Wiese hört nicht und trifft

Der Hoffenheimer "Trainingsgruppe 2" schlägt den SSV Dillingen mit 19:0.

15.08.2013 UPDATE: 15.08.2013 00:00 Uhr 1 Minute, 10 Sekunden
Bei 1899 längst nicht mehr die Nummer eins: Tim Wiese trifft per Elfmeter. Foto: APF
Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Sascha Koch war nicht wohl in seiner Haut. Der extra für die sogenannte Hoffenheimer "Trainingsgruppe 2" engagierte Pfälzer Fußball-Lehrer wollte gestern Abend ein Torwart-Duell verhindern. "Tim, lass es sein", rief Koch auf den Platz, als sich Tim Wiese aufmachte, zum Elfmeter gegen den Kreisligisten SSV Dillingen anzutreten. Doch der gut gelaunte Ex-Nationaltorwart trabte unter freundlichem Applaus der 200 Schaulustigen auf der Sportanlage Häuselgrund fröhlich voran - und verwandelte lässig. Es war das zwischenzeitliche 6:0 (35.) gegen die tapferen Jungs von der Donau.

Am Ende hatte die illustre Vereinigung von aussortierten 1899-Profis, darunter Tobias Weis, Eren Derdiyok, Matthieu Delpierre und Edson Braafheid, sowie von vertragslosen Spielern wie Andreas Ibertsberger und Christian Eichner mit 19:0 (10:0) gewonnen. Wiese war's bis auf seinen erfolgreichen Ausflug zum gegnerischen Sechzehner ziemlich langweilig, denn natürlich hatte er gegen die chancenlosen Amateure nichts zu tun. Ein aufgeweckter Beobachter hätte die Lösung parat gehabt. "Tauscht doch die Torhüter und stellt Wiese ins Dillinger Tor", schlug er doch glatt vor. "Dann hätte er auch zehn Dinger reingekriegt", frotzelte Kollege Derdiyok sofort. Da war's aber leider schon zu spät. Beide Hoffenheimer Großverdiener mussten nach der Pause nicht mehr ran.

Für Derdiyok gab es zuvor vom Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld via Sport Bild den dringenden Rat, "sich schnell einen Verein zu suchen, bei dem er wieder spielt." Die Schweiz testete kurz nach dem Abpfiff in Zuzenhausen in Basel gegen Brasilien - und der 44-malige Nationalspieler wirkte fast zeitgleich auf dem Dorf nicht wirklich glücklich. Kommentare zur Lage gab's von Derdiyok, Wiese und Co. aber weiter nicht. Die Angestellten der Presseabteilung von 1899 waren auch diesmal stets hellwach. Bis zum 31. August ist das Transferfenster noch offen.

1899 Hoffenheim: Wiese (46. Stolz) - Braafheid (46. Rikspun), Delpierre, Jaissle, Konrad (46. Berzel) - Weis, Ibertsberger - Eichner, Kamavuaka, Schneider - Derdiyok (46. Chabbi).

Zuschauer: 200

Tore: 1:0 (7.) Derdiyok, 2:0 (8.) Kamavuaka, 3:0 Schneider (15.), 4:0 Derdiyok (17.), 5:0 Konrad (21.), 6:0 Wiese (35./Foulelfmeter), 7:0 Weis (40.), 8:0 Schneider (42.), 9:0 Kamavuaka (43.), 10:0 Ibertsberger (44.), 11:0 Ibertsberger (49.), 12:0 Rikspun (51.), 13:0 Chabbi (54.), 14:0 Schneider (57.), 15:0, 16:0, 17:0, 18:0 Chabbi (59./63./66./86.),19:0 Schneider (88.).

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