Nach Grifos Rückkehr

Freiburgs großer Kader bietet Konfliktpotenzial

Die Chance, Vincenzo Grifo aus Hoffenheim zurückzuholen, wollte sich der SC Freiburg nicht entgehen lassen. Doch mit 29 Profis ist der Kader nun ziemlich groß. Zu groß, wie Trainer Christian Streich findet. "Ich muss derzeit viele enttäuschen", sagt er.

13.09.2019 UPDATE: 13.09.2019 15:30 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden
Christian Streich, Trainer des SC Freiburg. Foto: Patrick Seeger/dpa

Von Daniela Frahm

Freiburg. Auch wenn Rückkehrer Vincenzo Grifo gegen seinen Ex-Verein TSG Hoffenheim noch nicht spielen darf: Trainer Christian Streich hat im aufgeblähten Kader des SC Freiburg eine fast schon zu große Auswahl an Spielern für die Partie am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) in Sinsheim - und muss daher mit einem gewissen Konfliktpotenzial umgehen. "Wir haben zum Glück wenig Verletzte und ich muss derzeit viele enttäuschen", sagt Streich.

Den Kader findet er mit 29 Profis eigentlich "zu groß". Dabei muss Mittelfeldspieler Grifo wegen einer Sperrklausel im Vertrag mit Hoffenheim noch mindestens sechs Tage bis zum ersten Einsatz warten. Dann gegen den FC Augsburg. SC-Sportvorstand Jochen Saier wollte eigentlich noch ein paar Spieler verkaufen oder verleihen, das gelang aber nur bei Tim Kleindienst (1. FC Heidenheim) und Patrick Kammerbauer (Eintracht Braunschweig). Dass Grifo kurz vor dem Ende der Transferperiode noch hinzukam, war nicht geplant. "Es konnte niemand absehen oder darauf spekulieren, dass er wieder zurückkommt", meint Streich. Mit der Sperrklausel hat er keine Probleme.

Nach der erfolgreichen Ausleihe in der Rückrunde der vergangenen Saison, als Grifo mit sechs Toren und vier Vorlagen großen Anteil am Klassenverbleib der Freiburger hatte, hätten sie den italienischen Nationalspieler gerne fest verpflichtet. Aber Hoffenheim wollte ihn zunächst nicht freigeben.

Das änderte sich erst Anfang September - unter der Voraussetzung, dass Grifo im Baden-Duell nicht für den Sport-Club aufläuft. Die Freiburger wollten sich die Transferchance mit Grifo, der schon zum dritten Mal im Breisgau spielt, nicht entgehen lassen, obwohl sie ihre Planungen bei den Neuzugängen bereits abgeschlossen hatten.

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Durch den 26-Jährigen wurde der Kader um einen potenziellen Stammspieler erweitert, was die Gefahr unzufriedener Spieler erhöht. "Es wird eine große Herausforderung und eine Aufgabe für alle Beteiligten", betont Streich. Dessen sind sich auch die Spieler bewusst, ganz besonders Kapitän Mike Frantz und seine Stellvertreter Christian Günter und Jerôme Gondorf.

"Klar ist es unbefriedigend, wenn man trainiert und nicht spielen darf, aber das muss man in Kraft und Energie umwandeln", sagt Frantz und versucht das selbst vorzuleben. In den ersten drei Spielen gehörte er nicht zur Startelf und wurde zweimal eingewechselt. "Natürlich war ich enttäuscht, dass ich nicht von Anfang an gespielt habe, aber die Reaktion muss sein, reinzukommen und Vollgas zu geben", erklärt der 32-Jährige.

Nach sechs Punkten aus drei Spielen und einem für Freiburg historisch guten Saisonstart sieht Gondorf daher einen guten Zeitpunkt, vorbeugende Gespräche in der Kabine zu führen - ohne die Vorgabe des Trainerteams. "Wenn man mal zwei oder drei Spiele verliert, wird die Unruhe der Spieler, die nicht auf dem Platz sein dürfen, natürlich ein bisschen größer", sagt der 31-Jährige, der zuletzt gegen Köln nicht zum Kader gehörte. "Insgesamt tut es uns allen gut, dass die Qualität und damit auch die Konkurrenz so groß ist. Da kann es auf jeder Position jede Woche einen anderen treffen."

Auf der offensiven Außenbahn trägt Grifo nun dazu bei, dass sich viele Kandidaten um wenige zu vergebende Plätze rangeln. Zunächst einmal muss er gegen Hoffenheim aber noch zuschauen.

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