Unentschieden gegen Mainz

Hoffenheims Geiger für drei Bundesliga-Spiele gesperrt (Fotogalerie/Update)

Hoffenheim kommt mit dem 1:1 gegen Mainz 05 in der Bundesliga nicht von der Stelle.

29.11.2020 UPDATE: 30.11.2020 16:17 Uhr 3 Minuten, 34 Sekunden
Sebastian Hoeneß an der Seitenlinie; Foto: APF​

Frankfurt/Main. (dpa) Mittelfeldspieler Dennis Geiger von der TSG  1899 Hoffenheim ist nach seiner Roten Karte beim 1:1 in Mainz für drei  Bundesliga-Spiele gesperrt worden. Dies teilte der Deutsche  Fußball-Bund (DFB) am Montag mit. Geiger hatte am Sonntag in der 80. Minute ein taktisches Foul begangen und dabei seinem Gegenspieler Karim Onisiwo von hinten in die Füße getreten. Die TSG hat das Urteil bereits akzeptiert, es ist damit rechtskräftig. Geiger fehlt dem Team von Trainer Sebastian Hoeneß damit in den Spielen gegen Augsburg, in Leverkusen und gegen Leipzig.

Update: Montag, 30. November 2020, 16.16 Uhr


Hoeneß hadert mit den fehlenden Torchancen

Mainz. (pami/dpa) Der FSV Mainz 05 und die TSG Hoffenheim kommen nicht aus der unteren Tabellenhälfte der Fußball-Bundesliga. Zum Abschluss des 9. Spieltags trennten sich die beiden Vereine am Sonntag mit 1:1 (1:0). Mainz ist zwar nach der Pleitenserie zum Saisonstart seit drei Liga-Partien ungeschlagen, hätte aber gern mit einem weiteren Sieg einen großen Sprung aus dem Keller gemacht. Vor coronabedingt fast leeren Rängen erzielten Robin Quaison (33. Minute) und Ihlas Bebou (62.) in einer intensiven Partie die beiden Treffer.  Hoffenheims Dennis Geiger (80.) sah nach einem Foul die Rote Karte.

Für die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß gilt aktuell: Europa hui, Bundesliga pfui. Während das Team um den diesmal harmlosen WM-Zweiten Andrej Kramaric international vier Siege aus vier Spielen eingefahren hat, gab es in der Bundesliga in sieben Partien seit dem furiosen 4:1 über Rekordmeister FC Bayern keinen Sieg mehr für die Hoffenheimer. Die Europa-League-Ränge sind schon früh in der Saison weit entfernt. Mainz bleibt in dieser Saison weiter ohne Heimsieg.

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Coach Jan-Moritz Lichte wollte den beim 3:1 in Freiburg eingeläuteten Aufwärtstrend auf keinen Fall mit personellen Wechseln gefährden und ließ die gleiche Elf spielen wie vor einer Woche im Breisgau. Das zahlte sich schnell aus: Torjäger Jean-Philippe Mateta kam früh zur ersten Chance, doch sein platzierter Kopfball wurde von Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann stark pariert (8.). In der Folge ergaben sich weitere Hochkaräter für die Gastgeber, die in der druckvollen Anfangsphase stark kombinierten, den verdienten Lohn aber mehrmals verpassten.

Hoffenheims Hoeneß rotierte inmitten der Dreifach-Belastung und nach zahlreichen Corona-Infektionen weiter kräftig bei seinem Personal. Vom Team, das am Donnerstagabend souverän mit 2:0 bei Slovan Liberec gewann und den Einzug in die nächste Europa-League-Runde perfekt machte, war nach sechs Wechseln nicht mehr viel übrig. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt trat die TSG aber lethargisch und abwartend auf.

Erst nach 20 Minuten wurde das seit mehr als zwei Bundesliga-Monaten sieglose Hoffenheim stärker. Ein Kopfball von Stefan Posch und ein Kramaric-Schuss blieben aber ertraglos. Als Christoph Baumgartner (27.) nach einem Zweikampf mit Alexander Hack im Mainzer Strafraum zu Fall kam, ließ Referee Sascha Stegemann weiterspielen - und revidierte die Entscheidung auch nach einer Information aus dem Kölner Videokeller nicht. So sorgte auf der Gegenseite Quaison für die verdiente Führung der 05er.

