"Wie in der A-Jugend"

Hoffenheim und Hertha 1:1 beim Früh-Kick (plus Fotogalerie)

Nationalstürmer Sandro Wagner erzielt das an der Uhrzeit gemessen früheste Tor der Bundesliga-Historie.

17.09.2017 UPDATE: 17.09.2017 18:28 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden
Hoffenheims Pavel Kaderabek (links) und Berlins Mitchell Weiser kämpfen um den Ball. Foto: dpa

Von Ulrike John

Sinsheim. Oliver Baumann konnte der Anstoßzeit bei der frühesten Partie der Bundesliga-Historie einiges abgewinnen. "Das war fast wie in der A-Jugend: Frühstück und raus auf den Platz!", erklärte der Torhüter von 1899 Hoffenheim lächelnd. "So musstest du nicht auf das Spiel warten." Dennoch zeigten sein Team und Hertha BSC am Sonntag beim ungewohnten 13.30-Uhr-Anpfiff ein etwas müdes Unentschieden.

Mit dem 1:1 (1:0) baute die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann immerhin ihre Serie von Heimspielen ohne Niederlage auf 20 aus. Sandro Wagner erzielte im wenig aufregenden Duell der Europa-League-Teilnehmer in der 6. Minute das 1:0 - zu so einer frühen Uhrzeit hatte noch nie ein Profi im Fußball-Oberhaus getroffen. Alexander Esswein glich für die etwas später erwachten Berliner aus (55.).

Für Nagelsmann und seinen Kollegen Pal Dardai war der Spielbeginn kein Problem. "Wir beide kommen ja aus dem Nachwuchsfußball", erklärte der Berliner Chefcoach. "Für uns ist das ganz normal."

Vor 27.243 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena war die TSG über weite Strecken das dominierende Team, ließ aber die Durchschlagskraft vermissen. "Ein bisschen Müdigkeit", sagte Nagelsmann, habe seine Mannschaft nach der Europacup-Woche gezeigt. Irgendwie gab es einfach kein Durchkommen gegen die standsicheren Berliner: "Viele Beine im Strafraum, viele geblockte Schüsse."

Die Kraichgauer haben zuhause zuletzt am letzten Spieltag 2015/2016 verloren (1:4 gegen Schalke 04). Seit dem 2:0-Coup vor einer Woche gegen Bayern München wirkt die Nagelsmann-Elf etwas fahrig. Zudem sind natürlich die Erwartungen gestiegen.

"Es war überflüssig, dass wir heute nur einen Punkt geholt haben, aber nichtsdestotrotz stehen wir ordentlich da", sagte Wagner. "Wir müssen einfach drückender und giftiger im letzten Drittel spielen."

"Wir haben über 90 Minuten dagegen gehalten und nehmen verdient einen Punkt mit nach Hause", sagte Hertha-Torschütze Esswein. "Wir haben heute alles reingelegt." Dardai urteilte: "Man hat gespürt, dass beide Mannschaften während der Woche gespielt haben, aber ich bin zufrieden mit den Jungs, mit der Einstellung."

Wie angekündigt hatte Dardai kräftig rotiert und setzte nach dem 0:0 gegen Athletic Bilbao den Ex-Hoffenheimer und Kapitän Vedad Ibisevic sowie Vladimir Darida und Niklas Stark auf die Bank.

Die ebenfalls neu formierten Hoffenheimer brauchten keine lange Anlaufzeit. Nach einer kurz ausgeführten Ecke war Wagner per Kopf zur Stelle - der erste Saisontreffer in der Bundesliga für den Nationalstürmer und Confed-Cup-Sieger. Das missglückte Europa-League-Debüt gegen Sporting Braga (1:2) nahm die Nagelsmann-Elf zum Anlass, mehr auf die Absicherung nach hinten zu achten - hatte dabei aber eine folgenschwere Auszeit. "Diese zehn Minuten haben wir so ein bisschen verpennt", sagte Baummann zu der Phase nach der Pause, als Esswein per Flugkopfball zum Ausgleich traf.

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