1899 Hoffenheim

Die Kraichgauer Kicker stehen ab sofort unter Dauerbelastung

Bevor am Dienstag in der Rhein-Neckar-Arena die Champions-League-Hymne erklingt, geht es morgen im Pokal nach Erfurt

10.08.2017 UPDATE: 11.08.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 36 Sekunden

Gregor Kobel. Foto: APF

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Rot-Weiß Erfurt vor Augen, den FC Liverpool im Sinn. Bevor sich die TSG 1899 Hoffenheim am Dienstag (20.45 Uhr/live im ZDF) in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena gegen den englischen Kultklub in der Champions-League-Qualifikation beweisen muss, steht die vermeintliche Pflichtaufgabe in der ersten Runde des DFB-Pokals auf dem Programm. Um 18.30 Uhr (live in Sky) wird in der thüringischen Landeshauptstadt das erste Pflichtspiel der Kraichgauer in der Saison 2017/18 angepfiffen.

Die wichtigste Frage beantwortete "Hoffes" Trainer Julian Nagelsmann gleich zu Beginn der gestrigen Pressekonferenz in Zuzenhausen und gab gleichzeitig Entwarnung in der Personalie Sandro Wagner. Der Stürmer ist sowohl für die Partie beim Drittletzten der Dritten Liga als auch für die Herkulesaufgabe gegen die Kicker aus der Beatles-Stadt einsatzbereit. Wagner war beim Geheimtest am vergangenen Sonntag gegen den FC Bologna (1:2) umgeknickt und ausgewechselt worden. "Er hat ein bisschen Probleme mit dem Sprunggelenk, aber er ist wieder im Mannschaftstraining. Das Bein ist nicht abgefault", gab Nagelsmann entspannt zu Protokoll - fügte jedoch hinzu: "Er könnte spielen. Ich weiß aber nicht, ob er spielen wird."

Der Trainer ließ sich bezüglich der Aufstellung nicht in die Karten schauen. Klar ist jedoch, dass im Tor nicht Hoffenheims Nummer eins Oliver Baumann, sondern der Schweizer Gregor Kobel stehen wird. "Oli soll nicht alle drei Tage spielen", begründete Nagelsmann seine Entscheidung. Klar, der sportliche Erfolg hat seinen Preis. Die Kraichgauer stehen ab sofort unter einer Dauerbelastung und wollen in Meisterschaft, Pokal und möglichst Champions-League ihre Duftmarken setzen. "Es geht darum, die Belastung vernünftig zu steuern", erklärte der 30-jährige Coach. Diejenigen allerdings, die im Steigerwaldstadion auflaufen werden, können sich für den Kracher drei Tage später wärmstens empfehlen. Nagelsmann machte deutlich: "Die Leistung gegen Erfurt kann eine direkte Beeinflussung haben, was die Aufstellung gegen Liverpool betrifft."

Natürlich ist der Bundesliga-Vierte der letzten Saison haushoher Favorit gegen die Rot-Weißen, die in ihren bisherigen vier Begegnungen kein einziges Mal gewinnen konnten und gerade einmal zwei Pünktchen gesammelt haben. Das ganz eigene Gesetz des Pokals, wo zwar immer seltener, aber dennoch immer mal wieder, ein Großen von einem Kleinen übertölpelt wird, soll keinesfalls auf den Hoffenheimer Erfolgstross zutreffen. Das peinliche Aus im August 2012 beim Berliner AK (0:4) - seinerzeit mit Tim Wiese im Tor - ist noch allzu gut in Erinnerung. Im Vorjahr wichen trotz einer "sehr guten Leistung" (Nagelsmann) beim 1. FC Köln (1:2) bereits in der zweiten Runde alle Träume von einer Finalteilnahme in Berlin der Realität.

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Damit seine Mannschaft - die TSG wird von 750 Anhängern begleitet - keine böse Überraschung erlebt, hat Nagelsmann den Gegner genau unter die Lupe genommen und alle Liga-Partien der Erfurter studiert. Nicht allzu viele Torchancen habe das Team von Trainer Stefan Krämer dabei heraus gearbeitet. Nagelsmanns Vorhersage: "Sie werden viele lange Bälle nach vorne schlagen und tief stehen. Wir müssen kreativ sein." Ohne Adam Szalai (Wadenprobleme) und Florian Grillitsch (Mittelfußprellung) wird es für die TSG-Profis darauf ankommen, den FC Liverpool auszublenden und im Geiste nicht schon die Champions-League-Hymne zu hören. Sonst könnte es einen lauten Knall geben.

DFB-Pokal, 1. Runde, heute, 19 Uhr: TuS Koblenz - Dynamo Dresden (in Zwickau); 20.45 Uhr: Rot-Weiß Essen - Borussia Mönchengladbach, Karlsruher SC - Bayer Leverkusen, Holstein Kiel - Eintracht Braunschweig; Samstag, 15.30 Uhr: Germania Halberstadt - SC Freiburg, Chemnitzer FC - Bayern München, Lüneburger SK - FSV Mainz 05, Leher TS - 1. FC Köln, SpVgg Unterhaching - 1. FC Heidenheim, TuS Erndtebrück - Eintracht Frankfurt, 1. FC Rielasingen-Arlen - Borussia Dortmund, SV Eichede - 1. FC Kaiserslautern; 18.30 Uhr: Rot-Weiß Erfurt - 1899 Hoffenheim, Jahn Regensburg - Darmstadt 98, Arminia Bielefeld - Fortuna Düsseldorf; 20.45 Uhr: Würzburger Kickers - Werder Bremen (in Offenbach); Sonntag, 15.30 Uhr: 1860 München - FC Ingolstadt, VfL Osnabrück - Hamburger SV, Bonner SC - Hannover 96, SF Dorfmerkingen - RB Leipzig, 1. FC Schweinfurt 05 - SV Sandhausen, SV Morlautern - SpVgg Greuther Fürth, 1. FC Saarbrücken - Union Berlin, FC Nöttingen - VfL Bochum (in Karlsruhe), Eintracht Norderstedt - VfL Wolfsburg; 18.30 Uhr: 1. FC Magdeburg - FC Augsburg, Energie Cottbus - VfB Stuttgart, SV Wehen Wiesbaden - Erzgebirge Aue; Montag, 18.30 Uhr: MSV Duisburg - 1. FC Nürnberg, SC Paderborn - FC St. Pauli, ) BFC Dynamo - Schalke 04; 20.45 Uhr: Hansa Rostock - Hertha BSC.

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