Schon nach gut zehn Minuten Halbzeitpause schickte Hoeneß seine Spieler zurück aufs Feld - die TSG trat fortan deutlich offensiver auf. Zahlreiche Angriffe rollten auf das Tor der Mainzer zu, doch Endstation war zunächst immer wieder der diesmal starke Mainz-Keeper Robin Zentner, der die Mainzer lange mit Hand, Kopf und Fuß vor einem Ausgleich bewahrte. Dann spielte Ryan Sessegnon eine scharfe Hereingabe auf Bebou, der richtig stand und zum 1:1 vollendete. Mateta hätte das Spiel auf der Gegenseite entscheiden können, schoss nach tollem Solo (75.) aber an den Pfosten.

So spielte die TSG:

Baumann, Sessegnon, Akpoguma, Adams, Posch, Samassekou, Geiger, Baumgartner (77. Rudy), Grillitsch (54. Skov), Kramaric (90. +5 Gacinovic), Bebou (77. Dabbur)

Update: Sonntag, 29. November 2020, 23.00 Uhr


Die Stimmen zum Spiel:

>Sebastian Hoeneß, Trainer der TSG: "Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht. Nach den ersten schwierigen Minuten haben wir die Kontrolle übernommen, aber die klaren Torchancen kamen erst kurz vor der Pause. Das Tor der Mainzer fiel in einer Phase, in der wir aus meiner Sicht am Drücker waren. Wir müssen uns den Vorwurf machen, dass wir uns aus der Balldominanz zu wenig Torchancen erspielen. Am Ende müssen wir in Unterzahl mit dem 1:1 leben, auch wenn wir damit nicht glücklich sind."

>Jan-Moritz Lichte, Trainer Mainz 05: "Als Trainer bin ich zwiegespalten. Ich bin zufrieden, dass wir das dritte Spiel nacheinander nicht verloren haben, aber wir können uns genauso darüber ärgern, dass es nicht drei Punkte geworden sind. Ich habe das Gefühl, dass wir schon die besseren Gelegenheiten hatten. In der zweiten Hälfte waren wir dann aber zu passiv, wollten nach meinem Gefühl dann zu sehr nur das Ergebnis verteidigen."

>Ihlas Bebou, Torschütze für die TSG: "Natürlich freue ich mich, dass ich mein erstes Saisontor erzielen und der Mannschaft so helfen konnte. Aber wir ärgern uns schon, da wir uns viel vorgenommen hatten, Wir wollten hier gewinnen. Drei Punkte hätten uns gutgetan, aber nach der Roten Karte war es natürlich sehr schwer. Da müssen wir dann mit dem Punkt leben."

>Oliver Baumann, TSG-Kapitän: "Es ärgert mich extrem, dass wir in der Bundesliga nicht zu Null spielen. Der Gegner hat es oftmals zu leicht, sich Torchancen zu erspielen. Die zweite Halbzeit war dann völlig okay, da haben wir wenig zugelassen. Es ist schade, dass wir in der halben Stunde nach dem Wechsel nicht das zweite Tor gemacht haben. Da haben wir viel Druck ausgeübt, uns einige Chancen herausgespielt. Die Rote Karte war dann eine bittere Situation, denn es war ja ein taktisches Foul. Schwierige Entscheidung, aber wir müssen das so akzeptieren"

>Ryan Sessegnon, TSG Hoffenheim: "Wir wollten nach dem Ausgleich auf Sieg spielen, aber in Unterzahl war es dann sehr schwierig. Mainz stand defensiv sehr gut und hat es uns schwer gemacht. In der zweiten Hälfte haben wir deutlich besser agiert und mehr gefährliche Bälle in den Strafraum gebracht. Am nächsten Spieltag gegen Augsburg wollen wir unbedingt gewinnen."

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