1899 Hoffenheim

Mit dem Dabbur-Doppelpack auf Europakurs (plus Fotogalerie)

Hoffenheim bringt sich im Kampf um die Europa-League in Position

17.06.2020 UPDATE: 18.06.2020 06:00 Uhr 3 Minuten, 26 Sekunden
Munas Dabbur bejubelt einen seiner Treffer gegen den FC Augsburg; Foto: APF​

Von Achim Wittich

Augsburg. Viel Lob gab es für 1899 Hoffenheim trotz der 0:2-Niederlage gegen RB Leipzig am vergangenen Freitag. Im ersten Spiel nach der Entlassung von Trainer Alfred Schreuder waren die Kraichgauer mutig und forsch zu Werke gegangen, obwohl bereits nach elf Minuten das Endergebnis festgestanden hatte. "Das war Hoffenheim-Style", kommentierte Sportdirektor Alexander Rosen das Auftreten der TSG-Profis. Am Mittwochabend konnte er beim 3:1 (0:0)-Sieg in seiner Geburtsstadt Augsburg nicht nur mit dem Spiel, sondern auch dem Ergebnis zufrieden sein. Durch den Sieg der Freiburger am Dienstag gegen die Berliner Hertha war der Dorfklub unter Zugzwang geraten, verteidigte aber mit dem siebten Auswärtssieg der Saison (Bundesligarekord) den siebten Tabellenplatz – und wäre damit für die angestrebte Europa League qualifiziert.

Dabei begann "Hoffe" in der Fuggerstadt genauso, wie es gegen die "Roten Bullen" aufgehört hatte und übernahm die Platzhoheit. Der Reporter des Bezahlsenders vermeldete in den ersten zehn Minuten einen 80-prozentigen Ballbesitz für die Kraichgauer und Munas Dabbur setzte das erste Ausrufezeichen. Sein Kopfball flog allerdings doch deutlich über das Tor (11. Minute). Diadie Samassékou (23.), Benjamin Hübner (31.) und vor allem Überflieger Christian Baumgartner hätten in der Folge in der nun ausgeglichener geführten Partie für eine Führung sorgen können. Vor allem der 20-jährige Österreicher war nicht vom Glück verfolgt. Kurz vorm Pausenpfiff lenkte FCA-Torwart Andreas Luthe bei seiner Riesenchance mit den Fingerspitzen noch irgendwie an die Querlatte.

Kurz zuvor hatten die erneut von Matthias Kaltenbach betreuten Hoffenheimer vergeblich auf einen Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Deniz Aytekin gehofft, als Jacob Bruun Larsen im Strafraum der Puppenspieler von Stephan Lichtsteiner zu Fall gekommen war (42.). Auch im Kölner Keller befand man diese Szene für nicht elfmeterwürdig.

Hintergrund

Die Spieler in der Einzelkritik

Baumann: Hätte mal wieder eine weiße Weste verdient.

Posch: Rechts hinten eine Bank.

Grillitsch: War mal Stürmer, ist inzwischen aber ganz hinten angekommen. Fühlt sich zentral in der Dreierkette richtig wohl.

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Die Spieler in der Einzelkritik

Baumann: Hätte mal wieder eine weiße Weste verdient.

Posch: Rechts hinten eine Bank.

Grillitsch: War mal Stürmer, ist inzwischen aber ganz hinten angekommen. Fühlt sich zentral in der Dreierkette richtig wohl.

Hübner: Hatte das 1:0 erst auf Fuß, dann auf dem Kopf – kein Torjäger.

Kaderabek: Großer Aufwand, aber erst nach der Pause mit Ertrag. Leitete beide Treffer ein.

Samassékou: Fasste sich früh ein Herz aus der Distanz. Ansonsten kaum zu sehen.

Skov: Diesmal wieder defensiver auf der linken Bahn unterwegs.

Rudy: Beim Augsburger Anschlusstreffer nicht auf der Höhe.

Bruun Larsen: Bekam mal wieder eine Chance von Beginn an. Nutzen konnte er sie einmal mehr nicht.

Baumgartner: Ging dahin, wo es wehtut. Im Lattenpech.

Dabbur: Doppelpacker. Der Knoten ist geplatzt.

Kramaric: Starkes Solo vor dem 3:1.

Bebou: Einmal Aluminium, ein Treffer. Der Joker stach.

Beier: Übernahm vom angeschlagenen Dabbur und traf das Gebälk.

Bicakcic und Zuber: Halfen mit, den Sieg über die Zeit zu bringen. nb

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Nach der Pause kam Andrej Kramaric für Baumgartner, der in den Zweikämpfen hart angegangen worden war – die weniger schöne Seite seines frischen Ruhms. Der TSG-Express legte wie schon zu Spielbeginn den Vorwärtsgang ein und wollte die Führung erzwingen. Erst nahm der Kapitän Maß, doch Benjamin Hübner hatte erneut Pech und köpfte nach einer knappen Stunde an die Latte (58.).

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Dann reichte Munas Dabbur dann endgültig. Der Israeli schnürte kurzerhand binnen drei Minuten einen Doppelpack (59./62.) und bejubelte seinen ersten Treffer sogar mit einem Kniefall und Kuss auf den Rasen.

