Hoffenheim gegen Gladbach

"Wir brauchen Durchhaltevermögen"

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß gibt sich vor den Spielen in Gladbach und im Pokal gegen Fürth kämpferisch.

17.12.2020 UPDATE: 18.12.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden
Der Genickschlag für „Hoffe“: Yussuf Poulsen (r.) hat den Ball zum Leipziger Siegtreffer ins Netz von Torhüter Oliver Baumann befördert. Deshalb musste Trainer Sebastian Hoeneß (rechtes Bild, l.) dem ehemaligen TSG-Coach Julian Nagelsmann nach dem Abpfiff zum Sieg gratulieren. Fotos: APF

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Zweimal noch, dann darf auch die TSG Hoffenheim kurz durchschnaufen. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach und am Dienstag in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth (18.30 Uhr/Sky) will die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß dafür sorgen, dass zum Wiederstart am 2. Januar gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr/Sky) nicht ganz "so viel Druck auf dem Kessel ist".

Das war bei den Kraichgauern nach Aussage von Hoeneß vor dem 3:1-Heimsieg gegen den FC Augsburg der Fall gewesen. Die drei Punkte haben die angespannte Situation indes nur sehr bedingt beruhigt. In Leverkusen (1:4) und am Mittwochabend gegen RB Leipzig (0:1) war dann für 1899 wieder nichts zu holen. Der 13. Tabellenplatz nach zwölf Spieltagen entspricht sicher nicht den Ansprüchen des Europa-League-Teilnehmers. Die bisher gelungenen Auftritte auf europäischer Bühne können da nur sehr bedingt entschädigen.

Doch ob es ausgerechnet bei den spielstarken Borussen vom Niederrhein, wo der Dorfklub seit 2012 nicht mehr gewinnen konnte, ein vorweihnachtliches Punktepräsent geben wird? Hoeneß ist nach viereinhalb Monaten gleich bei seiner ersten Station in der deutschen Eliteliga in Erklärungsnot geraten und gibt sich kämpferisch. "Wir brauchen Durchhaltevermögen und Geduld, aber das haben wir."

Der Genickschlag für „Hoffe“: Yussuf Poulsen (r.) hat den Ball zum Leipziger Siegtreffer ins Netz von Torhüter Oliver Baumann befördert. Deshalb musste Trainer Sebastian Hoeneß (rechtes Bild, l.) dem ehemaligen TSG-Coach Julian Nagelsmann nach dem Abpfiff zum Sieg gratulieren. Fotos: APF

Der Münchner wollte auch gegen die "Roten Bullen" viele Dinge erkannt haben, "die gut waren". Allein: Am Ende musste er seinem Kollegen und früheren TSG-Coach Julian Nagelsmann zum Erfolg gratulieren. Dessen Profis genügte ein abgeklärter, aber keinesfalls überzeugender Auftritt in Sinsheim, um sich die drei Punkte gutschreiben zu lassen. Der stets wortgewaltige Kommentator des Privatsender befand jedenfalls in seiner Spielanalyse: "Es ist schwere Kost."

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Die Hoffenheimer schafften es zwar, ihrem Gegner nur ganz wenige Tormöglichkeiten zu gestatten und sorgten dafür, dass sich beide Mannschaften zwischen den Strafräumen weitgehend neutralisierten. Um dann aber ein solches Spiel für sich entscheiden zu können, bedarf es einer größeren Effizienz bei den wenigen eigenen Chancen.

Im letzten Drittel, dort, wo sich Trainer Geradlinigkeit und kaltschnäuziges Tun erhoffen, findet "Hoffe" zu selten eine erfolgreiche Lösung.

Das hängt auch damit zusammen, dass Torjäger Andrej Kramaric nicht in der Verfassung ist und auch nicht sein kann, in der er sich vor seiner Corona-Erkrankung befand. "Andrej war in Topform. Nach vier Wochen Pause kann er aber natürlich nicht einfach da weitermachen, wo er aufgehört hat", sagt Hoeneß und erhält dafür keinen Widerspruch.

In Gladbach aber wird dennoch viel davon abhängen, ob der kroatische Vizeweltmeister sich steigern und dem Champions-League-Teilnehmer möglicherweise mehr als nur ein Bein stellen kann. "Gladbach ist eine Topmannschaft, auch wenn sie aktuell nicht top stehen", weiß Hoeneß. Die "Fohlen" galoppieren derzeit mit 18 Zählern nur auf dem achten Tabellenrang.

Wie auch die Hoffenheimer haben sie die Gruppenphase überstanden – und das in Duellen mit Real Madrid, Inter Mailand und Schachtar Donezk. Eine formidable Leistung. Mal sehen, wem die zusätzlichen internationalen Belastungen mehr Kräfte geraubt haben. Ist auch im Borussia-Park wieder nur "schwere Kost" angesagt?

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