Der VfB zu Gast bei 1899 Hoffenheim

In der Auswärtstabelle auf dem letzten Platz

Der VfB Stuttgart hat vor dem heutigen Spiel bei 1899 Hoffenheim in fremden Stadien erst einen Punkt geholt

12.12.2017 UPDATE: 13.12.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden

Der Ex-Hoffenheimer Andreas Beck (l.), hier gegen Bremens Zlatko Junuzovic. Foto: dpa

Von Oliver Trust

Stuttgart. Die Auswärtsbilanz ist nicht das beliebteste Thema beim VfB Stuttgart. Wirklich große Sorgen aber hat sich die schwäbische Fangemeinde nicht gemacht - so lange es in Heimspielen lief. Nachdem der Aufsteiger die kriselnden Dortmunder 2:1 besiegt hatte, kamen Begriffe wie Abstiegskampf und Klassenerhalt kaum noch vor. Seit der ersten Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen (0:2) hat sich die Stimmung etwas gedreht. Dass die letzten drei Vorrundenspiele gegen Leverkusen, Hoffenheim und München mit einer überraschend großen Punkteausbeute enden würden, hatte kaum einer erwartet. Und trotzdem: Kurz vor der Winterpause ist man in Stuttgart auf dem Boden der Tatsachen gelandet.

Hintergrund

Zu Hause eine Macht

Die TSG verlor nur eine ihrer vergangenen 25 Bundesliga-Heimpartien (1:3 gegen Borussia Mönchengladbach). 15 Spiele konnte "Hoffe" gewinnen, neun Mal wurden die Punkte geteilt. Keine dieser Begegnungen fand gegen den VfB statt, der

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Zu Hause eine Macht

Die TSG verlor nur eine ihrer vergangenen 25 Bundesliga-Heimpartien (1:3 gegen Borussia Mönchengladbach). 15 Spiele konnte "Hoffe" gewinnen, neun Mal wurden die Punkte geteilt. Keine dieser Begegnungen fand gegen den VfB statt, der nach der Saison 2015/16 abstieg. Dennoch spricht auch die jüngere Heimbilanz für 1899. Aus den vergangenen drei Heimduellen gegen die Schwaben holte 1899 sieben Punkte.

Es sagte ...

"Er hat einen beeindruckenden Weg hingelegt." - Stuttgarts Trainer Hannes Wolf über seinen Kollegen Julian Nagelsmann.

So könnten sie beginnen

1899 Hoffenheim: Baumann - Akpoguma, Vogt, Hübner - Kaderabek, Schulz - Geiger - Demirbay, Amiri - Uth, Gnabry.

VfB Stuttgart: Zieler - Baumgartl, Badstuber, Kaminski - Pavard, Gentner, Ascacibar, Insua - Akolo, Donis, Özcan.

Schiedsrichterin: Steinhaus (Hannover). awi

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Zu Panik besteht kein aktueller Grund. Aber etwas Sorge darf schon sein angesichts von insgesamt 17 Punkten und inklusive des einzigen Zählers, den das junge Team von Trainer Hannes Wolf in fremden Stadien erspielte. Es ist nicht so, dass man sich am Neckar etwas schöngeredet hätte. "Der Druck war gefühlt immer da", berichtet Wolf. Aber es wäre eben zu schön gewesen, hätte man mit genug Abstand über der Abstiegszone in die Winterpause schweben können.

Nun vermeldet die örtliche Stuttgarter Zeitung einen starken Anstieg der Leserzuschriften mit besorgtem Unterton. Sportvorstand Michael Resche nannte das Restprogramm ein "hartes Paket vor der Brust" und erinnerte an seine zahlreichen Warnungen. "Wir waren nicht so naiv zu glauben, dass wir nicht mal unten rein rutschen können", sagte der Mann, den der VfB von den Bayern verpflichtete. Obwohl noch drei Punkte zur Wunschmarke von 20 fehlen sei die "Situation lösbar" - selbst, wenn die beiden letzten Spiele in die Hose gehen. Wolf beeilte sich anzumerken, dass "kein Anlass zur Mutlosigkeit" bestünde, weil "die Jungs stabil sind".

Gruselig schlecht war es ja wirklich nie, was die VfB-Kicker darbrachten. Aber oft genug hat etwas Entscheidendes gefehlt, nämlich Tore. Nur Köln (9) und Bremen (11) liegen hinter den bemühten VfB-Torjägern (13). Die Flaute führte dazu, dass Simon Terodde, mit 25 Treffern immerhin Zweitliga-Torschützenkönig, seinen Platz im Team verlor. Daran ändert sein (erfolgloser) Einsatz gegen Leverkusen nichts. Da Daniel Ginczek verletzt fehlt, wird Wolf wohl auf die Talent-Stürmer Akolo (vier Saisontore), Donis und Özcan setzen und sein bewährtes System - mit Fünfer-Abwehrkette (zwei offensive Außen) und zwei Sechser zur Stabilisierung der Gefahrenzone vor der Abwehr - anwenden, wobei Kapitän Christian Gentner als Bindeglied nach vorne fungiert.

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Die Partie in Hoffenheim wird in Stuttgart als quasi letzte Chance betrachtet, vor der Winterpause noch zu Zählbarem zu kommen. "Allein für die Psyche wäre es schon wichtig, noch mal zu punkten", sagte der ehemalige Hoffenheimer Andreas Beck. Der 30-Jährige wünscht sich einen "dreckigen Sieg" bei seinem alten Verein, bei dem er Kapitän war und Nationalspieler wurde. Die extreme Ausdrucksweise beschreibt weniger ein schlechtes Verhältnis zu seinem Ex-Verein (was tatsächlich nicht schlecht ist) als vielmehr eine gewisse Ratlosigkeit, was eigene Auswärtsspiele angeht.

In der Auswärtsbilanz sind die Stuttgarter Tabellenletzter mit nur vier erzielten Toren und eben dem einem einzigen Pünktchen vom Spiel in Hannover. Wer nun annimmt, der VfB sei deshalb ein gern gesehener Gast, der könnte sich täuschen. Oft genug war es reichlich knapp und die Hausherren mussten sich ordentlich abmühen.

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