1899 Hoffenheim

Was sich Rosen von Hansi erhofft

"Hoffe" will heute gegen Union Berlin einen großen Schritt Richtung Europa machen - Die Daumen werden aber auch den Bayern gedrückt

19.06.2020 UPDATE: 20.06.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden
Im Kampf um einen internationalen Startplatz sieht Alex Rosen (r.) Hoffenheim gut aufgestellt. Schützenhilfe von Hansi Flick und Meister München ist dennoch willkommen. Foto: APF

Von Nikolas Beck

Heidelberg. Die Geschäftsbeziehung wird gehegt und gepflegt, das Verhältnis zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern ist bis auf ganz wenige Ausnahmen exzellent. Dass in dieser Woche einmal mehr die Drähte glühten, hat allerdings nichts mit einem neuerlichen Spielertransfer zu tun. "Es gab in der Tat Kontakt mit ein paar der alten Weggefährten", berichtete TSG-Sportdirektor Alexander Rosen von "Liebesgrüßen" nach München. Hansi Flick und Niklas Süle habe er zur Meisterschaft gratuliert. "Und auch Serge (Gnabry) habe ich eine Nachricht geschrieben, dass er bitte auf dem Gas bleiben soll", grinste Rosen, der auf der Bundesliga-Zielgeraden zumindest mit einer Hand eben auch den großen Bayern die Daumen drücken wird.

Auf dem Gas bleiben

Zwei Münchner-Siege gegen Freiburg und in einer Woche in Wolfsburg würden die ohnehin schon guten Chancen der TSG auf einen Startplatz in der Europa League noch einmal signifikant erhöhen. Zusätzlich anspornen müsse er den Branchenprimus aber nicht, glaubt Rosen: "Ich denke, dass die Bayern so gestrickt sind, dass sie in jedes Spiel gehen, um das auch zu gewinnen. So wie ich Hansi und alle Beteiligten einschätze, werden sie voll durchziehen bis zum letzten Spieltag."

Das wollen natürlich auch die Kraichgauer. Sollte bereits morgen Abend Rang sieben erreicht werden, bleibt der Schampus dennoch im Kühlschrank, so Rosen: "Anstoßen werden wir sicher noch nicht – wir haben definitiv am letzten Spieltag in Dortmund noch etwas zu erreichen."

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Gleich fünf TSG-Profis droht eine Gelbsperre und damit das Verpassen des Saisonfinals nächste Woche in Dortmund. Stefan Posch und Sebastian Rudy haben bereits neun Verwarnungen angesammelt, Diadie Samassékou, Benjamin Hübner und Robert Skov deren vier. Auf die Aufstellung wird diese "Gelbe Gefahr" wie schon am Mittwoch, als alle fünf von Beginn an spielten, keine Auswirkungen haben, versprach Alexander Rosen.

Brüder im Duell

Einmal mehr treffen nicht nur "Hoffe" und Union, sondern auch Benjamin (30 Jahre) und Florian Hübner (29) aufeinander. Nach den bisherigen drei direkten Bruderduellen hat TSG-Kapitän Benjamin die Nase 2:1 vorne. nb

So könnten sie beginnen

Hoffenheim: Baumann - Posch, Grillitsch, Hübner - Kaderabek, Samassekou, Zuber - Rudy, Geiger - Dabbur, Kramaric.

Berlin: Gikiewicz - Trimmel, Friedrich, Hübner, Reichel - Prömel, Andrich -Malli - Ingvartsen, Bülter - Ujah.

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Zuvor muss "Hoffe" aber heute Nachmittag seine Hausaufgaben endlich auch im eigenen Stadion erledigen: Um 15.30 Uhr ist Anpfiff gegen Union Berlin. Im Rahmen der turnusmäßigen Pressekonferenz übte sich Alexander Rosen gestern Nachmittag in einer seiner Spezialdisziplinen: Optimismus verbreiten. "Ich bin die Zuversicht in Person", schmunzelte der 41-Jährige. Weil er tagtäglich ein Team erlebe, das zwar gestern mal müde Beine hatte, aber grundsätzlich eine Frische im Kopf und gute Energie ausstrahle.

Die Strapazen der vergangenen Tage und Wochen ließ sich Rosen nicht anmerken. Er wollte sie aber auch nicht verneinen: "Es fühlt sich gerade wirklich gut an, macht richtig Spaß." Es gebe aber dann doch den einen oder anderen Abend, an dem man spüre, dass man bereits ein ganzes Jahr lang an dieser Spielzeit arbeite. "Wir haben richtig Lust auf den Endspurt – aber ganz ehrlich, wenn dann der 34. Spieltag abgepfiffen ist, ist es für den Moment auch mal gut.

Verzichten muss das Trainerteam um Matthias Kaltenbach heute wohl auf Havard Nordtveit (Wadenblessur) und Kostas Stafylidis (Adduktorenprobleme). Weiterhin fehlen die beiden Langzeitverletzten Sargis Adamyan und Ishak Belfodil. Letzter ist nach seiner schweren Knieverletzung inklusive verbaler "Tätlichkeit" gegen seinen Arbeitgeber und dessen medizinische Abteilung inzwischen wieder in Zuzenhausen am Ball. Der Algerier ist also ohne "Rote Karte" davongekommen. "Es gab im Laufe des Jahres immer wieder Gespräche mit ihm", berichtete Rosen. Dabei seien "entscheidende Schritte in eine richtige Richtung" gemacht worden: "Und was die Zukunft bringt, das muss man einfach mal sehen."

Zunächst einmal sollen andere Stürmer Hoffenheim nach Europa schießen. Andrej Kramaric, seit gestern 29 Jahre alt, und Munas Dabbur, Doppeltorschütze am Mittwoch, sind pünktlich zum Saisonfinale fit geworden. Rosen: "Die Freude ist groß, diese beiden in Zukunft häufiger zusammen auf dem Platz zu sehen." Im Idealfall in der kommenden Saison auch gegen internationale Konkurrenz.

Und wenn es aus eigener Kraft nicht reichen sollte, gibt’s schließlich immer noch die guten Beziehungen nach München.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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