TSG 1899 Hoffenheim

Hiobsbotschaften vor dem Schalke-Spiel

Kerem Demirbay wird Hoffenheim bis zu sechs Wochen fehlen, Ermin Bicakcic vermutlich die gesamte Vorrunde

22.09.2017 UPDATE: 23.09.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden

Lukas Rupp (r.) erzielt beim letzten Heimspiel gegen die Königsblauen gegen Ralf Fährmann das 2:1 für die TSG. Foto: APF

Von Tobias Schächter

Zuzenhausen. Der Donnerstag war kein guter Tag für die TSG 1899 Hoffenheim. Untersuchungen im ziemlich unbestechlichen MRT-Gerät brachten traurige Diagnosen für die angeschlagenen Profis Kerem Demirbay und Ermin Bicakcic. Mittelfeldspieler Demirbay wird mit einem Muskelfaserriss am Beckenkamm wohl zwischen zwei und sechs Wochen ausfallen, schätzt TSG-Trainer Julian Nagelsmann.

Hintergrund

Gute Heimbilanz

Die Bilanz zwischen der TSG und Schalke 04 ist nach 19 Pflichtspielen (18 in der Bundesliga, eines im DFB-Pokal) völlig ausgeglichen. Beide Mannschaften gewannen je sieben Partien, fünf Mal teilte man sich die Punkte. In der

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Gute Heimbilanz

Die Bilanz zwischen der TSG und Schalke 04 ist nach 19 Pflichtspielen (18 in der Bundesliga, eines im DFB-Pokal) völlig ausgeglichen. Beide Mannschaften gewannen je sieben Partien, fünf Mal teilte man sich die Punkte. In der Rhein-Neckar-Arena konnten die Hoffenheimer nach vier von neun Begegnungen jubeln. Es gab dazu vier Remis, nur einmal gewann S04. In der vergangenen Saison setzte sich das Team von Julian Nagelsmann zu Hause mit 2:1 durch.

Es sagte ...

"Das darf aber nicht passieren, Buben!" - Julian Nagelsmann auf die Frage, was er seinem Team zur schwachen Anfangsphase beim FSV Mainz 05 zu sagen hatte.

So könnten sie beginnen

Hoffenheim: Baumann - Nordtveit, Vogt, Hübner - Kaderabek, Zuber - Geiger - Amiri, Rupp - Kramaric, Wagner.

Schalke: Fährmann - Kehrer, Naldo, Nastasic - Caligiuri, Bentaleb, Oczipka - Goretzka - Harit, Konoplyanka - Burgstaller.

Schiedsrichter: Stegemann (Niederkassel). awi

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Abwehrspieler Ermin Bicakcic hat es noch schlimmer erwischt: Nach einem Schlag im Europa-League-Spiel gegen Braga vor neun Tagen schien der Bosnier schon wieder tatendurstig auf dem Weg zurück in den Kader, aber dann wurde der Schmerz wieder größer und das Ergebnis der Untersuchung geriet niederschmetternd: Bicakcic fällt mit einer Teilruptur des Kreuzbandes im rechten Knie wohl die gesamte Vorrunde aus.

Schlechte Nachrichten sind das für Nagelsmann vor der Terminhatz der nächsten Tage, in der die TSG am heutigen Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Schalke in der Liga zum sechsten Heimspiel in den letzten fünfeinhalb Wochen lädt. Dann folgt am kommenden Donnerstag das erste Auswärtsspiel in der Europa-League beim bulgarischen Vertreter Ludogorets Razgrad Kraft und schließlich am übernächsten Sonntag der Auswärtskick in der Liga in Freiburg.

Nagelsmann sagte schon nach dem Kraftakt beim 3:2-Sieg vergangenen Mittwoch in Mainz: Besonders in Phasen hoher Belastung gehe Mentalität über Qualität. Wobei: Die Mentalität der Mannschaft hat Nagelsmann seit seinem Amtsantritt vor 19 Monaten grundlegend verändert. Der ehemalige Jugendtrainer Nagelsmann wollte mehr Männerfußball in Hoffenheim sehen, und hat seither aus einer braven TSG Hoffenheim tatsächlich eine freche, nicklige TSG Nagelsheim gebaut, gegen die Gegner eher nicht so gerne spielen.

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Eine "Mentalitätsmaschine" (Nagelsmann) wie Sandro Wagner könne Gegner durch Taten und durch Worte nerven und Mitspieler puschen, wie der Mittelstürmer das am Mittwoch in Mainz gemacht habe. Auch Verteidiger Benjamin Hübner stehe für eine "unheimlich rabiate" Zweikampfführung, und könne wie Mark Uth durch Aktionen wachrütteln.

Die Herausforderung durch die Dreifachbelastung in Liga, DFB-Pokal und Europapokal versucht Nagelsmann durch Rotation, Mentalität und einen ausgeglichenen Kader zu stemmen. Bislang gelang das, die TSG ist in der Liga weiter ungeschlagen und nach fünf Spieltagen schon wieder auf Rang drei.

Optimistisch trotz der ärgerlichen Ausfälle von Demirbay und Bicakcic stimmt den Trainer vor allem die "unglaubliche Fitness" seiner Profis. In Mainz betrug die Gesamtlaufstrecke seiner Elf 118, 5 Kilometer und mit durchschnittlich 117, 8 Kilometern pro Spiel gehören die "Nagelsmänner" zu den laufstärksten Teams der Liga. Und dennoch tut besonders der Ausfall von Bicakcic weh, weil in der Dreierabwehrkette nun die erste Alternative zu Kevin Vogt, Havard Nortdveit und Hübner lange fehlen wird. In der Hinterhand stehen die Talente Justin Hoogma, 19, Stefan Posch, 20, und Kevin Akpoguma, 22, die im bisherigen Saisonverlauf noch nicht in der Bundesliga zum Einsatz kamen. Nagelsmann scheut ja nicht davor zurück , junge Spieler einzusetzen, wenn er den Zeitpunkt gekommen sieht.

Um die Belastung für die Stammbesetzung in der Defensive erträglicher zu gestalten, könnte Nagelsmann unter Umständen und je nach Gegner auch die etatmäßige Grundordnung mit der Dreierkette auf eine Viererkette mit nur zwei zentralen Verteidigern umbauen. Man darf gespannt sein, wie der einfallsreiche Trainer auf die neue Situation reagiert.

Mit dem FC Schalke erwartet er am heutigen Samstag "einen Gegner, der uns alles abverlangen wird". Nagelsmann sagt: "Wir haben keinen Ergebnisdruck, aber den enormen Willen, Schalke zu besiegen."

Und eine gute Nachricht gab es dann doch noch: Offensivspieler Serge Gnabry steht nach seiner Verletzungspause vor dem Comeback.

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