Wiese auf dem Weg zurück ins Tor

Albufeira. 3:1: "Hoffe"gewinnt Testspiel gegen Marco van Bastens SC Heerenveen

11.01.2013 UPDATE: 11.01.2013 20:11 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden
Wendepunkt: Jannik Vestergaard markiert das 1:1. Foto: APF
Von Frank Enzenauer

Albufeira. Lockeres Freundschaftsspielchen? Von wegen. Als Hoffenheims schwächelnder Stürmer Eren Derdiyok in der 54. Minute ausgewechselt wurde, schepperte er das gelbe Eingangstor zu und stiefelte gesenkten Hauptes in die Kabine. Begleitet vom höhnischen Applaus holländischer Zuschauer, die am Freitagnachmittag ein alternatives Touristenprogramm an der Algarve wählten und einen Ausflug ins Estadio da Nora in Albufeira machten. Sie sahen Emotionen auf dem Rasenplatz, Zweikampfhärte, so manche Nickligkeit, Geschubse und Trikotgeziehe. Der Ernstfall naht: der Rückrundenauftakt in der Bundesliga am kommenden Samstag. Also strengten sich die Profis von der TSG 1899 Hoffenheim besonders an - und bezwangen den von Europameister Marco van Basten trainierten niederländischen Ehrendivisionisten SC Heerenveen mit 3:1 (2:1). Es war für "Hoffe" der letzte Test im portugiesischen Winterquartier, zuvor hatten die Abstiegsbedrohten gegen Sparta Rotterdam gewonnen (1:0).

"Jeder Sieg ist wichtig, zumal die Mannschaft ja nicht so viele Erfolgserlebnisse hatte", sagte 1899-Cheftrainer Marco Kurz. Doch gänzlich zufrieden war er mit dem gestrigen Auftritt nicht. "Klarheit und Positionstreue haben vor allem in der ersten Halbzeit gefehlt. Wir haben uns ins Spiel erst reinfinden müssen", erklärte Kurz, der sich freilich auch in der Einschätzung seiner neuen Mannschaft bestätigt sah: "In der Offensive haben wir Qualität."

Nach mehreren vergebenen Großchancen - zweimal versemmelte Derdiyok freistehend im Strafraum - beförderten Jannik Vestergaard (36. Minute), Takashi Usami (40.) und Joselu (90.) das Runde ins Eckige. Für Heerenveen hatte in der Anfangsphase Rajiv van la Parra mittels eines sehenswerten Hebers über Tim Wiese hinweg getroffen. Dass Wiese, 31, am Freitag die gesamte Spielzeit das Hoffenheimer Tor hütete, darf als Indiz gewertet werden, dass der umstrittene Routinier seinen Stammplatz zurückerobert hat. Noch will sich Trainer Kurz in der T-Frage nicht festlegen. "Das bespreche ich in aller Ruhe mit meinen Co-Trainern und unserem Torwarttrainer ..."

Die Startformation fürs erste Pflichtspiel 2013 gegen Borussia Mönchengladbach (19. Januar) ist jedoch absehbar. Weil neben dem am Sprunggelenk operierten Sebastian Rudy auch Innenverteidiger Marvin Compper (Adduktorenzerrung) verletzt ist, und weil noch keine Verstärkung für die Defensivabteilung geholt werden konnte, wird Hoffenheim gegen Gladbach mutmaßlich mit der Elf beginnen, die auch gegen Heerenveen zum Anpfiff das Spielfeld betrat. Wichtiger als die Aufstellung ist jedoch die Einstellung. "Wir müssen noch eine Schippe drauflegen", sagt Rechtsverteidiger Andreas Beck, der für die schwierige Mission Klassenerhalt die ersten drei Rückrundenspiele (nach Gladbach gegen Frankfurt und Freiburg) als "Zeichensetzung" betrachtet: "Wir müssen da auf jeden Fall punkten, brauchen auch einen Dreier." Das Tor soll scheppern.

1899 Hoffenheim: Wiese - Beck (77. Ochs), Delpierre, Vestergaard, Johnson - Firmino, Weis, Salihovic, Usami (59. Advincula) - Volland (69. Grifo), Derdiyok (54. Joselu).

Tore: 0:1 van la Parra (18.), 1:1 Vestergaard (36.), 2:1 Usami (40.), 3:1 Joselu (90.).

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.