Sagt Hoffenheim in Gladbach den Abstiegsplätzen ade?

Mit dem nächsten Husarenstreich in Gladbach könnte 1899 Hoffenheim die letzten beiden Tabellenränge ausschließen

22.04.2016 UPDATE: 23.04.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden

Tobi Strobl (l.) trägt in der neuen Saison Gladbacher Tore. Foto: APF

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr/Sky) könnte die TSG 1899 Hoffenheim bereits am 31. Spieltag dafür sorgen, dass zumindest ein direkter Abstiegsplatz vermieden werden kann. Voraussetzung dafür ist ein Sieg bei den Gladbacher Borussen und eine anschließende Niederlage von Eintracht Frankfurt im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 (17.30 Uhr). In Anbetracht der Tatsache, dass die Mannschaft unter Trainer Julian Nagelsmann von letzter Position aus den Kampf um den Ligaverbleib aufgenommen hat, fast schon sensationell.

Hintergrund

1000 Fans sind dabei

Am Sonntag machen sich 1000 Fans der TSG auf an den Niederrhein, um ihre Mannschaft im Borussia-Park anzufeuern.

Stindl bei seiner schwangeren Frau

Die Borussia muss ohne Lars Stindl auskommen. "Wir

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1000 Fans sind dabei

Am Sonntag machen sich 1000 Fans der TSG auf an den Niederrhein, um ihre Mannschaft im Borussia-Park anzufeuern.

Stindl bei seiner schwangeren Frau

Die Borussia muss ohne Lars Stindl auskommen. "Wir haben ihm die Möglichkeit gegeben, bei seiner Frau zu sein", so Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. Bei Stindls schwangerer Gattin Tanita waren Komplikationen aufgetreten. Verzichten muss der VfL zudem auf Martin Stranzl (Knochenhautreizung am Schambein) und Tony Jantschke (Muskelfaserriss).

Es sagte ...

"Wenn die anderen Spiele so laufen, dass wir mit weniger Druck ins Spiel gehen können, wäre das schön." - Julian Nagelsmann zur Frage, ob der Sonntagstermin ein Vorteil für 1899 Hoffenheim sei.

So könnten sie spielen

Mönchengladbach: Sommer - Elvedi, Christensen, Nordtveit - Dahoud, Xhaka - Johnson, Wendt - Hazard - Hahn, Raffael.

Hoffenheim: Baumann - Kaderabek (Strobl), Süle, Schär (Strobl), Toljan - Schwegler, Rudy - Amiri - Uth, Volland - Kramaric.

Schiedsrichter: Hartmann (Wangen). awi

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Doch beim Ritt bei den Fohlen vom Borussia-Park dürften einige schwierige Hindernissen zu überwinden sein. Zwar schwächelt das Team von Nagelsmanns Kollege André Schubert auswärts regelmäßig, ist dafür aber zu Hause umso stabiler. Und beim Kampf um einen Champions-League-Platz dürfen sich die Gladbacher keinen Ausrutscher mehr leisten. "Ich schaue sehr gerne Gladbach-Spiele an, sie sind vor allem im letzten Drittel sehr gut", outete sich "Hoffes" Coach gestern als Fan der VfL-Spielweise. Um die vor dem gegnerischen Strafraum abgezockten Gastgeber erfolgreich bekämpfen zu können, sollen Feintechniker Raffael und Co. möglichst weit weg vom eigenen Sechzehner gehalten werden. "Das wäre ideal", sagt Nagelsmann, wohl wissend, "dass dies nicht immer möglich sein wird".

Glücklicherweise kann er auf alle Kräfte bauen. Auch Innenverteidiger Fabian Schär, der gegen Hertha BSC Berlin am vergangenen Wochenende erst den 1:1-Ausgleich erzielte und später mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt werden musste, stünde Nagelsmann zur Verfügung.

Für einen Kollegen von Schär wird es eine ganz besondere Partie werden. Tobi Strobl verlässt die TSG nach Saisonende und stellt zukünftig seine Vielseitigkeit dem Tabellenfünften zur Verfügung. "Er will Gladbach zeigen, dass sie einen sehr guten Spieler verpflichtet haben." Nagelsmann hat überhaupt keine Bedenken, dass der Allrounder bei seinem neuen Arbeitgeber nicht sein gewohntes Leistungsvermögen abrufen kann.

Sein Team hat nach den jüngsten Erfolgen einen möglichen Absturz in die Zweite Liga zwar noch nicht endgültig verhindert, aber bei noch zwei anstehenden Heimaufgaben gegen Ingolstadt und Schalke sowie dem Gastspiel in Hannover stehen die Zeichen eindeutig auf Rettung. Ein Sieg, so glaubt auch Dietmar Hopp, sollte ein weiteres Jahr Erstklassigkeit bedeuten.

Parallel zum Tagesgeschäft läuft wie bei allen Vereinen die Planung für die nächste Runde. Im regen Austausch mit Alexander Rosen, Direktor Profifußball bei der TSG, bastelt Nagelsmann an den einzelnen Puzzlestücken. Klar ist, dass neben Strobl einige andere Profis auf der Wunschliste der Konkurrenz ganz oben stehen. Niklas Süle und Kevin Volland sind auf dem Markt heiß begehrt - und gerade die Gladbacher könnten auch für EM-Kandidat Volland ein erstrebenswertes Ziel sein. Das allerdings ist Zukunftsmusik, denn nach der heutigen Anreise mit dem Zug soll morgen der nächste Husarenstreich gelingen.

Nagelsmann bleibt weiter sympathisch bescheiden: "Wenn es am Ende nur der Klassenerhalt wird, dann trinke ich auch ein Weißbier, natürlich kalorienarm", scherzte er beim Pressetreffen. Na dann, Prost!

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