TSG 1899 Hoffenheim

Starker Auftritt

TSG-Sportdirektor Alexander Rosen überzeugt nicht nur an der Torwand

22.11.2020 UPDATE: 22.11.2020 22:30 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden
Ließ sich nicht beirren: Alexander Rosen (r.) im Gespräch mit Jochen Breyer. Foto: Imago

Mainz. (awi) Alexander Rosen hatte nach dem Abpfiff des Derbys noch lange nicht Feierabend. Hoffenheims Direktor Profifußball, so die offizielle Bezeichnung, war ein paar Stunden später zu Besuch im Aktuellen Sportstudio des ZDF – und der 41 Jahre alte gebürtige Augsburger war dabei im Gegensatz zu den Hoffenheimer Profis im Gespräch mit Moderator Jochen Breyer von Beginn an hellwach und in Topform.

Das war auch gut so, denn dem Zuschauer konnte nicht entgehen, dass Breyer durchaus Interesse daran hatte, seinen Gast zu provozieren. Vor allem, als es darum ging, dass in der Champions- und Europa-League trotz der verschärften Corona-Situation weiter gespielt wird. "Die Europa-League-Spiele sehe ich als eine Blase, die Vermischung, diese Kontaktzahlen, sind bei Nationalmannschaften was anderes", sagte Rosen. Dort würden 50 Menschen aus teilweise 40 verschiedenen Standorten zusammenkommen. "Die reisen teilweise in Linienflügen, mit zahlreichen Zwischenstopps, gehen anschließend zu ihren Vereinen zurück. Das ist etwas anderes, als wenn man als Gruppe, die sowieso die ganze Zeit zusammen ist, reist, und auf eine andere Gruppe unter den gleichen Voraussetzungen trifft", meinte er.

Rosen regte an, wie in der vergangenen Spielzeit über Europacup-Spiele an einem Ort nachzudenken. Er hatte schon im Oktober die bevorstehenden Länderspiele in Anbetracht der aktuellen Situation kritisch hinterfragt. Auf dem Mainzer Lerchenberg bekräftigte Rosen noch einmal seine Ansicht. Der Fokus müsse in dieser Situation auf die nationalen Ligen gerichtet sein und nicht auf Länderspiele.

Das 0:6-Debakel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Spanier bewertete der in der Branche längst hoch geschätzte Manager milde. Es war ein absolutes Ausnahmespiel und man sollte das nicht als Maßstab für die Situation beim DFB nehmen. Rosen wählte die richtige Taktik und hatte augenscheinlich keine große Lust darauf, es sich mit den Oberen beim größten Sportfachverband der Welt zu verscherzen.

Die Fußballer seien in einer privilegierten Situation, ihrem Beruf nachgehen zu dürfen, worin Rosen allerdings keine "Sonderstellung" als vielmehr eine "Vorreiterstellung" sieht. Ähnlich funktionierende Konzepte wünscht er sich auch außerhalb des Sports.

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Stark mit Worten – und stark am Ball. An der legendären Torwand beförderte der seit April 2013 im Amt befindliche Rosen den Ball beim ersten Versuch durch die runde Öffnung und scheiterte danach teils nur knapp. "Gutes Niveau", befand Breyer. Und weil Rosens Kontrahent ebenfalls einmal erfolgreich war, gab’s nach dem Remis am Nachmittag auch zu mitternächtlicher Stunde im Fernsehstudio keinen Sieger. Dabei hätte Rosen dort sicher gerne den Kürzeren gezogen und eine eigene persönliche Niederlage für drei Punkte gegen die Schwaben eingetauscht.

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