"Das bisher Härteste"

Feldkirchen. Hoffenheims Spielmacher Sejad Salihovic über die Vorbereitung unter Trainer Markus Babbel

26.07.2012 UPDATE: 26.07.2012 06:51 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Hoffe-Star Sejad Salihovic: 'Es tut immer weh, wenn man so viel laufen muss.' Foto: apf
Von Achim Wittich

Feldkirchen. Er ist der Meister des ruhenden Balles. Wenn Sejad Salihovic zum Freistoß anläuft, herrscht Alarmstufe Rot beim Gegner. Der 27-jährige Ideengeber aus Bosnien-Herzegowina ist quasi schon ein Hoffenheimer Urgestein. Seit 2006 zieht er im Mittelfeld die Strippen und wird das voraussichtlich auch in den nächsten Jahren noch tun. "Sali" hat bei den Kraichgauern einen Vertrag bis 2016. Beim RNZ-Gespräch zwischen den beiden Trainingseinheiten wirkt der 20-malige Nationalspieler (3 Tore) ziemlich geschafft und freute sich auf das verdiente Mittagsschläfchen. Mit dem langjährigen Zimmerkollegen Tobias Weis bewohnt Salihovic auch diesmal wieder eine "Bude". Gerade aber wegen der sehr intensiven Vorbereitungszeit unter Trainer-Manager Markus Babbel ist der feine Techniker felsenfest von einem positiven Saisonverlauf überzeugt.

Sejad Salihovic, das Laufen gehört nicht unbedingt zu Ihren Lieblingsbeschäftigungen. Tut's denn auch im zweiten Trainingslager noch sehr weh?



Es tut immer weh, wenn man so viel laufen muss und ist auch für den Kopf eine Herausforderung. Die beiden Trainingslager in Füssen und hier sind bestimmt mit das Härteste bisher. Unter Ralf Rangnick war es einmal ebenfalls hart, aber das ist eben die Grundbasis für die Spieler.

Spielt die Fitness mehr denn je eine entscheidende Rolle und entscheidet über Sieg oder Niederlage?



Der Fußball ist schneller und die Spieler sind fitter geworden. In der letzten Saison haben wir den Sieg mehrere Male in den letzten Minuten verschenkt. Das soll sich natürlich ändern. Wenn Du richtig fit bist, regst Du Dich auf dem Platz weniger auf und alles fällt leichter.

Ihr neuer Torwart Tim Wiese hat gleich mal eine klare Ansage gemacht. Die Champions League müsse für 1899 das Ziel sein, in der nächsten Saison wenigstens ein Platz unter den ersten sechs Team herausspringen. Sie kennen sich schon lange. Fordert ihr neuer Kollege zu viel?

Ich sage das Gleiche. Es muss in die Köpfe von uns hinein, dass es etwas Besonderes ist, international zu spielen. Das muss natürlich nicht gleich die Champions League sein.

Aber reicht die Qualität des veränderten Teams für diese Ansprüche auch aus?



Wir haben eine starke Mannschaft und mit Wiese, Delpierre und Derdiyok drei Neuzugänge, die international gespielt haben. Das ist wichtig für die Mannschschaft. Jetzt müssen wir das Ganze positiv und selbstbewusst angehen.

In die Europa League wollen viele Konkurrenten...

Man hat das in der letzten Saison an Gladbach gesehen. Die Bundesliga ist allgemein stark geworden. Alle können laufen und es sind nur ein paar Prozent, die Dich nach oben bringen. Allein Dortmund und die Bayern sind Ausnahmemannschaften.

Nach der EM wird viel von Ergebnisfußball gesprochen. Bleibt der herzerfrischende Offensivfußball, den sich die Fans so wünschen, dabei auf der Strecke?



Die Mannschaften stehen alle kompletter und verteidigen gut. Bei der EM hat es nicht viele spektakuläre Spiele gegeben. Aber dafür war das Finale eine große Show.

In zwei Jahren ist Brasilien Gastgeber der nächsten WM. Schafft Sejad Salihovic mit Bosnien-Herzegowina die Qualifikation oder eher mit Hoffenheim den Sprung in die Königsklasse?

Mit Bosnien-Herzegowina haben wir die großen Turniere zuletzt zweimal knapp verpasst. Es ist in unserer Qualifikationsgruppe (Anm. der Redaktion: Unter anderem mit Griechenland, Slowakei und Litauen) machbar. Beides wäre ein Traum.

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