Hoffenheim will sich gegen Leverkusen "nicht einigeln"

1899 Hoffenheim will am Samstag in Leverkusen forsch auftreten – Große Fragezeichen hinter Williams, Abraham und Weis

19.04.2013 UPDATE: 19.04.2013 10:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde
Beim letzten Aufeinandertreffen siegte Leverkusen 1:2 in Hoffenheim. Foto: dpa
Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Die gute Nachricht vorneweg: 1899 Hoffenheim hat von der Deutschen Fußball Liga (DFL) die Bundesliga-Lizenz für die Saison 2013/14 problemlos erhalten. "Sämtliche Kriterien wurden erfüllt", teilte Holger Tromp, Leiter Medien und Kommunikation, gestern auf der Pressekonferenz mit. Die schlechte Nachricht verkündete kurz darauf 1899-Trainer Markus Gisdol. Daniel Williams (Stauchung im Sprunggelenk), David Abraham (Adduktorenverletzung) und Tobi Weis (Bauchmuskelzerrung) sind für das morgige Gastspiel bei Bayer Leverkusen (15.30 Uhr) sehr wahrscheinlich nicht einsatzfähig. "Hinter allen steht ein großes Fragezeichen", so Gisdol, dem von Bild unter der Woche bereits zauberhafte Fähigkeiten attestiert wurden.

Doch nach vier Punkten aus zwei Begegnungen unter dem neuen Coach baut sich nun mit dem Tabellendritten eine kaum überspringbare Hürde vor Andreas Beck und Co auf. "Ein "tolles Spiel" erwartet Hoffenheims Kapitän, der beim 2:2 in Wolfsburg mit einem fulminanten Kracher aus 25 Metern erfolgreich gewesen ist. Die Chancen auf einen erneuten Jubel stehen statistisch gesehen allerdings nicht gut für ihn. In neun Begegnungen gegen die Werksportgruppe ging Beck stolze achtmal als Verlierer vom Feld. Nur über ein einziges 2:2-Remis konnte sich der 26-jährige Verteidiger am 27. November 2010 in der Rhein-Neckar-Arena freuen.

Das Erfolgsrezept für einen Überraschungscoup in der BayArena soll in einem forschen Auftreten liegen. "Wir werden uns sicher nicht einigeln, 100-prozentig nicht", kündigt Gisdol an. Folglich werden sich weiter Roberto Firmino, Kevin Volland und Sven Schipplock als Angriffstrio im 4:3:3-System versuchen. Durch die drohenden Ausfälle von Weis und Williams könnte Sebastian Rudy neben Eugen Polanski erstmals wieder von Beginn an auflaufen. Die Vierer-Abwehrkette mit Beck, Matthieu Delpierre, Jannik Vestergaard und Fabian Johnson bildet auch am 30. Spieltag die Abwehrformation vor Torwart Koen Casteels.

Nachdem die TSG-Profis heute Abend das Mannschaftsessen gerade eingenommen haben, soll möglichst keine schwer verdaubare Kost vorm Fernseher folgen. Die zuletzt gegen Frankfurt überzeugend aufspielenden Augsburger wollen im Gladbacher Borussen-Park (20.30 Uhr) vorlegen und ihren Drei-Punkte-Vorsprung auf die TSG zumindest vorübergehend ausbauen.

Der Anschauungsunterricht via TV wird von Gisdol jedoch nicht zwingend vorgeschrieben. "Das ist vollkommen offen bei uns. Wer schauen will, kann schauen. Wer nicht will, braucht nicht." Allzu viel Augenmerk sollen seine Jungs eh nicht auf die unbeeinflussbaren Ergebnisse der anderen Klassenkämpfer richten.

Dafür rechnen natürlich nicht nur die knapp 500 Fans, die ihre TSG zum Pillenklub begleiten, vor den letzten fünf Partien hin und her. Klar ist: Allein zwei Heimsiege gegen Nürnberg (27. April) und den Hamburger SV (11. Mai) werden nicht ausreichen, um erstklassig zu bleiben. Ein "Dreier" muss auswärts mindestens her. Nach dem Auftritt am Rhein geht es für 1899 noch nach Bremen (4. Mai) und zum Saisonfinale nach Dortmund (18. Mai).

Andreas Beck gibt sich trotz der prekären Lage zuversichtlich: "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir die 1. Liga packen können" – und wenn doch der bittere und selbst verschuldete Weg ins Unterhaus angetreten werden muss? "Was nächste Saison ist, weiß ich auch noch nicht", beantwortet Beck die Frage nach seiner persönlichen Zukunft bei einem Abstieg ausweichend.

Zum Rest des Kaders mochte sich Gisdol nicht eingehend äußern: "Wir sind in der glücklichen Lage, dass fast alle Spieler auch für die 2. Liga Vertrag haben. Es drängt nicht." Apropos: Die von der DFL erteilte Lizenz gilt selbstverständlich nicht nur für die 1. Liga, sondern auch für die zweithöchste deutsche Spielkasse.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.