Endspiel um Europa

1899 Hoffenheim empfängt am Freitagabend Bayer Leverkusen

Trainer Julian Nagelsmann: "Kein Geheimnis, dass es eine bedeutende Partie ist."

27.03.2019 UPDATE: 28.03.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 9 Sekunden

Wo Daten anschaulich werden sollen: Matthias Weber (links) von Sponsor und Technologiepartner SAP und Torhüter Oliver Baumann stellen das neue "Interactive Data Space" der TSG Hoffenheim vor. Foto: Uwe Grün

Von Nikolas Beck

Zuzenhausen. Oliver Baumann erinnerte sich noch genau. "Ich hatte die richtige Ecke, aber es hat nicht gereicht", beschrieb der Torwart der TSG Hoffenheim die Szene, die ihm auf dem sieben Meter breiten Glasdisplay vor Augen geführt wurde. Im sogenannten "Interactive Data Space", einem von Hauptsponsor SAP gestalteten futuristischen Raum, den die TSG gestern mitsamt ihrem technologischen Innovationskonzept der Öffentlichkeit vorstellte, durfte sich Baumann denn auch gleich bestätigt fühlen: Es war am 26. August 2017, im Auswärtsspiel in Leverkusen, als der "Hoffe"-Keeper sich ganz lang machte, aber den Elfmeter von Bayer-Verteidiger Wendell nicht parieren konnte.

Dieser Strafstoß mit all seinen Feinheiten - mit welchem Fuß, in welches Eck, mit welcher Geschwindigkeit, aber auch, wie schnell der Schütze angelaufen ist, wie stark er verzögert hat und worauf er seine Augen gerichtet hat - ist in Zuzenhausen gespeichert. So, wie das unzählige andere Szenen, Werte und sportlich sowie geschäftlich relevante Daten ebenfalls sind. Insgesamt rund 200 Millionen Datenpunkte, berichteten TSG-Geschäftsführer Peter Görlich und SAP-Innovationmanager Matthias Weber. "Kein Klub hat so viele Daten wie wir", so Görlich. Im brandneuen Kollaborations-Raum, der gut und gerne Drehort eines Science-Fiction-Blockbusters sein könnte, werden diese multimedial aufbereitet.

Trainer Julian Nagelsmann ist sich sicher, dass darin "die Zukunft des Fußballs liegt, von der er zehren wird". Getreu dem Motto der TSG-Innovationen: "The Future is now" - die Zukunft ist jetzt. Für das spielende Hoffenheimer Personal heißt die unmittelbare Zukunft: Freitagabend, 20.30 Uhr, Bayer Leverkusen (live im Eurosport Player).

Und die Statistik, die Nagelsmann in diesem Zusammenhang am meisten interessiert, ist simpel: die Bundesligatabelle. In dieser steht Bayer Leverkusen auf Rang sechs, dem letzten Europapokalplatz, vier Zähler vor der TSG.

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"Es ist kein großes Geheimnis, dass das ein bedeutendes Spiel ist", sagt der Fußballlehrer auf Abschiedstournee. Acht Spiele bleiben seiner Mannschaft, um ihrem nach Leipzig wechselnden Trainer den bestmöglichen Abschluss zu bescheren. In der Partie in der Sinsheimer Arena, in der zumindest der Heimbereich bereits ausverkauft ist, könnte bereits eine Vorentscheidung fallen, ob es klappt mit der dritten Teilnahme am internationalen Geschäft in Serie.

Dass die TSG im November noch mit 4:1 unterm Bayer-Kreuz triumphiert hatte, wird Nagelsmann nicht überbewerten. Schließlich wirke Bayer 04 unter ihrem neuen Trainer in der Rückrunde wesentlich stabiler. Vor Peter Bosz, der in der Winterpause Heiko Herrlich abgelöst hatte, "ziehe ich sehr gerne meinen Hut", sagte Nagelsmann: "Ein unfassbarer Trainer, mit einer geilen Philosophie und Mannschaften, die unheimlich gut und außergewöhnlich attraktiv spielen", freut sich der 31-Jährige auf das Duell mit seinem niederländischen Pendant.

In ähnlichen Tönen schwärmte Nagelsmann auch von seinem designierten Nachfolger. Dass sein ehemaliger Co-Trainer Alfred Schreuder in der kommenden Saison das Kommando bei 1899 übernehmen wird, habe ihn "genauso überrascht wie die Spieler und alle hier drin", sagte Nagelsmann auf dem Podium der Pressekonferenz am Mittwochvormittag. "Ich traue ihm viel zu und wünsche ihm, dass er den eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterführt. Er ist ein Gewinnertyp." Ein Attribut, das zweifelsohne auch auf TSG-Turbosprinter Nico Schulz zutrifft. Der Nationalspieler, der am Sonntag das umjubelte Last-Minute-Tor zum 3:2-Erfolg der Nationalmannschaft gegen die Niederlande erzielt hat, wird morgen Abend allerdings gesperrt fehlen. Angeschlagen seien zudem auch Andrej Kramaric, Reiss Nelson und Adam Szalai, so Nagelsmann über die "markantesten Baustellen".

Gesperrt fehlen wird übrigens auch Leverkusens Wendell. Sollte es also erneut zu einem Mann-gegen-Mann-Duell vom Elfmeterpunkt kommen, wird sich Oliver Baumann auf einen anderen Schützen einstellen müssen. 

Hoffenheims Innovationen sei Dank: "Oli" wird bestens vorbereitet sein.

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