Soccer Watchability Ranking

Hoffenheimer Offensive macht allein beim Zuschauen Laune

US-Sportjournalisten: TSG spielt "unterhaltsamer" als Chelsea, Liverpool oder Dortmund - Platz 6 im Europavergleich - Dank Trainer Nagelsmann

05.12.2018 UPDATE: 06.12.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 19 Sekunden

Stehen für flotten Fußball: TSG-Trainer Julian Nagelsmann und der junge Engländer Reiss Nelson (r.). Foto: APF

Von Gunnar Placzek

Zuzenhausen. Was TSG-Fans schon lange klar war, ist nun mit Daten und Fakten untermauert: 1899 Hoffenheim spielt fast den attraktivsten Fußball Europas. Das hat das kalifornische Onlinemedium "The Ringer" in einer Statistik dargelegt, die alle Teams der fünf größten europäischen Ligen anhand ihres fußballerischen Unterhaltungswerts in einer Rangliste bewertet. Im sogenannten "Soccer Watchability Ranking" für die laufende Saison ist die Spitze von den erwartbaren Schwergewichten besetzt.

Ganz oben thront Manchester City, gefolgt von Paris Saint-Germain, dem FC Barcelona, FC Bayern München und Real Madrid. Doch auf Platz sechs findet sich als zweitbeste deutsche Mannschaft die TSG Hoffenheim wieder und distanziert große Namen wie Chelsea, Liverpool, Juventus Turin und auch die Dortmunder "Überflieger".

Das gute Abschneiden der Kraichgauer ist laut "The Ringer"-Autor Shaker Samman eng mit dem Namen Julian Nagelsmann verbunden. Die nachträgliche Analyse der Daten aus den letzten Jahren habe ergeben, dass die TSG mit der Amtsübernahme Nagelsmanns in der Rangliste förmlich in die Höhe geschossen sei.

Screenshot: RNZonline

In der Tat entspricht die mit dem aktuellen Trainer eingeführte offensive Hoffenheimer Spielweise ziemlich präzise dem, was Samman und seine Kollegen als fußballerisch "watchable" - also ansehnlich und unterhaltsam - bezeichnen und mit Indikatoren in Zahlen auszudrücken versuchen.

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Dabei setzt sich die Gesamtbewertung eines Teams aus je vier statistischen Einzelwerten zusammen: Erstens die Häufigkeit von Dribblings, zweitens die Anzahl erlaubter gegnerischer Pässe, bevor eine Mannschaft ins Pressing übergeht, drittens die Zahl der angekommenen eigenen Pässe in der Nähe des gegnerischen Tors und viertens die Häufigkeit von Schüssen aufs Tor aus vielversprechenden Positionen. Besonders in den letzten zwei Werten schneidet die TSG besonders gut ab, das heißt sie schafft es, sich in der gegnerischen Hälfte festzusetzen und in gefährliche Abschlusssituationen zu kommen.

Dass Attraktivität und Erfolg im Fußball nicht automatisch einhergehen, ist Shaker Samman natürlich bewusst: "Hoffenheim hat im internationalen Vergleich eine sehr gute Offensive, aber eine ziemlich ausbaufähige Abwehr. Ihre Mentalität ist einseitig auf Angriff gerichtet. Ein 3:3 gegen Hertha BSC ist sportlich kein großartiges Ergebnis, aber als neutraler Fan macht es eben Spaß zuzuschauen."

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