1899 Hoffenheim

Offiziell - Sebastian Hoeneß neuer TSG-Trainer (Update)

Kraichgau-Club bestätigt am Montagvormittag die Verpflichtung

26.07.2020 UPDATE: 27.07.2020 11:06 Uhr 4 Minuten, 32 Sekunden
Handhabt Sebastian Hoeneß demnächst das sportliche Geschehen in Hoffenheim? Foto: dpa

Sinsheim. (dpa) Die TSG 1899 Hoffenheim bekommt mit ihrem neuen Chefcoach Sebastian Hoeneß einen vielversprechenden Bundesliga-Neuling - und gleich einen prominenten Namen dazu. Der Sohn von Dieter und Neffe von Uli Hoeneß erhielt beim Europa-League-Teilnehmer einen Vertrag bis 30. Juni 2023. Der 38-Jährige soll den Kraichgauern neuen Glanz verleihen. "Ich freue mich sehr für ihn, das ist der nächste große Schritt, den er in der Fußball-Welt macht und eine wirklich große Herausforderung. Aber ich traue ihm das zu. Er kann was!", sagte der stolze Papa am Montag.

Die Hoffenheimer und der FC Bayern beendeten damit die Hängepartie um die Freigabe des bis 2022 an die Münchner gebundenen Sebastian Hoeneß. Für den Drittliga-Meistertrainer der Bayern-Reserve ist es ein großer Karriereschritt. Die TSG fand sieben Wochen nach der Trennung von Alfred Schreuder einen neuen Verantwortlichen.

Hintergrund

Sebastian Hoeneß im Kurzporträt

Name: Sebastian Hoeneß

Geburtsdatum: 12. Mai 1982

Geburtsort: München

Heimatverein: TSV Ottobrunn

Karriere als

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Sebastian Hoeneß im Kurzporträt

Name: Sebastian Hoeneß

Geburtsdatum: 12. Mai 1982

Geburtsort: München

Heimatverein: TSV Ottobrunn

Karriere als Spieler:

1999–2006 Hertha BSC Amateure/II

2006–2007 TSG Hoffenheim 2006–2007 TSG Hoffenheim II

2007–2010 Hertha BSC II

Karriere als Trainer:

2011–2013 Hertha Zehlendorf U19

2014–2016 RB Leipzig U17

2016–2017 RB Leipzig U19

2017–2019 FC Bayern München U19

2019–2020 FC Bayern München II 27. Juli 2020 TSG 1899 Hoffenheim

Erfolge als Trainer:

Meisterschaft 3. Liga mit FC Bayern München II

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"Die Arbeit bei der TSG Hoffenheim ist eine große Herausforderung, auf die ich mich enorm freue. Die grundsätzliche Philosophie des Clubs ist identisch mit meiner Idee von Fußball - offensiv, mutig, flexibel und immer aktiv", sagt Sebastian Hoeneß in einer Mitteilung des Bundesligisten. Die Hoffenheimer hatten die Saison - unter einem Trainerteam um Matthias Kaltenbach - zwar als Sechster beendet - waren nach dem Abgang von Starcoach Julian Nagelsmann im vergangenen Jahr zu RB Leipzig aber etwas aus dem Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

"Es ist natürlich schade, dass Sebastian uns verlässt, aber wir haben entschieden, ihm keine Steine in den Weg zu legen", sagte Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic. "Sebastian ist ein super Junge, für die Bundesliga und die Spiele in der Europa League wünschen wir ihm mit der TSG alles Gute."

Der neue Chefcoach spielte 2006/2007 für die Hoffenheimer in der Regionalliga. "Wir stehen schon seit längerer Zeit in Kontakt mit Sebastian Hoeneß, da uns seine Arbeit imponiert und seine Auffassung von Fußball hervorragend zur Philosophie und Strategie der TSG passt", kommentierte Sportchef Alexander Rosen die seit Tagen erwartete Personalentscheidung. "Wir wollen auch in Zukunft mit Augenmaß wirtschaften, Spieler auf ein höheres Level entwickeln und dabei für einen klaren Spielstil stehen."

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1899 Hoffenheim: Warum Sebastian Hoeneß als TSG-Trainer im Gespräch ist

Der 67-jährige Dieter Hoeneß war von 2010 bis 2011 Geschäftsführer beim VfL Wolfsburg. In Berlin brachte er als Manager Hertha BSC zurück in die Bundesliga. Der VfB Stuttgart wurde 1992 Meister mit Hoeneß in verantwortlicher Position. Als Profi stürmte er für Stuttgart und den FC Bayern. Sein Bruder Uli ist Ehrenpräsident des FC Bayern und hielt sich bei den Gesprächen über die Freigabe seines Neffen zuletzt raus, "weil ich mich da befangen sehe".

"Er kennt das schon seit 38 Jahren, insofern ist das nichts Neues für ihn. Damit muss er leben, trotzdem geht er seinen eigenen Weg und er macht das sehr, sehr gut", sagte Dieter Hoeneß der Deutschen Presse-Agentur zur Last des prominenten Namens. "Natürlich holt er sich ab und zu Rat. Er hat mit dem Namen eine zusätzliche Hürde, die er überwinden muss. Aber er hat seine ganz eigenen Vorstellungen."

Für Sebastian Hoeneß beginnt die Arbeit im Trainingszentrum Zuzenhausen mit Leistungstests am 2. August. "Wir stehen vor einer herausfordernden Saison, die noch immer geprägt ist von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und in der in Liga, Pokal sowie Europa League komplexe Aufgaben auf uns warten", sagte er.

