TSG Hoffenheim

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß warnt vor der Super League

Außerdem ist der Blick auf den nächsten Gegner Borussia Mönchengladbach gerichtet.

20.04.2021 UPDATE: 21.04.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Was soll das? Manche Schiri-Entscheidung versteht Sebastian Hoeneß nicht – und über die Pläne zur Super League ist er „geschockt“. F: dpa

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Sebastian Hoeneß machte am Dienstag keinen Hehl daraus, was er von einer Super League hält. "Ich bin fast sogar geschockt, nachdem ich gelesen habe, um was es da geht", sagte der Trainer der TSG Hoffenheim auf der virtuellen Pressekonferenz in Zuzenhausen vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky). "Es ist keine gute Entwicklung für den Fußball. Wir müssen höllisch aufpassen, dass wir nicht den Kontakt zu den Fans verlieren", warnte der 38-jährige Münchner und sagte einen Satz, den selbst die hartgesottenen Anhänger unterschreiben: "Ich habe keinen Bock darauf, fünfmal im Jahr Real Madrid gegen Manchester United zu sehen und hoffe sehr, dass man das Rad noch zurückdrehen kann."

Der Fußball-Wahnsinn erhitzt die Gemüter weiter, doch Hoeneß und seine Spieler brauchen einen kühlen Kopf und die Konzentration auf das Wesentliche. Gegen die "Fohlen-Elf" gilt es, wie bereits in den vergangenen beiden torlosen Begegnungen gegen Leverkusen und Leipzig, in der Defensive sattelfest zu sein – und in der Offensive mit größerer Durchschlagskraft zu Werke zu gehen.

Nicht neu, sondern vielmehr Saison-übergreifend muss Hoeneß dabei auf wichtige Kräfte verzichten. Sebastian Rudy und Kevin Vogt fallen neben den vielen Langzeitverletzten noch einmal aus. Doch nicht nur die Routiniers trifft es. Jetzt muss auch Marco John (19) gleich aus zwei Gründen passen. Erstens versucht der TSG-Aufsteiger den "Abiturball" möglichst erfolgreich zu spielen und zweitens laboriert er an einer Fußverletzung. Kevin Akpoguma und Mijat Gacinovic haben zwar keinen Schulstress mehr, stehen aber ebenfalls nicht zur Verfügung. Immerhin meldet sich der österreichische Nationalspieler Florian Grillitsch, der sich bei den "Roten Bullen" die Schulter ausgekugelt hatte, einsatzfähig.

Ob Hoeneß es erneut versucht, mit dem Hoffenheim-Catenaccio einen weiteren Zähler auf der Habenseite zu verbuchen? Schließlich ist 1899 noch nicht endgültig über den Berg, kann rein rechnerisch noch in den Abstiegssog gezogen werden – und die Borussen befinden sich wieder im Aufwärtstrend. Marco Rose will vor seinem Abschied zur anderen Borussia aus Dortmund wenigstens noch die Qualifikation für die Europa League schaffen.

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"Es wird keine Mauertaktik geben", kündigte Hoeneß an, gestand aber ein, dass aktuell die Balance in Richtung Stabilität gehe. Möglich, dass er wie in Leipzig mit einer Vierer-Abwehrkette loslegt. Beim Tabellenzweiten wurde daraus im Verlauf der Partie sogar ein Fünfer-Abwehrverbund. Der Teilerfolg beim schärfsten Bayern-Verfolger, wenn auch etwas glücklich, gibt dem Hoffe"-Coach bezüglich seiner Marschroute recht.

Dem Team vom Niederrhein zollte er Lob: "Da gibt es schon das ein oder andere", lächelte Hoeneß, auf die Stärken des kommenden Gegners angesprochen. "Schnelligkeit, individuelle Klasse, top in den Standards", zählte er auf und beglückwünschte die VfL-Bosse dafür, dass sie nach der Bekanntgabe des Abgangs von Rose ruhig geblieben seien.

Auch beim Dorfklub hat man trotz der sportlichen Enttäuschungen die Ruhe bewahrt, sich mehrmals standfest zum Bundesliga-Neuling Hoeneß bekannt – und von Vater Dieter bekam der Junior am Sonntagabend im SWR den Verdienstorden für besonderes Krisenmanagement verliehen.

Allein: Gegen Gladbach, am Samstag in Freiburg, gegen den Absteiger aus Schalke, in Bielefeld und gegen Hertha gilt es, halbwegs heil aus einer "gebrauchten Saison" – so Hoeneß schon vor vielen Wochen – herauszukommen.

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