Doch geschlagen geben wollten sich die Augsburger deshalb noch lange nicht. Ruben Vargas wuchtete den Ball nach einer Ecke mit der Stirn unhaltbar für Oliver Baumann ins Netz (70.). Mehr allerdings ließen die TSG nicht mehr zu, der eingewechselte Maximilian Beier (76.) hatte ebenfalls Pech, traf nur das Aluminium und Ihlas Bebou sorgte mit seinem Tor zum 1:3 (89.) für die endgültige Entscheidung.

Am Samstag (15.30 Uhr) gegen Union Berlin kann "Hoffe" mit einem weiteren Erfolg und einer gleichzeitigen Niederlage der Freiburger beim Meister in München die Europa-Tickets schon buchen.

Augsburg: Luthe - Lichtsteiner (65. Richter), Gouweleeuw, Suchy, Jedvaj (83. Framberger) - Gruezo, Baier (83. Hahn) - Vargas, Löwen, Max (83. Oxford) - Finnbogason (65. Niederlechner).

Hoffenheim: Baumann - Posch, Grillitsch, Benjamin Hübner - Samassekou - Kaderabek, Rudy (90. Zuber), Baumgartner (46. Kramaric), Skov (90. Bicakcic) - Dabbur (73. Beier), Bruun Larsen (54. Bebou).

Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach); Tore: 0:1 Dabbur (59.), 0:2 Dabbur (62.), 1:2 Vargas (69.), 1:3 Bebou (89.).

Update: Donnerstag, 18. Juni 2020, 08.31 Uhr


Augsburg. (pami/dpa) Ein Doppelschlag von Stürmer Munas Dabbur hat der TSG Hoffenheim drei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Einzug in die Europa League beschert. Im zweiten Spiel nach der Trennung von Trainer Alfred Schreuder siegten die Hoffenheimer am Mittwochabend mit 3:1 (0:0) beim FC Augsburg, der nach der Heimniederlage rechnerisch noch nicht gerettet ist.

Der Israeli Dabbur war in der 56. und 62. Minute jeweils nach Vorarbeit von Pavel Kaderabek erfolgreich, Ihlas Bebou (89.) sorgte spät für den Endstand. Die TSG schloss mit 46 Punkten zum Tabellensechsten VfL Wolfsburg auf. Der FCA stemmte sich gegen die Niederlage, konnte aber nur noch durch ein Kopfballtor von Ruben Vargas nach Flanke von Eduard Löwen verkürzen (70.).

Im Augsburger Dauerregen gab es in der ersten Hälfte noch viel Schlechtwetterfußball zu sehen. Einsatz, Kampf und etliche Fouls prägten das Geschehen auf dem nassen Rasen. Aussichtsreiche Angriffsaktionen wurden vielfach überhastet oder mit Fehlpässen vermasselt.

Augsburgs Trainer Heiko Herrlich hatte drei Tage nach dem 1:0 in Mainz auf Frische gesetzt und sechsmal gewechselt. Im Angriff ließ er etwa Alfred Finnbogason beginnen. Florian Niederlechner, der Matchwinner von Mainz, saß zunächst auf der Bank. Finnbogason blieb jedoch wirkungslos. Die beste FCA-Chance vor der Pause hatte Philipp Max, der aus guter Position ans Außennetz schoss (22.).

Die Gäste kombinierten bisweilen gefällig, aber sie ließen in dieser Phase noch die Entschlossenheit vermissen. Der umsichtig agierende Diadie Samassekou prüfte FCA-Torwart Andreas Luthe mit einem Distanzschuss (23.). Kurz vor der Pause reklamierte Jacob Bruun Larsen Elfmeter, als ihn Augsburgs Verteidiger Stephan Lichtsteiner am Fuß traf. Für Schiedsrichter Deniz Aytekin reichte der Kontakt jedoch nicht. Einem Tor am nächsten kam in der Nachspielzeit Christoph Baumgartner, dessen Schuss FCA-Torwart Andreas Luthe noch so eben mit der Hand an die Latte lenken konnte.

Nach der Pause legte Hoffenheim zu. Die Angriffe wurden konkreter. Kaderabek flankte von rechts, und Dabbur war vor FCA-Verteidiger Lichtsteiner am Ball - es stand 0:1. Und es funktionierte gleich nochmal: Kaderabeks nächste Hereingabe köpfte Bebou an die Latte. Der Ball fiel Dabbur vor die Füße, der wuchtig abstaubte.

Jetzt wurde mit offenem Visier agiert. Vargas verkürzte - und auf der Gegenseite verpasste der eingewechselte Maximilian Beier das 3:1, als er den Ball aus rund 16 Metern an die Oberkante der Latte schoss (77.). So blieb es bis zum dritten Hoffenheimer Tor durch Bebou spannend.

So spielte die TSG: Baumann, Hübner, Grillitsch, Posch, Skov, Samassekou, Kaderabek, Baumgartner (46. Kramaric), Rudy (90.+1 Zuber), Bruun Larsen (55. Bebou), Dabbur (73. Beier)

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