Hoffenheim-Braunschweig

In Sattelbach lagen die schönen Geschichten am Rand des Platzes (plus Fotos)

Testspiel der TSG gegen Eintracht aus Braunschweig - Erinnerungsfotos mit den Hoffenheimer Profis

14.07.2019 UPDATE: 14.07.2019 16:30 Uhr 2 Minuten, 26 Sekunden

Daumen hoch für die Eintracht, Hoffenheim - und Sattelbach: Die Braunschweiger Edelfans um Ecki und Doro (Mitte) hatten in Sattelbach einen schönen Nachmittag. Foto: Schattauer

Von Heiko Schattauer

Mosbach-Sattelbach. Mit dem simplen Slogan "Wir sehen uns" verabschiedeten sich die großen Profis aus dem kleinen Dorf. Was am Heck des Mannschafts- und Betreuerbusses der TSG 1899 Hoffenheim zu lesen war, dürfte nicht allzu weit hergeholt sein. In der Tat dürften sich Fans und Kicker alsbald wieder sehen: Ein Gutteil derer, die am Samstagnachmittag die tolle Kulisse auf dem Sattelbacher Sportgelände bildeten, fiebert auch (regelmäßig) im Stadion in Sinsheim mit Baumann, Vogt, Geiger und Co. mit. So nah wie beim und vor allem nach dem Testspiel des Bundesligisten gegen die überraschend starke Eintracht aus Braunschweig werden vor allem die jungen Fußballfans ihren Idolen aber so schnell nicht mehr kommen.

Ausdauer gefragt: Auch wenn er nicht selbst mitspielen konnte, hatte Hoffenheim-Profi Dennis Geiger beim Heimspiel in Sattelbach reichlich Autogrammwünsche zu erfüllen. Foto: Schattauer

Der Edding-Stift geriet nach Schlusspfiff der unterhaltsamen Partie - allein das Freistoßtor von Vincenzo Grifo war das Kommen wert - zum wichtigsten Utensil. "Ich hab’ sie alle", konnte nach großem Einsatz in der "Nachspielzeit" etwa Marlon aus Aglasterhausen vermelden. Die vielen Unterschriften auf dem Hoffe-Shirt des jungen Autogrammjägers untermauerten seine Ansage. Dazu gab’s noch ein paar Erinnerungsfotos mit den Hoffenheimer Profis, die auch in dieser Disziplin bemerkenswerte Ausdauer an den Nachmittag legten. Glückwunsch, genau so belohnt und bindet man treue Fans oder gewinnt neue.

Sehr gefragt war da dann natürlich auch der Mann, der mit dafür verantwortlich war, dass der große Fußball für ein paar Stunden im kleinen Dorf vorbeischaute: Dennis Geiger. Der 21-Jährige, der beim SV Sattelbach das Kicken gelernt hat und "gefühlt jeden Tag" auf dem Bolzplatz stand, war während der 90 Spielminuten zum Zuschauen verurteilt, er hatte vor dem Testspiel ein individuelles Training (zum weiteren Aufbau nach seiner Verletzungspause) absolviert. Statt im gewöhnungsbedürftigen mintfarbenen Auswärts-Dress der TSG war er in "zivil" unterwegs, Autogramm- und Selfie-Anfragen hatte der Jungprofi an alter Wirkungsstätte dennoch reichlich zu erfüllen. Die vielen guten Wünsche auf zeitige Rückkehr ins Mittelfeld der TSG gab es dann quasi als Dank für Geiger, der sich nach seinem Bundesligadebüt 2017 so wohltuend ins Spiel der TSG eingebracht hat.

Überraschend gut im Spiel waren derweil auch die Löwen aus Braunschweig. Was natürlich auch den - dank gelb-blauer Vereinsfarben leicht auszumachenden - TSV-Anhängern gefiel. "Das war echt gut", kommentierte nach dem Schlusspfiff in Sattelbach Edelfan Ecki, dessen Liebe zur "Eintracht" schon Anfang der 1960er-Jahre entflammte. Das Fanfeuer brennt immer noch, der 65-Jährige ist fast bei jedem Spiel der Braunschweiger dabei, hat einst die überraschende Meisterschaft (1967) mitgefeiert, Abstiege, Aufstiege, Siege und bittere Niederlagen miterlebt. Auch an die letzte Partie gegen die TSG Hoffenheim erinnert sich Ecki noch ganz genau: "Das war wohl das kurioseste Spiel, das ich erlebt habe. Wir sind aus der Bundesliga abgestiegen und die Stimmung war trotzdem überragend."

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Mit Ab- und Aufstiegen kennen sich Ecki und seine Leidensgenossen in Gelb-Blau aus, zuletzt rettete der Eintracht ein einziges Tor den Verbleib in der 3. Liga. Insofern haben Ecki und seine Frau Doro auch kein Problem, mal mit dem TSV aufs Dorf zu tingeln. "Wenn wir abgestiegen wären, hätten wir nur auf Dörfern gespielt", erklärt der Braunschweiger schmunzelnd. Unterkunft vor und nach dem Testspielbesuch in Sattelbach haben die beiden weit Angereisten übrigens bei Robert, einem Eintracht-Fan aus Neulußheim gefunden. Auch in Robern bildete man eine temporäre Fan-Weg, die Löwen-Anhänger halten eben fest zusammen. Und sind auch in der Region zu finden, wie Wolfgang aus Schloss᠆au bestätigt, der - selbst auch schon seit 1963 TSV-Fan - in Sattelbach natürlich die gelb-blaue Unterstützungsgruppe verstärkte.

Während für Wolfgang der Heimweg recht schnell zu absolvieren war, hatten Ecki, Doro und Mitstreiter Jürgen noch ein paar Stunden Rückreise vor sich. Wie auch die sich tapfer wehrenden Profis der Eintracht, die nach dem überzeugenden Auftritt gegen den Erstligisten mit erhobenen Häuptern zurück in den "Löwenkäfig" (den Eintracht-Teambus) steigen konnten. "Wir sehen uns", durfte man auch den sympathischen Gästen aus Norddeutschland hinterherrufen. Nett war’s.

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