Champions League

Mit geballter Offensivkraft: Hoffenheim muss in Lyon siegen

Die TSG 1899 Hoffenheim wartet noch auf den ersten Sieg der Vereinsgeschichte in der Königsklasse. Bei Olympique Lyon baut das Nagelsmann-Team vor allem auf seinen hochkarätigen Sturm.

06.11.2018 UPDATE: 06.11.2018 09:48 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden
Unter Druck
Hoffenheim-Trainer Julian Nagelsmann setzt in Lyon auf die Offensive. Foto: Federico Gambarini

Lyon (dpa) - Toptalent Reiss Nelson, wuchtige Kanten wie Joelinton, Adam Szalai oder Ishak Belfodil und Vizeweltmeister Andrej Kramaric: Die geballte und bewährte Offensivkraft soll der TSG 1899 Hoffenheim in der Champions League weiterhelfen.

Im vierten Gruppenspiel bei Olympique Lyon an diesem Mittwoch (21.00 Uhr) ist der Bundesligist zu seinem ersten Sieg in der Königsklasse verpflichtet, wenn er das Achtelfinale nicht abschreiben will. "Wir können da variieren, wir haben ordentlich Personal vorne", betonte Trainer Julian Nagelsmann vor der so wichtigen Reise nach Frankreich.

Der 31-Jährige ist nach dem 4:1-Sieg in Leverkusen guten Mutes: "Am Mittwoch ist uns bewusst, dass wir gewinnen müssen, so gehen wir auch in das Spiel." In der sechsten von sieben Partien binnen 21 Tagen wird Nagelsmann wohl wieder kräftig umstellen und Asse wie Spielmacher Kerem Demirbay und den kroatischen Stürmer Kramaric aufstellen.

Mit bislang nur zwei Punkten vor dem vierten Gruppenspiel bei nur noch einem Heimspiel am 27. November gegen Schachtjor Donezk und dem Gruppenfinale beim englischen Meister Manchester City (12. Dezember) steht Hoffenheim gewaltig unter Druck. Krasse Abwehrfehler hatten beim packenden 3:3 im Hinspiel gegen Lyon einen Sieg der TSG verhindert.

Im Angriff hingegen haben die Kraichgauer in dieser Saison viel zu bieten, auch wenn auch noch zu viele Chancen vergeben werden. Hoffenheim hat in den vergangenen Jahren Stürmer wie Roberto Firminho (FC Liverpool), Kevin Volland (Bayer Leverkusen), Sandro Wagner (Bayern München) sowie zuletzt Mark Uth (Schalke 04) und Serge Gnabry (München) verloren, nie jedoch seine Lust am Angriffsfußball.

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Die Neu-Entdeckungen heißen Joelinton und Reiss Nelson. Der Brasilianer Joelinton blüht nach seiner zweijährigen Leihe zu Rapid Wien auf und ist mit acht Treffern in den Pflichtspielen der erfolgreichste Torjäger. "Eine furchtbare Kante", sagte Sportchef Alexander Rosen mal über den wuchtigen 1,92-Meter-Mann.

Der 18 Jahre junge Nelson, für ein Jahr vom FC Arsenal ausgeliehen, erzielte in sechs Bundesliga-Spielen fünf Tore und verzückt mit seinen Dribblings und raffinierten Schüssen nicht nur die TSG-Fans. "Wahnsinn, dieser Junge. Der hat so viel Talent, das ist brutal", sagte Torhüter Oliver Baumann über Nelson.

Zudem hat sich der Ex-Bremer Belfodil nach einer schwierigen Anfangsphase in Hoffenheim etabliert - und Szalai ist auch noch da. Der 30 Jahre alte Routinier bestreitet seine fünfte Spielzeit in Hoffenheim, war schon x-mal abgeschrieben und zwischendurch zu Hannover 96 ausgeliehen - zählt aber immer zum Stamm.

"Tore sind das Wichtigste in dem Sport, in dem wir uns bewegen", sagte Nagelsmann. Wichtig sei, "dass wir da variabel aufstellen können: Wir haben mit Reiss einen, der ein 1:1-Spieler ist und mit Joe, mit Ishak, mit Adam eher welche, die groß und wuchtig sind." Über Kramaric braucht der Chefcoach gar nicht groß reden: Der Kroate ist mit einem Marktwert von über 30 Millionen Euro Hoffenheims wertvollster Profi und nach einem Zwischentief wieder ein Angreifer von internationalem Format.