Kaiser tauscht die Kleider

Zuzenhausen/Heidelberg. "Hoffes" Mittelfeldmann zieht es zum Rangnick-Klub RB Leipzig

13.07.2012 UPDATE: 13.07.2012 06:34 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden
Der eine kam, der andere geht: Stephan Schröck (l.) und Dominik Kaiser. Foto: APF
Von Joachim Klaehn

Zuzenhausen/Heidelberg. Der personelle Umbruch wird beim Bundesligisten 1899 Hoffenheim weiter vorangetrieben. Denn seit Donnerstag Spätnachmittag steht fest, dass Mittelfeldspieler Dominik Kaiser (23) den Kraichgauklub nach drei Jahren wieder verlassen wird. Der 1,71 Meter große Wirbelwind wechselt zu "Rasen Ballsport" Leipzig in die vierte Liga. Damit kommt es für den Waldstetter zu einem Wiedersehen mit Ralf Rangnick, der inzwischen bei Red Bull Salzburg und bei den Sachsen als Sportdirektor fungiert. Kaiser besitzt vor allem in Leipzigs Neu-Trainer Alexander Zorniger einen Befürworter - das Duo hatte bereits beim 1. FC Normannia Gmünd zusammengearbeitet. Kaiser bestritt insgesamt zehn Bundesliga-Partien und ein DFB-Pokal-Match (2:1 gegen den 1. FC Köln) für die Hoffenheimer, schaffte es aber unter Trainer Markus Babbel nie, sich zu etablieren.

Nachdem ihm Babbel vor einigen Tagen eröffnet hatte, dass der 1899-Sportchef künftig ohne den Schwaben plant, zeichnete sich eine Veränderung bei Kaiser trotz eines bestehenden Vertrages bis zum 30. Juni 2014 ab. "Für meine weitere Entwicklung war es jetzt aber auch richtig, einen Strich zu ziehen und eine neue Herausforderung anzunehmen", sagte Kaiser über seine Beweggründe.

Unter Marco Pezzaiuoli debütierte Kaiser am letzten Spieltag der Saison 2010/2011 gegen den VfL Wolfsburg, anschließend schien er in Holger Stanislawski einen Förderer zu haben (sieben Einsätze in den ersten neun Spielen 2011/2012). Doch dann erfolgte der Bruch, ohne dass Kaiser eine wirkliche Begründung von "Stani" erhalten hatte. Groll hegt er deshalb nicht. Kaiser: "Die Zeit unter Stani war sehr wertvoll, er hat mich extrem nach vorne gebracht."

Kaiser ist nach Raitala (SC Heerenveen), Gulde (SC Paderborn), Mlapa (Borussia Mönchengladbach), Starke (FC Bayern München), Haas (Union Berlin), Ibertsberger (Ziel unbekannt), Obasi (FC Schalke 04, war ausgeliehen), Lakic (zurück zum VfL Wolfsburg), Musona (FC Augsburg, Ausleihe), Klingmann (Karlsruher SC), Zuculini (Ziel unbekannt), Sigurdsson (Tottenham Hotspur) und Strobl (1. FC Köln, Ausleihe) bereits der vierzehnte Abgang der Hoffenheimer. Ferner sollen die Oranje-Männer Ryan Babel und Edson Braafheid verkauft werden, sofern sich geeignete Abnehmer finden. Die bisherige positive Transferbilanz von knapp acht Millionen Euro unterstreicht die von Gesellschafter Dietmar Hopp vorgegebene Marschroute, den zuletzt aufgeblähten Kader zu verschlanken.

Auch am Freitag Abend (18 Uhr) im Stadion des FC-Astoria Walldorf wird Babbel "nur" mit 14 Profis gegen den Underdog antreten. Matthieu Delpierre (Aufbautraining), Eren Derdiyok (muskuläre Probleme) und Boris Vukcevic (Kapselreizung im Knie) werden fehlen, Kevin Volland und Takashi Usami hingegen dabei sein. Babbels Einordnung des Testspiels: "Das Training hat zwar aktuell immer noch einen hohen Laufanteil, aber so langsam geht es schon auch mal darum, sich einen Eindruck auf dem Spielfeld zu verschaffen. Und für die Spieler ist die Partie eine willkommene Abwechslung. Jetzt dürfen sie endlich mal wieder kicken."

Im Sommer 2008 kickten die Kontrahenten schon mal gegeneinander. Erstliga-Aufsteiger 1899 gewann mit 5:0 (3:0) beim FC-Astoria. Demba Ba (2), Carlos Eduardo, Dragan Paljic und Francisco Copado hießen die Torschützen - unter Trainerguru Ralf Rangnick, der sich nun mitverantwortlich zeichnete, dass Dominik Kaiser die Kleider tauschte.

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