Der neue TSG-Trainer kann auf einen gewachsenen Kader bauen, der in diesem Sommer bislang nur Schalke-Leihgabe Sebastian Rudy verlor. Rosen freut sich auf einen "richtig starken Typen, der wunderbar zu unserem Trainer- und Funktionsteam passt". Die Leidenschaft für seinen Sport hat Sebastian Hoeneß schon sehr früh gezeigt. "Das erste Wort, das er als Kind gesagt hat, war: Ball", verriet sein Vater.

Die Bundesliga-Trainer der TSG Hoffenheim

Mit Ralf Rangnick fing alles an in der Fußball-Bundesliga für die TSG 1899 Hoffenheim. Nach Marco Kurz prägte Markus Gisdol für zweieinhalb Jahre den einstigen Dorfclub. Trainer-Neuling Julian Nagelsmann hob die Kraichgauer auf internationales Niveau. Jetzt ist Sebastian Hoeneß der neue Chefcoach der Kraichgauer. Die Trainer der TSG seit Rangnick, der 2008 mit Hoffenheim in die Bundesliga aufstieg:

07/2006 - 01/2011 Ralf Rangnick

01/2011 - 06/2011 Marco Pezzaiuoli

07/2011 - 02/2012 Holger Stanislawski

02/2012 - 12/2012 Markus Babbel

12/2012 - 04/2013 Marco Kurz

04/2013 - 10/2015 Markus Gisdol

10/2015 - 02/2016 Huub Stevens

02/2016 - 06/2019 Julian Nagelsmann

07/2019 - 06/2020 Alfred Schreuder

07/2020 - Sebastian Hoeneß

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Herzlich Willkommen, Sebastian #Hoeneß! ? Der 38-Jährige wird neuer Cheftrainer der #TSG und unterschreibt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023.

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Update: Montag, 27. Juli 2020, 13.52 Uhr


München/Hoffenheim. (dpa) Sebastian Hoeneß steht nach zähen Verhandlungen vor einem Wechsel als Cheftrainer zur TSG 1899 Hoffenheim. Nach einem "Bild"-Bericht vom Sonntag haben sich der FC Bayern und der Bundesligist aus dem Kraichgau über die Freigabe des Coaches der zweiten Mannschaft der Münchner geeinigt. Nach "Sky"-Angaben steht Hoeneß kurz vor einer Vertragsunterschrift. Eine Bestätigung aus Hoffenheim gab es zunächst nicht, der Vollzug soll nach dpa-Informationen Anfang der Woche vermeldet werden.

Das Tauziehen zwischen dem Rekordmeister und der TSG dauert schon länger, Hoeneß gilt als Topkandidat auf den vakanten Posten. Bayern-Cheftrainer Hansi Flick wäre von einem möglichen Wechsel von Hoeneß zur TSG nicht überrascht. Der 38-Jährige hatte zuletzt mit der zweiten Mannschaft des Fußball-Rekordmeisters den Titel in der 3. Liga geholt und gilt als Topkandidat in Hoffenheim. "Dass er sich Gedanken macht und sein Ziel die Bundesliga ist, das haben wir alle gewusst und auch erahnt. Das ist ganz natürlich", sagte Flick, der von Juli 2017 an knapp acht Monate bei der TSG Geschäftsführer war.

Hoeneß, Sohn von Ex-Nationalspieler Dieter und Neffe von Bayern-Patron Uli Hoeneß, ist laut Flick "sehr erfolgsorientiert, sehr selbstbewusst, und das sind die Eigenschaften, die man braucht als Trainer in der 3. Liga, aber natürlich auch, wenn man den Sprung schaffen möchte in die Bundesliga".

Hoeneß war 2017 als Jugendcoach von RB Leipzig nach München gekommen. Gleich in seiner ersten Saison als Trainer in der 3. Liga holte er mit dem FC Bayern II als Aufsteiger den Meistertitel. "Er ist noch ein junger Trainer, hat aber hier schon einige Fußspuren hinterlassen und sehr erfolgreich gearbeitet", unterstrich Flick.

Hoeneß hatte bei den Bayern einen Vertrag bis 2022. Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte kürzlich geäußert, dass die Clubführung die Entscheidung, ob man den Trainer ziehen lasse, "ganz alleine zu treffen haben. So oder so, weil ich mich da befangen sehe."

Hoffenheim hatte sich am 9. Juni überraschend von seinem Chefcoach Alfred Schreuder getrennt - wegen "Differenzen" bei der Zukunftsplanung, wie es damals hieß. Der Niederländer hatte nie aus den großen Fußstapfen seines Vorgängers Julian Nagelsmann (heute RB Leipzig) treten können. Nun soll Hoeneß dem einstigen Dorfclub wieder mehr Strahlkraft verleihen.

Nach Schreuders Abgang hatte ein fünfköpfiges Betreuerteam - mit Schreuders und Nagelsmanns ehemaligem Assistenten Matthias Kaltenbach an der Spitze - die Mannschaft trainiert. Sportchef Alexander Rosen koordinierte das ungewöhnliche, zeitlich begrenzte Projekt, ließ aber keinen Zweifel daran, dass es vor der neuen Spielzeit "eine externe Lösung" geben wird.

Sebastian Hoeneß kennt die TSG ziemlich gut: Er spielte 2006/2007 wenige Male für die Hoffenheimer, als diese noch der Regionalliga angehörten, und auch in deren zweiter Mannschaft.

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