Mainzer Trainer Sandro Schwarz fordert Emotionalität unter Flutlicht
Torreich ging es vor einem Jahr zwischen Mainz und Hoffenheim in der Arena zu. 4:4 hieß es nach turbulenten 90 Minuten. Die 05er verdaddelten in der Schlussphase noch einen 4:1-Vorsprung. So etwas wollen sie dieses Mal verhindern.
Von Detlef Rehling
Mainz. Das 0:4 bei den Bayern ist abgehakt beim FSV Mainz 05. Vor dem Spiel gegen Hoffenheim (Mittwoch, 20.30 Uhr) erinnern sich die Mainzer lieber an den 3:1-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen vor knapp zwei Wochen, den bisher einzigen Sieg in der bisherigen Saison. "Wir brauchen Emotionalität unter Flutlicht. Wir müssen laufen, sprinten, brauchen mehr Zweikampfschärfe und die Unterstützung des Publikums", forderte Trainer Sandro Schwarz am Dienstag.
Die München-Schlappe zum Auftakt der Englischen Woche, die nach der Partie gegen Hoffenheim mit einem weiteren Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin am Samstag abgeschlossen wird, wurde bei den Mainzern nur kurz thematisiert. "Wir haben keine Videosequenzen gezeigt", erklärte Schwarz.
Die Vorbereitung auf Hoffenheim war wichtiger: Die Mainzer haben den Gegner intensiv beobachten lassen. Nach dem 2:0-Coup gegen Bayern München lief es für die Kraichgauer nicht rund. Die Heimspielniederlage gegen Sporting Braga (1:2) in der Europa League und ein 1:1 in der Liga gegen Hertha BSC schmeckten Trainer Julian Nagelsmann nicht. Der Kräfteverschleiß ist spürbar, deshalb wird erwartet, dass die TSG einige Personalwechsel für die Partie vornehmen wird.
"In aller Regel spielen die mit einer Dreierkette in der Abwehr, sind aber flexibel genug, das im Spiel zu ändern. Das Team ist gut organisiert und gut im Umschaltspiel", sagte Schwarz. Seine Mainzer hätten ähnliche Ansätze. "Aber Vorbild ist Hoffenheim deshalb nicht für uns." Mit acht Punkten stehen die Hoffenheimer nach vier Spieltagen sehr gut da. Mainz hingegen ist mit drei Punkten und drei Partien ohne eigenen Torerfolg nicht gut gestartet.
An der richtigen Aufstellung und Taktik tüftelt Schwarz noch. Der Einsatz von Abdou Diallo ist wegen einer in München erlittenen Beckenprellung fraglich. Muss der Franzose passen, könnte sein Landsmann Jean-Philippe Gbamin auf seine Position rücken. Offen bleibt, ob Schwarz wieder auf drei Innenverteidiger setzt. "Das ist nicht in Stein gemeißelt", betonte der 05-Coach. Nicht zur Verfügung stehen Niko Bungert und Karim Onisiwo.
Im Mittelfeld und Angriff deuten sich Veränderungen an: Alexandru Maxim drängt zurück ins Team. Wenn die Mainzer auf die Dreier-Kette setzen, müsste der Ex-Stuttgarter allerdings eher zurückgezogen im Mittelfeld agieren. Im Sturmzentrum dürfte wieder Yoshinori Muto gesetzt sein, zumal sich sein München-Ersatz Robin Quaison eine Sprunggelenkverletzung zugezogen hat. Im Training mischt auch wieder Neuzugang Kenan Kodro mit.
"Wir haben keine Sturmproblematik, wir gehen nicht auf dem Zahnfleisch", erklärte Schwarz, der möglicherweise Jairo Samperio auf dem Flügel eine Chance gibt. Der 38-Jährige erhofft sich auch eine lautstarke Unterstützung von den Rängen. Auf eine ausverkaufte Arena kann er nicht bauen: Bisher sind nach Clubangaben erst 22.000 Karten abgesetzt.