem 2:1 gegen Fortuna ruhig - und fügte mit festem Blick hinzu: "Ich weiß, dass es im Fußball auch sehr schnell wieder nach unten gehen kann. Aber ich will so weitermachen wie zuletzt."

Im wuchtigen, kraftvollen Spiel, das Marco Rose mit Hilfe führender Protagonisten wie Breel Embolo, Stefan Lainer, Denis Zakaria und Marcus Thuram, zweifacher Torschütze gegen Düsseldorf, in Gladbach eingeführt hat, wirkt Benes‘ feiner, eleganter Stil wie eine wohltuende Ergänzung. "Er ist einer, der unser Spiel prägt", adelt der Trainer Borussias Nummer 22 sogar. An seiner Antrittsschnelligkeit, Spielintensität und Torgefährlichkeit muss der Hochgelobte hingegen noch arbeiten. Kein Problem, findet Rose - denn: "Er ist ein sehr talentierter Spieler, der zuhört und auch lernfähig ist."

Das hat der "ganz liebe Junge" (Jonas Hofmann) unter anderem dadurch bewiesen, dass er nach seinem Wechsel aus der Slowakei nach Deutschland sehr zügig die Landessprache lernte. In sehr gutem Deutsch formulierte Laszlo Benes ("Ich werde mich jetzt nicht ausruhen") gerade auch sein persönliches Statement für die nähere Zukunft. Gefolgt vom sportlichen Plan für die Liga, der da lautet: "Aus den nächsten Spielen in Hoffenheim und gegen Augsburg wären vier Punkte okay. Aber eigentlich müssen wir sechs Punkte holen."

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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