Heimsieg gegen RB Leipzig

1899 Hoffenheim legt eine Art Neustart hin (plus Fotogalerie)

Den Kraichgauern tut es sichtlich gut, dass sie in der Europa League nur noch einmal zum Schaulaufen antreten müssen und sich ganz auf den Liga-Alltag konzentrieren können.

03.12.2017 UPDATE: 03.12.2017 14:35 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden
Hoffenheims Torschütze zum 3:0, Serge Gnabry, jubelt mit Mannschaftskollegen über das Tor. Foto: Uwe Anspach/dpa

Sinsheim. (dpa-lsw) Sportchef Alexander Rosen trat so beschwingt vor die Kameras wie seit Wochen nicht mehr, im Gesicht von Trainer Julian Nagelsmann war aller Missmut wie weggeblasen. Ein einziges Spiel hat - wie so oft im Fußball - die Stimmung bei 1899 Hoffenheim wieder um 180 Grad gedreht. Beim beeindruckenden 4:0 (1:0) gegen RB Leipzig vermittelten die Kraichgauer den Eindruck, dass sie in der Bundesliga wieder weit vorne mitmischen können. "Wir haben Qualität, aber wir sind auch kein Top-Top-Team. Da brauchen wir uns nichts vormachen", sagte Nagelsmann, der seiner Mannschaft vergangene Woche noch "Mittelmaß" bescheinigen musste.

Die TSG hatte das vorzeitige K.o. in der Europa League mit dem 1:3 bei Sporting Braga und das anschließende 0:3 beim Hamburger SV offenbar bestens verarbeitet - in vielen Einzelgesprächen und Videositzungen. Gegen den Tabellenzweiten spielten die Hoffenheimer so befreit auf, als fange die Saison noch einmal von vorn an.

"Super erleichtert" war nicht nur der starke Nadiem Amiri. "Wir haben heute wieder mit viel Herz und Leidenschaft gespielt, viele Emotionen gehabt", sagte der U21-Europameister. Er hatte den Torreigen in der 13. Minute eröffnet. Zudem trafen zweimal Nationalspieler und Bayern-Leihgabe Serge Gnabry (52./62.) sowie Mark Uth (87.) mit seinem siebten Saisontor.

Nagelsmann erzählte später begeistert davon, dass er mit 26 Spielern eine Woche durchtrainieren konnte und dass nach so einigen Verletzungssorgen plötzlich wieder Konkurrenzkampf da sei. "Ich muss sagen, dass wir eine sehr schwere Phase hatten, das ist unumstritten", erklärte Rosen. "Ich hatte aber nicht diesen grundsätzlichen Zweifel an Qualität und Mentalität."

Rosen sprach von einer "mentalen Frische", die deutlich sichtbar gewesen sei bei seinem Team. Im Endeffekt hatte sich der Club durch die mitunter trostlose Europa League geschleppt, nachdem er zuvor in der Champions-League-Qualifikation noch an der Anfield Road beim FC Liverpool auflaufen durfte. "Viele positive Erlebnisse hatten wir da nicht", sagte Nagelsmann vor dem Schaulaufen in dem für Hoffenheim bedeutungslosen letzten Gruppenspiel am Donnerstag (19.00 Uhr) gegen Bulgariens Serienmeister Ludogorez Rasgrad.

Dort will der 30-Jährige nun seinen hungrigen Reservisten eine Chance geben: "Die wollen sich profilieren und werden so aufs Gas drücken, dass uns niemand etwas vorwerfen kann." Pausieren sollen vor allem die stark beanspruchten jungen Profis wie Stefan Posch, der den gesperrten Abwehrchef Kevin Vogt glänzend vertrat.

Diese Woche will Nagelsmann teilweise in zwei Gruppen trainieren lassen, im Vordergrund steht natürlich die Partie am Sonntag bei Hannover 96. Mit dem Auftritt gegen Leipzig empfahlen sich die "Nagelsmänner" als Kandidat für das internationale Geschäft auch in der nächsten Spielzeit. Der Anschluss zur Spitzengruppe ist jedenfalls wieder hergestellt und auf das nächste Bundesliga-Heimspiel freut sich ohnehin der ganze Club: Am 13. Dezember kommt der VfB Stuttgart zum Landesderby. Das Spiel vom Samstag müsse künftig das Vorbild sein: "Das darf keine Eintagsfliege sein, dass wir so auftreten", mahnte Nagelsmann.

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