Hoffenheim erntet Pfiffe von den Fans

Hoffenheim enttäuscht mit einer 0:3-Heim-Niederlage gegen Leverkusen die Fans und erntet Pfiffe.

24.01.2010 UPDATE: 24.01.2010 21:35 Uhr 2 Minuten, 24 Sekunden
Hoffenheim erntet Pfiffe von den Fans

Hoffenheim enttäuscht mit einer 0:3-Heim-Niederlage gegen Leverkusen die Fans und erntet Pfiffe.

Es sind Szenen, die man in Hoffenheim zuvor noch nie erlebt hatte. Nach der 0:3 Niederlage von 1899 gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen pfiffen die Fans ihre Mannschaft aus. Schon während dem Spiel waren erstmals Sprechchöre zu hören: "Wir wollen euch kämpfen sehn."

Hoffenheim-Fans sind geduldig - normalerweise. In 17 Spielen im vergangenen Jahr gab es nur sechs Siege, trotzdem standen die Zuschauer immer hinter ihrer Mannschaft. Weil Hoffenheim sich nie aufgab und auch in ausweglosen Situationen kämpfte hielten die Anhänger zu ihrer stets Mannschaft.

Auch am Sonntag gegen Bayer Leverkusen sah es zunächst so aus, als könne Hoffenheim dem Herbstmeister Leverkusen Paroli bieten. Zwar ging Leverkusen durch einen Treffer des Verteidigers Sami Hyypiä schon in der 11. Minute in Führung (nach einem Freistoß von Toni Kroos hatte Vedad Ibisevic geschlafen und Hyypiä laufen lassen), die Hoffenheimer zeigten sich aber in Kämpferlaune und waren dem Ausgleich näher, als Leverkusen dem zweiten Treffer. Auffälligster Hoffenheimer war in dieser Phase der 19jährige Boris Vukcevic, der gleich zwei hochkarätige Chancen hatte. Ihm fehlte letztlich aber die Cleverness, als er in der 35. Minute den Ball am leeren Tor vorbei schob.

In der zweiten Hälfte zeigte Hoffenheim dann aber ein anderes Gesicht. Wieder verschliefen die Stars den Start in die Halbzeit. Leverkusen kam in der 51. Minute über den rechten Flügel, flankte präzise in die Mitte, wo sich der Mann des Tages, Toni Kroos, hinter Simunic und Compper davonstohl und unbedrängt zum 0:2 traf.

Die Folgen dieses Treffers waren erschreckend. Die Hoffenheimer ließen die Köpfe hängen, haderten mit sich und ergaben sich in ihr Schicksal. Von den Führungsspielern Ibisevic, Simunic, Salihovic oder Carlos Eduardo war nichts mehr zu sehen. "Wir haben jetzt schon einige Misserfolgserlebnisse hinter uns. Das bleibt natürlich auch zurück auf den Seelen der Jungs. Sie strotzen momentan nicht vor Selbstbewusstsein und in solch einer Phase ist es extrem schwer ein Spiel zu drehen weil auch jeder mit sich selbst beschäftigt ist." erklärt Manager Jan Schindelmeiser die Reaktion seiner Mannschaft. "Es ist im Moment eine angespannte und schwierige Situation" so Schindelmeiser weiter.

Die Folge im Spiel war das 0:3 in der 72. Minute durch Tranquillo Barnetta. Wieder leistete Toni Kroos die Vorarbeit und umspielte die komplett orientierungslose Hoffenheimer Abwehr.

"Bei 0:3 gegen Leverkusen muss man auch Verständnis für den Fan haben." gab nach dem Spiel Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus zu und fordert: "Wir haben doch von Anfang an gesagt, dass wir versuchen möchten durch Dick und Dünn zu gehen. Wir haben den Fans viele tolle Minuten geboten. Jetzt läuft es bei uns nicht so gut, jetzt brauchen wir die Fans. Jetzt zeigt es sich, ob die Rhein-Neckar-Region hinter uns steht."

Unter dem Strich steht Hoffenheim nach sechs Spielen in Folge ohne Sieg auf Rang neun der Tabelle, mit neun Punkten Abstand auf Rang fünf und acht Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang, Platz 16. "Wir tun uns im Moment schwer Tore zu erzielen." analysierte Trainer Ralf Rangnick die Leistung seiner Mannschaft. Dem Trainer fehlten auch die Alternativen, um neue Impulse zu setzen. Denn ohne Vorsah, Obasi, Ba, Weis, Jaissle, Tagoe und den im Abschlusstraining umgeknickten Maicosuel fehlten sieben Spieler in einem ohnehin nicht allzu breit besetzten Kader.

Neuverpflichtungen soll es im Winter aber nicht geben. "Das hätte die Konsequenz, dass wir einen Kader mit 30 Spieler hätten und wenn alle wieder an Bord sind vielleicht drei, vier oder fünf Spieler auf einer Position hätten die vielleicht unzufrieden sind. Das wäre ein zu hoher Preis aus unserer Sicht." erklärt Manager Jan Schindelmeiser. Es gilt, die vorhandenen Spieler wieder aufzubauen. Schindelmeiser: "Wir schauen jetzt nur in die nächste Woche. Wir wollen auf Schalke ein gutes Resultat erzielen und uns auch in der Woche durch kleine Erfolgserlebnisse wieder Selbstvertrauen zurückholen."

 

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