Nürnberg gegen Hoffenheim

Sieben Spiele, acht Punkte, zwei Klatschen

Eigentlich ist Aufsteiger Nürnberg der Saisonstart gelungen, doch 13 Gegentreffer in zwei Partien trüben das Bild

19.10.2018 UPDATE: 20.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden

Am Boden: Nürnbergs Torhüter Fabian Bredlow kassierte erst sieben Tore gegen Dortmund, dann sechs gegen Leipzig. Gegen Hoffenheim droht jetzt die Bank. Foto: Imago

Von Christoph Ruf

Nürnberg. Positive Nachrichten gab es für die Mitglieder des 1. FC Nürnberg Mitte der Woche zu hören. 2,7 Millionen Euro Gewinn aus dem letzten Geschäftsjahr konnte der scheidende Geschäftsführer Michael Meeske bei der Jahreshauptversammlung präsentieren. Eine überraschend hohe Summe für ein Geschäftsjahr in der Zweiten Liga, an dessen Ende der Aufstieg des Traditionsvereins aus dem Fränkischen stand. Über 17 Millionen Verbindlichkeiten drücken den FCN allerdings immer noch. In absehbarer Zeit sind finanziell also keine großen Sprünge drin. Auch das wurde in der Meistersingerhalle immer wieder betont.

Hintergrund

Schlechte Serie

Denkbar schlecht verabschiedete sich "Hoffe" in die Länderspielpause. Dreimal binnen einer Woche zog die TSG mit 1:2 den Kürzeren. Es war das erste Mal überhaupt, dass die TSG unter Nagelsmann dreimal nacheinander

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Schlechte Serie

Denkbar schlecht verabschiedete sich "Hoffe" in die Länderspielpause. Dreimal binnen einer Woche zog die TSG mit 1:2 den Kürzeren. Es war das erste Mal überhaupt, dass die TSG unter Nagelsmann dreimal nacheinander unterlag.

Gute Erinnerungen

In Nürnberg erinnert man sich gerne an das letzte Heimspiel gegen Hoffenheim. Es kam einem Befreiungsschlag gleich: Am 18. Spieltag der Spielzeit 2013/2014 gelang dem "Glubb" der erste Dreier. Kein anderer Verein musste in der Ligahistorie jemals so lange auf einen Saisonsieg warten.

Ausgeglichene Bilanz

Zehn Duelle gab es in der Bundesliga bislang: Dreimal siegte der 1. FCN, nur einmal mehr die TSG. Dazu gab es drei Remis. Beide trafen jeweils 16 Mal.

So könnten sie beginnen:

Nürnberg: Mathenia - Valentini, Ewerton, Margreitter, Bauer - Petrak - Löwen, Behrens - Kubo, Misidjan - Ishak.

Hoffenheim: Baumann - Akpoguma, Vogt, Adams - Brenet, Grillitsch, Schulz - Demirbay, Kramaric - Szalai, Joelinton.

Schiedsrichter: Zwayer (Berlin). nb

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Schon im Sommer hatte Sportvorstand Andreas Bornemann nur etwa vier Millionen Euro zur Verfügung. Erst kurz vor Ende der Transferfrist holte er die drei Offensivkräfte Virgil Misidjan, Yuya Kubo und Matheus Pereira. Die Nürnberger hatten bis zuletzt darauf spekuliert, dass die drei Wunschspieler kurz vor Toreschluss erschwinglicher werden würden und hatten mit dieser riskanten Strategie am Ende Recht behalten.

"Für Erstliga-Verhältnisse sind wir mit sehr überschaubaren Möglichkeiten unterwegs", weiß Bornemann, der mit dem Saisonstart seiner Low-Budget-Elf vollauf zufrieden wäre, wenn es nicht bei gleich zwei Auswärtsspielen regelrechte Klatschen gesetzt hätte. In Leipzig (0:6) und Dortmund (0:7) kassierte der Club zusammengenommen 13 Gegentreffer. In beiden Spielen gab es erschreckende Defensivprobleme zu bestaunen. Und mit Fabian Bredlow einen Keeper, der nach mindestens drei von ihm mitverschuldeten Gegentreffern in Leipzig offen zugab, dass er angezählt ist. "Wenn nicht jetzt, wann dann?", antwortete er auf die Frage, ob er die Diskussion nachvollziehen könne, ob Ersatzmann Christian Mathenia künftig nicht die bessere Wahl sei.

Trainer Michael Köllner ließ derweil auch auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag offen, ob er einen Wechsel im Tor vornimmt. Vor der Saison hatte er sich für Bredlow entschieden, der im Sommer zuvor aus Halle gekommen war. Doch schon im August hatte er betont, dass beide Keeper "gleichauf" seien. Mathenia, der unter Christian Titz beim HSV seinen Stammplatz abgeben musste, zuvor aber in Darmstadt eine solide Erstligasaison gespielt hatte, wittert jedenfalls seine Chance. Auf eine Sache immerhin legte sich Köllner fest: Wer auch immer am Samstag im Tor steht, ist bis zur nächsten Länderspielpause gesetzt.

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Ebenfalls fraglich ist, ob Innenverteidiger Ewerton am heutigen Samstag gegen Hoffenheim (15.30 Uhr/Sky) sein Ligadebüt feiern kann. In der vergangenen Saison war der ehemalige Lauterer einer der Leistungsträger in der jungen Nürnberger Mannschaft, die sich bislang mit Ausnahme der beiden hohen Auswärtsniederlagen ordentlich geschlagen hat.

Zu Hause stehen bislang ein Unentschieden (gegen Mainz) und zwei deutliche Siege gegen Hannover und Düsseldorf zu Buche, insgesamt hat man nach sieben Spielern beachtliche acht Punkte. "Mit der Kraft des Stadions", das mit etwa 37.000 Zuschauern gefüllt sein wird, will Köllner nun den dritten Heimsieg einfahren. Wohlwissend, dass er auf eine Hoffenheimer Mannschaft treffen wird, die weit besser Fußball spielt als die Punkteausbeute nahelegt. "Sie haben sehr ballsichere und spielstarke Spieler", weiß Köllner. "Wenn man sieht, was für Spieler auf dem Platz stehen - die kosten nicht zu Unrecht so viel Geld."

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