Hoffenheims Coach bezeichnet Klassenverbleib als "Nebeneffekt"

Wolfsburg/Sinsheim. Hoffenheim darf trotz eines späten Gegentreffers weiter auf den Klassenverbleib hoffen. Auch im zweiten Spiel unter dem neuen Trainer Markus Gisdol blieb der abstiegsbedrohte Club ungeschlagen. Der Coach bezeichnete den möglichen Ligaerhalt allerdings als "Nebeneffekt".

14.04.2013 UPDATE: 14.04.2013 11:20 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden
Für 1899-Trainer Markus Gisdol ist ''der Abstiegskampf ist nicht das Hauptthema''. Archiv-Fotos: dpa
Von Michael Rossmann/dpa

Wolfsburg/Sinsheim. Dietmar Hopps Stimme klang brüchig. "Super gekämpft", sagte der 1899-Mäzen und fügte hinzu: "Das war ein verdientes Unentschieden." Mehr mochte oder konnte der Milliardär im Kabinengang des Wolfsburger Stadions nicht sagen, ehe er den Torschützen Andreas Beck noch beglückwünschte und in den Arm nahm. Der Abstiegskampf, vor allem aber Naldos später Ausgleich zum 2:2 (1:1) in Wolfsburg hatten den ohnehin wortkargen Hopp offensichtlich mitgenommen.

im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga gab es keine glücklichen Gesichter. "Wir hätten den Sack zumachen müssen", klagte Kapitän Beck stattdessen: "Wir sind enttäuscht, bis kurz vor Schluss hatten wir drei Punkte."

Dass Hoffenheim nur mit einem Zähler nach Hause fuhr, lag an Naldo: Der Wolfsburger Innenverteidiger entriss den Gästen in der 86. Minute den möglichen Sieg. 1899-Coach Markus Gisdol tat dennoch so, als wenn ihn das Ergebnis nicht interessieren würde. "Der Abstiegskampf ist nicht das Hauptthema", behauptete der neue Trainer erneut: "Ich schaue nicht auf die Tabelle. Sie können mir die Tabelle am letzten Spieltag vorlegen."

Gisdol setzt zumindest verbal andere Prioritäten. "Wir wollen wieder vernünftig Fußball spielen, alles andere blenden wir aus", erklärte der Coach. "Ich werde die Mannschaft nicht an der Tabellensituation messen." Er behauptete sogar: "Der Klassenerhalt kann ein positiver Nebeneffekt sein."

Zumindest bei seinen Spielern nährt das zweite Spiel unter Gisdol ohne Niederlage die Hoffnung, auch wenn die Enttäuschung über den späten Ausgleich nicht zu übersehen war. "Vom Spielverlauf her haben wir zwei Punkte verloren", fasste Sven Schipplock zusammen. Der Stürmer sagte allerdings auch: "Die letzten zwei Spiele hat man gesehen, dass der Wille da ist, dass der Einsatz da ist."

Tatsächlich präsentierte sich das zuvor oft leblos wirkende 1899-Team in Wolfsburg kampfstark. "Wir Spieler sind fokussiert, noch den Klassenerhalt zu schaffen", versicherte Beck. Ob Geldgeber Hopp diese Hoffnung noch teilt, verriet er in Wolfsburg nicht.

Der Mäzen hatte immerhin gesehen, dass sich sein Club auch durch die frühe VfL-Führung von Maximilian Arnold nicht schocken ließ. Sejad Salihovic und Beck brachten die Gäste sogar in Führung, ehe Naldo nach einer Ecke per Kopfball den Schlusspunkt unter eine spielerisch enttäuschende Partie setzte.

"Eine gewisse Cleverness, eine gewisse Kaltschnäuzigkeit hat uns gefehlt", gab Beck zu. Alles auf einmal kann auch der neue Trainer nicht ändern. Auch wenn die Spieler vom vierten Hoffenheimer Coach der laufenden Saison begeistert sind und Schipplock erklärte: "Er gibt uns einen einfachen Plan mit, und wir setzen ihn um."

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