Hoffenheim gegen Bremen

Wird das wieder ein Spektakel?

Die Bundesliga-Duelle zwischen 1899 Hoffenheim und Werder Bremen boten bisher reichlich Dramen und Tore - Negative TSG-Bilanz

18.08.2017 UPDATE: 19.08.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden

Bleibt Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann gegen Bremen ungeschlagen? Foto: APF

Von Benjamin Miltner

Heidelberg. Hoffenheim gegen Bremen - das ist gleich zum Saisonstart ein besonderes Spiel. Für die TSG-Profis Serge Gnabry und Florian Grillitsch, weil sie gegen ihren Ex-Verein Werder antreten. Für "Hoffe"-Trainer Julian Nagelsmann, dessen Einstand als Bundesligatrainer im Februar 2016 ebenfalls gegen Bremen war (1:1). Für alle Fußball-Freunde, weil es endlich wieder losgeht mit der Bundesliga - und weil das Duell Hoffenheim gegen Bremen für Fußball-Spektakel steht. Für Dramatik, verrückte Spielverläufe und jede Menge Tore.

Das war zumindest in der Vergangenheit so. Und dafür muss man nicht weit zurückblicken. Gerade einmal drei Monate. Am 33. Spieltag der vergangenen Saison siegte Hoffenheim mit 5:3 in Bremen - und damit war Werder noch gut bedient. Die RNZ schrieb am 15. Mai vom "magischen Hoffenheimer Hochgeschwindigkeitsfußball", Torwart Oliver Baumann sprach von einem "überragenden Auswärtsspiel." Recht hatte er. Zumindest bis zur 51. Minute. Denn da hatten seine Vorderleute (Szalai, Kramaric (2), Zuber, Bicakcic) bereits eine 5:0-Führung herausgeschossen, ehe Baumann noch drei Gegentore kassieren musste und moserte: "Wahnsinnig ärgerlich, alles Mist."

Ähnlich angesäuert klang Ralf Rangnick im September 2008 in Bremen auch. Der damalige "Hoffe"-Trainer hatte mit seiner Elf als Aufsteiger bei Werder als amtierender Vize-Meister Offensivfußball in der Endlosschleife (5:4) geliefert. Fans, Medien, Trainerkollegen - die ganze Liga war damals aus dem Häuschen. Die Ausnahme: Rangnick. "Soll mir keiner sagen, wie toll das war, wie super wir gespielt haben. Wir sind ja nicht unterwegs wie die Harlem Globetrotters, um die Zuschauer zu begeistern, sondern um Punkte mitzunehmen", polterte er.

Ganz ähnlich klang das fünf Jahre später bei Markus Gisdol: "Irgendwie geht einem das total auf den Sack", tobte Rangnicks sechster Nachfolger als Hoffenheim-Trainer nach dem 4:4 im November 2013 gegen - na klar - Werder.

Acht Tore, drei Elfmeter, zwei Comebacks, ein Torwartwechsel und keinen Sieger: für den neutralen Beobachter ein Fußball-Fest. Für TSG-Stürmer Kevin Volland "ein Sch...spektakel". Zweimal lag 1899 mit zwei Toren in Vorsprung, zweimal kam Werder zurück. "Wenn man eine normale Saison spielt, dann würde man jetzt sagen: Boah, geil, so ein Spiel mal abzuliefern. Aber bei uns ist es jede Woche so", fasste Gisdol die Tore Nummer 59 bis 66 in 14 Hoffenheimer Begegnungen in der Saison 2013/14 zusammen. Für einen Trainer zum Haareraufen.

Wenigstens Julian Nagelsmann hat bessere Erinnerungen an Werder. Seine erste Bundesligapartie überhaupt führte Hoffenheims aktuellen Trainer am 13. Februar 2016 an die Weser und endete wie das Hinspiel der vergangenen Runde mit 1:1. Mit dem bereits erwähnten 5:3 aus dem bisher letzten Duell ist Nagelsmann gegen Bremen noch unbesiegt.

Gibt es wieder ein Spektakel? Eher nicht. Zumindest, wenn es nach Nagelsmann geht: "Bremen ist viel stabiler geworden. Deshalb erwarte ich da etwas komplett anderes als beim letzten Mal."

Insgesamt ist Hoffenheims Werder-Bilanz übrigens - nennen wir es - ausbaufähig. In Zahlen: Sieben Remis, zehn Niederlagen und nur zwei Siege. Der 5:3-Sieg aus dem Vorjahr. Und ein 4:1-Erfolg aus der Saison 2010/11. In der Rhein-Neckar-Arena. Am ersten Spieltag. Alles wie heute - vielleicht ja ein gutes Omen?

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