"Hoffe" möchte den Trend gegen die Fohlenelf fortsetzen

Der Kraichgauklub fährt morgen selbstbewusst nach Gladbach

21.02.2014 UPDATE: 21.02.2014 05:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden
Wieder frischer: TSG-Stürmer Kevin Volland. Foto: APF
Von Joachim Klaehn

Zuzenhausen. Mehr als elf Grad zeigte gestern das Thermometer an, die Sonne schien im Kraichgau, doch im Presseraum des Geschäfts- und Trainingszentrums beherrschten leere Stuhlreihen das Bild. Was aber TSG-Cheftrainer Markus Gisdol nur ganz kurz wunderte. Bei seinen Hoffenheimern hat sich die Situation nach zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen merklich entspannt. "Insgesamt ist halt immer das Extreme sehr interessant", so Gisdol über die geringe Medienresonanz vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Borussia Mönchengladbach.

Die extremen Leistungsschwankungen haben sich seit der 0:4-Rückrunden-Auftaktklatsche in Nürnberg relativiert. Die Lage ist durch das 3:0 über den HSV, das 1:1 beim Sportclub Freiburg und das 4:1 gegen den VfB Stuttgart stabiler geworden. Sieben Punkte auf den Relegationsrang, neun Zähler auf einen der beiden Abstiegsplätze - der Dorfklub hat sich ein kleines Polster zugelegt.

Doch Gisdol warnte zugleich: "Es ist immer noch eine ganz gefährliche Situation. Wenn du nur ein oder zwei Prozent nachlässt, gewinnst du in der Bundesliga kein Spiel. Wir müssen die Spannung extrem hochhalten."

Im Hinspiel gegen Gladbach klappte dies gut. 2:1 gewann "Hoffe", konnte dabei seine beachtliche Bilanz gegen die Elf vom Niederrhein (11 Liga-Duelle, sechs Siege, drei Unentschieden, zwei Niederlagen) ausbauen. Im September feierte Kai Herdling sein Debüt in der Startformation, Modeste und Volland trafen.

Bis auf den gelb-gesperrten Eugen Polanski kann Gisdol morgen im Borussia-Park personell aus dem Vollen schöpfen. Kevin Volland hat seine Minikrise überwunden. "Er wirkte letzte Woche im Training deutlich frischer und läuft wieder rund", sagte Gisdol, der auf sein Sturmduo Volland/Firmino setzt. Bei den Einschätzungen zu Gladbach schwang neben eigenem Selbstbewusstsein spürbarer Respekt mit. "Gladbach gehört zu den sechs Topklubs in Deutschland", hob Gisdol die Positiventwicklung unter Trainerkollege Lucien Favre und Manager Max Eberl hervor, "wir würden aber einen Fehler machen, wenn wir sie an den letzten Ergebnissen messen." Seit sechs Spielen wartet der VfL 1900 auf einen Dreier, hat deshalb den Kontakt zu den Champions-League-Sphären verloren und muss einige Probleme - Wendt fällt längerfristig aus, Arango (Adduktoren) ist angeschlagen - erst mal wegstecken. Gladbach braucht dringend die Trendwende. Oder wie es Trainer Lucien Favre formuliert: "Es wird Zeit, dass wir wieder richtig punkten."

Bei Hoffenheim hat hingegen der öffentliche Druck nachgelassen. Gisdol war bereits beim RNZ-Forum Sport am Dienstagabend in bester Laune, die gute Stimmung hielt unverändert am Donnerstag an. Die TSG kann derzeit ruhig, fokussiert und konzentriert arbeiten, ohne etwaige Stör- und Nebengeräusche. Inzwischen wird auch der neue "Footbonaut" in Zuzenhausen von den Profis dosiert genutzt. Gisdol ist bei aller Begeisterung über die Wundermaschine betont vorsichtig. "Das Ding kann ganz schön süchtig machen", berichtete er. Kurze, intensive Bewegungen auf Kunstrasen seien zudem eine riskante Angelegenheit. Einmal die Woche dürfen die "Zocker" unter den TSG-Profis ran. Gerade Jiloan Hamad und Tarik Elyounoussi gelten als zielsichere Techniker. "Den einen oder anderen müssen wir hier bremsen", gab Gisdol zu, ohne Namen zu nennen.

"Vieles ist auf dem richtigen Weg bei uns", lächelte er, "wir sind gut drauf." Also will die TSG auch am Samstag im Westen etwas Positives mitnehmen.

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