Ein Mutmacher für die "Hoffe"-Fans
Doch nach wie vor ist bei den "Hoffe"-Fans Luft nach oben
Sinsheim. Der überwiegende Teil der Hoffenheimer Fans war sich übers Wochenende einig: Das 1:2 (1:1) gegen den FC Bayern soll in nächster Zeit als Mutmacher dienen - für die anstehenden Begegnungen am Samstag (15.30 Uhr) gegen Aufsteiger Hertha BSC Berlin, beim FC Augsburg, gegen Werder Bremen und im Südwest-Duell mit Eintracht Frankfurt. Wenn "Hoffe" die Leistung vom Samstag bei den kommenden Aufgaben konstant abzurufen vermag, dann dürfte sich das positiv aufs Pluspunktkonto auswirken.
"Wir haben uns recht gut stabilisiert", glaubt TSG-Trainer Markus Gisdol aufgrund der letzten drei Resultate. Das 1:2 gegen Bayer Leverkusen, das 4:1 bei Hannover 96 und zuletzt das Fast-auf-Augenhöhe-Kräftemessen mit dem Rekordmeister lässt Hoffnung in einem Herbstmonat aufkeimen, in dem die Bäume ihre Blätter verlieren.
Der ehemalige Sechziger Kevin Volland, Publikumsliebling bei den Hoffenheimern, steht für das gestiegene Selbstvertrauen: "Die Bayern haben sich richtig schwer getan gegen uns", sagte Volland mit Genugtuung und warnte zugleich vor Selbstzufriedenheit: "Uns unterschätzt jetzt in der Bundesliga keiner mehr." Dies gilt spätestens seit dem 2. November ...
Ein eingefleischter TSG-Anhänger schrieb auf der Internetseite 1899aktuell: "Ich bin stolz auf alle in der Mannschaft. Ihr habt Herz und Seele, seid endlich authentisch und nehmt uns Fans mit aufs Spielfeld." Ein rundum schönes Kompliment, das auf seine Haltbarkeit in naher Zukunft überprüft werden wird. Zumal bei aller verständlichen Zuneigung festgestellt werden muss, dass auch bei den Hoffenheimer Getreuen noch Luft nach oben ist. Unübersehbar viele Bayern-Liebhaber saßen im gesamten Oval des Sinsheimer Stadions. Familien schienen für einen Nachmittag gespalten zu sein. Vater oder Mutter mit "Hoffe"-Schal, die Sprösslinge ausstaffiert mit den Utensilien der "Roten" - oder durchaus auch umgekehrt.
Wie schwierig und langwierig es ist, verloren gegangenen Kredit aus der überwiegend tristen letztjährigen Saison zurückzuerobern, belegt eine interessante Zahl. Mit durchschnittlich 27 299 Besuchern - inklusive des ersten ausverkauften Spiels in dieser Runde gegen den Triple-Gewinner - rangiert die TSG aktuell auf Platz 16 in der Bundesliga-Zuschauertabelle und lässt lediglich den SC Freiburg und Eintracht Braunschweig hinter sich. Ausbaufähig.
Aufregung gab's bereits im Vorfeld des Bayern-Spiels. Der freie Vorverkauf konnte ab 7. Oktober nicht gestartet werden, weil zu diesem Zeitpunkt bereits alle Tickets vergriffen waren. Das sorgte mitunter für Unmut bei den "Hoffe"-Fans. Restkarten gab's nur noch über die Ticketbörse "Viagogo" - zu erhöhten Preisen. Willkür und Wettbewerb regelt den Markt zwischen offiziellen Vorverkaufsstellen und diversen Handelsplattformen. Dieses Prinzip von Angebot und Nachfrage existiert bei allen Bundesligisten. Übrigens: Das Heimspiel gegen den BVB am 14. Dezember ist auch schon ausverkauft. Karten gegen Hertha BSC sind hingegen noch erhältlich.