Stefan Kießling sorgt erneut für Hoffenheimer Niederlage

Der Phantom-Torschütze von Bayer Leverkusen schießt das 1:0 gegen Die TSG 1899 Hoffenheim

18.12.2014 UPDATE: 18.12.2014 05:00 Uhr 2 Minuten, 9 Sekunden
Schock zu später Stunde: Stefan Kießling trifft in der 79. Minute zum 1:0 für Bayer Leverkusen. Foto: apf
Von Joachim Klaehn

Sinsheim. Es bleibt dabei: Gegen die Topteams der Liga kann die TSG 1899 Hoffenheim wenig ausrichten. Und gegen Bayer Leverkusen erst recht nicht. Die Kraichgauer verloren gestern Abend mit 0:1 (0:0) gegen ihren Angstgegner. Die Bilanz ist miserabel - in bislang 13 Bundesliga-Spielen hagelte es elf Niederlagen.

"Hoffe" fand kein Mittel im kampfbetonten Duell mit den Rheinländern, die vor 23.471 Zuschauern die reifere Vorstellung zeigten. Dass ausgerechnet dem letztjährigen Phantom-Torschützen Stefan Kießling das 0:1 (79. Minute) gelang, ist eine weitere kuriose Geschichte des Fußballs. "Damit müssen wir leben", sagte TSG-Trainer Markus Gisdol zu dieser Randnotiz, "aber letztlich ist mir das egal. Leverkusen war vielleicht den kleinen Tick besser."

Die erste positive Botschaft gab es vor dem Anpfiff. Der vom Kniespezialisten Dr. Heinz Jürgen Eichhorn vorgenommene Eingriff bei Niklas Süle (Kreuzbandriss) ist am Dienstag ohne Komplikationen verlaufen. Der 19-Jährige twitterte: "Jetzt geht es nur noch bergauf und ich werde bald wieder da sein!" Das gestrige Spiel hatte der Patient im Fernsehen verfolgt, am Donnerstag kann er die Klinik in Straubing verlassen und mit den Rehamaßnahmen beginnen.

Den ganzen Tag über hatte es geregnet, entsprechend tief und aufgewühlt war der Boden. Zuweilen glich das Duell einer Rutschpartie. Bayer Leverkusen agierte ausgesprochen offensiv für eine Gästemannschaft - und hätte dennoch nach sieben Minuten in Rückstand geraten müssen. Ömer Toprak leistete sich einen eklatanten Fehlpass, Roberto Firmino lief, gestört von Emir Spahic, auf Leverkusens Torhüter Bernd Leno zu. Der konnte im Nachfassen retten. Es sollte die beste Gelegenheit für die Hausherren in der ersten Hälfte sein, denn danach dominierte die Werkself.

Der vom Publikum mit Pfiffen bedachte Stefan Kießling hätte zwei Mal (15., 23.) fast die Führung markiert, Heung-Min Son (30.) zielte per Direktabnahme knapp am langen Pfosten vorbei und die Ecken des Ex-Waldhöfers Hakan Calhanoglu blieben stets brandgefährlich. Oliver Baumann im TSG-Kasten durfte sich über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen und er strahlte bei der Schwerstarbeit Ruhe und Sicherheit aus. Das Eckenverhältnis von 1:7 nach einer halben Stunde sprach Bände.

Im zweiten Abschnitt fand zunächst Gonzalo Castro (48.) seinen Meister in Baumann, ehe den Hoffenheimer Fans der Torschrei auf den Lippen lag. Volland flankte, Szalai köpfte gegen die Laufrichtung von Leno und Toprak (50.) kratzte den Ball von der Linie. Ein gefühltes Tor, doch die Zeitlupe verriet: Der Ball war nicht drin! Das spielerische Niveau ließ im Anschluss ziemlich nach. "Hoffe" war mehr damit beschäftigt, die Rheinländer von der eigenen Gefahrenzone fernzuhalten, als selbst strukturierte Angriffe zu entwickeln. Das 0:1 lag irgendwie in der Luft - und es fiel durch Kießling, der sich das Tor des Abends hart erarbeitet und somit verdient hatte.

Und so bewahrheitete sich, was Tobias Strobl schon vor dem 16. Spieltag als kleinen, aber feinen Unterschied zwischen Hoffenheim und Klubs wie Leverkusen, Wolfsburg oder Gladbach definiert hatte: "Wir haben noch nicht die Konstanz, um uns an deren Fersen zu heften." Und ein enttäuschter Gisdol ergänzte passend: "Wir sollten aufhören, uns mit solchen Teams zu messen."

Zum Abschluss der Vorrunde gastiert Hoffenheim am Sonntag beim Rangdreizehnten Hertha BSC, das am Mittwoch in einer turbulenten Partie bei Eintracht Frankfurt 4:4 spielte.

Hoffenheim: Baumann - Beck, Strobl, Bicakcic, Kim - Rudy (84. Schipplock), Schwegler - Volland, Roberto Firmino, Elyounoussi (57. Zuber) - Szalai (87.).

Leverkusen: Leno - Hilbert, Toprak, Spahic, Boenisch - L. Bender, Calhanoglu (76. Brandt) - Bellarabi (90.+3), Castro (85. Rolfes), Son - Kießling.

Schiedsrichter: Siebert (Berlin); Zuschauer: 24.731; Tor: 0:1 Kießling (79.); Gelbe Karten: Strobl/Bender, Boenisch, Hilbert; Beste Spieler: Bellarabi, Kießling/Kim, Baumann.

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