Nach dem Mainzer Unentschieden: Trainer Gisdol ist sauer

Einmal mehr hat sich 1899 Hoffenheim nicht für den immensen Aufwand im Liga-Alltag belohnt. Das 2:2 beim FSV Mainz 05 fühlte sich deshalb wie eine Niederlage an.

06.10.2013 UPDATE: 06.10.2013 13:19 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden
''Dieses Spiel darf man nicht verlieren'', findet Trainer Markus Gisdol. Foto: dpa
Mainz. Der Schock beim Trainer von 1899 Hoffenheim saß tief. "Dieses Spiel darf man nicht verlieren", sagte der tief enttäuschte Markus Gisdol nach dem 2:2 (2:0) am Samstag in der Fußball-Bundesliga beim nach fünf Pflichtspiel-Niederlagen angeschlagenen FSV Mainz 05. "Das ist schwer zu verdauen. Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht. Wir haben am Ende 15 Minuten extrem nachlässig verteidigt und stehen jetzt gefühlt mit leeren Händen da", polterte der 44-Jährige.

Gisdol kündigte eine schonungslose Aufarbeitung in der anstehenden Länderspiel-Pause an. "Wir werden die Fehler genau besprechen. So kann das nicht über die ganze Saison weitergehen", erklärte er. Seine Spieler fühlten sich auch nicht wohl in ihrer Haut. "Das darf uns einfach nicht passieren. Wir haben aufgehört, Fußball zu spielen", kritisierte Mittelfeldmann Sebastian Rudy.

Dabei hatte alles so gut angefangen. Gegen die verunsicherten Mainzer sahen die rund 1200 TSG-Fans einen abgeklärten Auftritt ihrer Mannschaft. Die Treffer von Kevin Volland (12. Minute) und Roberto Firmino (22.) waren Ausdruck der Überlegenheit. Wie im Training spazierten die Stürmer durch die Mainzer Reihen. Selbst die Auswechslung von Anthony Modeste wegen einer Adduktorenverletzung brachte keinen Bruch, Sven Schipplock fügte sich als Vorbereiter des 2:0 nahtlos ein.

"Bis zur 75. Minute haben wir das ganz sauber gespielt. Dann werden wir als Mannschaft nachlässig und spielen auch die Situationen in der Offensive nicht konsequent zu Ende. Wir wurden mit jeder Aktion in der Defensive wackeliger. Wie das zustande kommt, kann ich nicht erklären", meinte der Alexander Rosen, der Leiter Profifußball, zu dem eklatanten Leistungsabfall.

Nach dem Anschlusstreffer der Mainzer durch den früh eingewechselten Eric Maxim Choupo-Moting (82.) wackelte Hoffenheim. Angetrieben vom Publikum berannten die Rheinhessen das 1899-Tor. "Mainz hat sich mit jeder gelungenen Aktion mehr gepusht und uns verunsichert", erkannte Schipplock. Die Angriffe waren nicht sehr strukturiert, aber beherzt und mit letztem Einsatz. Wegbereiter des Ausgleichs durch 05-Kapitän Nikolce Noveski war Torhüter Heinz Müller, der bei beiden Gegentoren nicht den besten Eindruck hinterlassen hatte. Der 1,95-Meter-Riese war in der Nachspielzeit zu einem Eckball in den Hoffenheimer Strafraum geeilt. Die von Johannes Geis geschlagene Ecke erwischte Müller mit dem Kopf. Andreas Beck wollte abwehren, traf Noveski - das 2:2 war perfekt und Hoffenheim geschockt.

Im Heimspiel gegen Schalke 04 hatten die Hoffenheimer noch so gejubelt, als sie nach dem 1:3 noch auf 3:3 ausglichen und am Sieg schnupperten. "Wir kommen so nicht von der Stelle", monierte Gisdol. Mit zehn Punkten liegt die TSG aber nur knapp hinter den internationalen Plätzen. Bedenklich stimmen die vielen Gegentore: 20 sind es nach acht Spielen. Die starke Offensive sorgt noch dafür, dass die Bilanz zumindest ausgeglichen ist. (dpa-lsw)

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